Das Leben scheint sinnlos. Dennoch lässt mich die Frage nach dem Sinn nicht los.
Du warst mein Sinn. Hast mir einen Grund gegeben, tagtäglich aufzustehen und trotz der Müdigkeit, Trauer oder Anstrengung das Lächeln nicht zu verlernen.
Jetzt bist du fort, und mit dir der Sinn.
Ich befinde mich wie in einer Hügellandschaft. Es geht mir nie sonderlich gut, und nie sonderlich schlecht. Trotzdem geht es unaufhörlich auf und ab. Kein Berg, kein Tal und keine Ebene in Sicht.
Gleichzeitig spüre ich diese Leere in mir, jeden Tag auf's Neue. Immer wieder versuche ich sie loszuwerden, aber ich habe das Gefühl, dass nichts in dieser Welt groß genug ist, um das Loch zu füllen.
Ich habe Angst. Angst davor, dass mich dieses Gefühl niemals verlässt. Dass ich irgendwann nichts anderes mehr fühlen kann als diese Leere.
Doch ich glaube solange ich nach einem Sinn im Leben suche, gebe ich ihm automatisch einen. Auch wenn ich noch nicht fündig geworden bin, verliere ich den Antrieb und die Hoffnung darauf nicht.
Vielleicht ist es das, was uns Menschen antreibt.
Und vielleicht habe ich genau davor am meisten Angst: Dass ich irgendwann die Suche aufgebe, weil ich merke, dass mir nichts auf dieser Welt so viel Sinn geben kann, wie du es getan hast.
{Nachtrag zum 29.07.18
01.08.18 / 23:46}
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2018 (2)
PoetryTexte, die 2018 entstehen. Dies ist der 2. Teil (19.07.18 - 31.12.18). Der 1. Teil heißt ebenfalls „2018".