Dakotaraptor (08.08.2018)

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Dakotaraptor steini  (Steins Dakota-Räuber)

Wissenschaftlich beschrieben 2015 von Robert A. DePalma, David A. Burnham, Larry D. Martin, Peter L. Larson und Robert T. Bakker

Familie: Dromaeosauridae

Länge: ♂ bis zu 5,6m, ♀ bis 5,2m

Gewicht: ♂ bis zu 245kg, ♀ bis zu 215kg

Wenn man den Tyrannosaurus außen vor lässt, sind diese Tiere die wohl gefürchtetsten Beutegreifer der Hell-Creek-Formation. Ausgewachsen beinahe dreimal so groß und zehnmal so schwer wie der ebenfalls in Hell Creek beheimatete Acheroraptor, hat ein Dakotaraptor kaum einen natürlichen Feind zu fürchten.

Dakotaraptoren gehen gemeinsam mit fünf bis sechs Artgenossen bevorzugt in der Dämmerung auf die Jagd. Sie sind äußerst intelligente Tiere und kommunizieren untereinander meist mit tiefen Brumm- und Knurrlauten, können jedoch auch sehr laut schreien und heulen und sogar die Stimmen anderer Dinosaurier imitieren. Bei der Jagd pirschen sie sich wie heutige Löwen zuerst langsam an ihre Opfer heran, um sie dann in einem schnellen Angriff zu überwältigen. Um die dicke Haut eines Edmontosaurus oder eines Triceratops durchstoßen zu können, benutzen sie die sichelförmige Klaue auf der zweiten Mittelzehe wie einen Dolch, um tiefe Wunden vor allem an den Schlagadern und den Atemwegen zu reißen. Kleinere Beutetiere halten sie mit ihrer Kralle auch einfach am Boden fest, wie ein heutiger Greifvogel.

Dakotaraptoren sind trotz ihres Gewichts erstaunlich schnelle Läufer. Sie können ein fliehendes Beutetier auch über kurze Distanz hetzen und sind in der Lage, weite und hohe Sprünge zu meistern. Außerdem sind sie ausgezeichnete Kletterer und können sogar von einem Baum aus einen Angriff aus dem Hinterhalt starten.

Erstaunlich ist, dass Dakotaraptoren auch als aktive Jäger recht auffällig gefärbt sind. Die Männchen, die ein gutes Stück größer und schwerer werden als die Weibchen, haben einen silbrig-weißen Hals, ebenso helle Beine und strahlend blaue Arm- und Schwanzfedern. Bei den Weibchen sind diese Federn ebenfalls silbrig bis cremefarben. Trotz ihres hellen Gefieders können sich Dakotaraptoren bei der Jagd beinahe unsichtbar machen, denn im Licht des Morgengrauens und der Abenddämmerung werfen ihre Federn erstaunlicherweise kaum Reflektionen zurück. Sie verschwimmen im fahlen Dämmerlicht, das durch die Wipfel der Bäume fällt, vollkommen mit ihrer Umgebung.

Trivia:

Dakotaraptor wurde erst im Jahre 2015 wissenschaftlich beschrieben, was mitten in die Entstehungszeit von „Die Weißen Steine" fiel. In diesem Roman hat dieser Dinosaurier seinen allerersten Auftritt in der Literatur.

Die Entdeckung des Dakotaraptor widerlegte die seit langem bestehende These, dass Tyrannosaurus der einzige große Theropode in der Hell Creek Formation war und die ökologische Nische der mittelgroßen Beutegreifer nur von seinen Jungtieren ausgefüllt wurde.

Dakotaraptor ist der zweitgrößte bislang bekannte Vertreter aus der Familie der Raptoren (Dromaeosauridae) und wurde nur von dem geologisch älteren Utahraptor übertroffen.

Neue Alte Welt - Die Weißen Steine, Band IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt