Zwei Wochen. Zwei ganze Wochen. ZWEI Wochen sturmfreie Bude! Ich glaube, ich bin im Himmel angekommen. Das muss definitiv der Himmel oder etwas Gleichnamiges sein. Ich meine, was gibt es für einen Teenager besseres, als Sturmfrei zu haben? Und dann auch noch zwei Wochen! Ich träume. Ja, das ist definitiv ein Traum. Dad würde mich niemals alleine in seiner Wohnung zurücklassen. Nicht, weil er es mir nicht zutraute alleine zurechtzukommen, sondern weil die Wohnung seinem Heiligtum gleicht. Auch nur ein Kratzer auf seinen Möbeln und schon könnte er explodieren. Zumindest stelle ich es mir so vor, wenn er zurückkommt und sich etwas verändert hat. Man kann schließlich besser aufpassen. "Erde an Jacky.." Lacht der Blonde schelmisch und streift sich durch seine gerade erst zugeschnittene Frisur. Verträumt schaue ich Tuko an, der sich schwanzwedelnd für meine Streicheleinheiten bedankte. "Ich gehe davon aus, dass du keine Einwände entgegenzubringen hast?" Euphorisch schüttle ich mit dem Kopf. Das glaubt er doch wohl selber nicht. Einwände? Gegen zwei Wochen Elternfrei? Dass ich nicht lache. Nie im Leben würde ich darauf kommen. "Keine Partys, die letztendlich auf dem Titelblatt der Zeitung zu sehen sind. Du kümmerst dich um den Quälgeist" er deutet auf Tuko, der neugierig den Kopf hebt und ihm über die Hand schlabbert. "Und es betritt keinesfalls.." Seine Mine verdunkelt sich, woraufhin ich ihm die Beendigung seines Satzes abnehme. "Ein Junge diese Wohnung, schon verstanden." Zufrieden nickt Dad, deutet auf Tukos Futter und hebt ermahnend den Finger. Ihm steht diese strenge Art absolut nicht, aber seitdem der Schulleiter ihm dazu geraten hat, mehr Durchsetzungsvermögen zu zeigen. bemüht er sich stets darum genau das umzusetzen. "Ich habe dir einen Futterplan in die Küche gelegt. Ich habe nämlich kein Interesse daran, dass ich nach diesen zwei Wochen einen Pummelpitbull zu sehen bekomme." Beschwichtigend hebe ich die Hände und ignoriere das aufdringliche Winseln von Tuko, während ich Dad verspreche, mich an seine Anweisungen ohne wenn und aber zu halten. Zumindest so gut, wie ich es kann. "Und da ich ein Kontrollfreak bin.." Über diese neue Information muss ich schmunzeln. Davon habe ich bisher aber wenig mitbekommen. Um genau zu sein, garnichts. "Schaut Rico jeden zweiten Tag nach dem Rechten." Gleichgültig zucke ich mit den Schultern. Rico ist nun wirklich kein guter Wachmann. Er hat sich schließlich noch nie an Absprachen von Max gehalten, die mit mir in Verbindung gestanden haben. Oft genug ist er diese geschickt umgangen und von mir ein Vorbild geworden. Die zahlreichen Partys, die Dad streng untersagt hat sind nur eine von Ricos Ausnahmen. Was Max nicht weiß, das macht ihn nicht heiß, hat mein absoluter Lieblingsonkel mir immer gepredigt und dieses Mal, wird es wohl kaum anders sein. "Wenn ich mitbekomme, dass hier alles drunter und drüber geht bin ich schneller da um dir den Kopf abzureißen, als du gucken kannst." Beendet er seinen kommandierenden Ton schließlich, fragt mich nach Pizza und wir lassen uns mit einem Prospekt unseres Lieferanten auf die Couch fallen. Die zwei Wochen können kommen!
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Mein Vater der Rapper und der Hund namens Tuko 2
Fanfiction"Ich gab dir mein Herz, weil ich dachte, dass du bei mir bleibst!" Es ist zwei Wochen her, dass Jacky ihren Vater zuletzt gesehen hat. Zwei Wochen voller Erlebnisse, die sie begleiten werden. Dass das Wiedersehen nach zwei Wochen nicht so verläuft...