Ich dachte immer ich wüsste, wie es funktioniert. Als wäre es eine Gleichung, deren Lösung ich schon längst kannte.
Ich stellte es mir so simpel vor. So natürlich. So selbstverständlich. Doch das ist es nicht. Es ist so verdammt schwer, zu wissen, was Liebe ist, wenn man sie nie erfährt. Und noch viel schwerer, genau diese Liebe zurückzugeben.
Ich weiß, es ist bloß eine Entscheidung, die ich fällen muss. Doch wie schon seit Jahren kämpft mein Kopf gegen mein Herz an. Ich weiß nicht, was ich fühle, da meine vielen Gedanken mein Herz nicht zu Wort kommen lassen.
Es tut mir leid, wenn ich dich enttäusche. Wenn ich meine Hand wegnehme, in der Sekunde, in der du nach ihr greifen willst. Wenn ich mich wegdrehe, in dem Moment, in dem du dich mir näherst. Wenn ich weghöre, in dem Augenblick, in dem du mir deine Gefühle gestehen willst.
Ich will lieben.
So oft begegne ich Menschen, in die ich mich kurzzeitig verliebe. Bei denen ich mir vorstelle, wie ich sie kennen und lieben lernen würde. Aber so einfach ist das nicht. Es steckt so viel dahinter, es kommen so viele Fragen auf, auf die ich keine Antwort weiß. Vielleicht brauche ich sie nicht zu wissen. Vielleicht habe ich auch einfach nur Angst. Weil ich nicht weiß, was kommen wird. Weil alles so neu und ungewohnt ist.
Ich bin noch nicht bereit. Vielleicht werde ich nie bereit sein. Vielleicht ist das Problem auch einfach, dass ich es nicht schaffe, meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, da mein Kopf immer dazwischen funkt.
Aber vielleicht schaffst du es ja, meine Gedanken zum Schweigen zu bringen.
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2018 (2)
PoetryTexte, die 2018 entstehen. Dies ist der 2. Teil (19.07.18 - 31.12.18). Der 1. Teil heißt ebenfalls „2018".