Ich bin genug. Nur weil ich nicht beim ersten Versuch alles richtig mache, nur weil ich gelegentlich scheitere, nur weil ich nicht perfekt bin oder so wie andere mich gerne hätten, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht genug bin.
Ich mache Fehler. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt jemals etwas richtig gemacht habe. Ich bereue viel zu vieles, wiederhole vergangene Situationen abermals vor meinem geistigen Auge und überlege, was ich alles hätte besser machen können. Ich zweifle an meinen Entscheidungen, an dem Weg, den ich gegangen bin, würde am liebsten nochmal von vorne anfangen und aus all meinen Fehlern lernen.
Aber was hindert mich schon? Die einzige Sache, die mir im Weg steht, bin ich selbst. Und was wird schon so schwer daran sein, einfach beiseite zu treten und freie Sicht auf all meine Ziele zu schaffen? Es mag viel kosten, viel Geduld, viel Kraft, viele Tränen, viele Momente, in denen ich kurz vor dem Aufgeben bin, viele Situationen, in denen ich mich frage, ob das, was ich gerade tue, mich überhaupt glücklich macht. Aber wenn man viel investiert, erhält man am Ende auch viel. Und auch wenn es seine Zeit braucht, bis ich völlig aus der Dunkelheit treten werde, werde ich immer einen kleinen Lichtblick haben.
Ich kann alles erreichen. Alles, was ich will. Alles, wofür ich mich einsetze, wofür ich kämpfe. Und wenn ich wieder einmal das Gefühl habe, zu versagen, erinnere ich mich daran, dass es völlig normal ist, mehrere Versuche zu brauchen, mehrere Fehler zu machen, aus denen man lernen kann, und mehrere Male an der ganzen Welt und sich selbst zu zweifeln. Ich darf nur eins niemals vergessen: Ich bin genug.
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2018 (2)
PoetryTexte, die 2018 entstehen. Dies ist der 2. Teil (19.07.18 - 31.12.18). Der 1. Teil heißt ebenfalls „2018".