Altes Leben

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>>Prinzessin Amira, ihr dürft das Schloss nicht ohne Begleitung verlassen.<< vor mir steht ein Mann mit langen schwarzen Haaren, die im Wind wehen. Er sieht mich aus seinen fast ebenso dunklen Augen an. >>Ihr wisst doch, dass es hier gefährlich ist. Die Dämonen in diesen Wäldern sind gar nicht gut auf euch und eure Vorfahren zu sprechen. << Betrübt senke ich meinen Blick. >>Aber.. ich kann mich doch verteidigen.<< Der Mann seufzt. >>Dessen bin ich mir bewusst, doch genau das ist das Problem. Wenn sie wissen, dass ihr noch lebt, wird es ein riesiges Chaos geben. Versteht doch, dass wir uns nur aus diesem Grund so weit über den Wolken versteckt halten. << Leicht nicke ich. >>Verzeih, ich war wieder so egoistisch. Lass uns rein gehen.<< Während ich durch die Tür ins Schloss gehe folgt er mir in einem gewissen Abstand. Das muss er so tun. Alles andere wäre unhöflich der Adelsfamilie gegenüber. Wie ich diese Gesetze doch hasse.

Aber es stimmt. Ich gehöre zu einer Uralten Rasse, die vor einiger Zeit im Krieg gegen den Dämonen stand. Es ist genauer gesagt grade mal 5 Jahre her. In diesem Krieg fielen viele Dämonen Lords. Sicherlich wird uns irgendwann ihre Rache treffen. Doch selbst wenn sie mich töten sollten, wird meine Seele wiedergeboren. Das liegt daran, dass ich die einzige Prinzessin bin. Nur ich allein habe die Macht, irgendwann diesen Krieg zu beenden, egal wie oft ich dafür sterben muss. Wie bereits gesagt, würde sich meine Seele immer und immer wieder einen neuen Körper suchen, der meiner Seele gewachsen ist. Mein Berater Takeshi läuft noch immer hinter mir her. >>Sagt Prinzessin, habt ihr euch bereits einen der Prinzen angesehen? Ich bin um ihnen die Arbeit zu erleichtern die Listen durchgegangen. Dabei habe ich die ausgeschlossen, die nur auf euren Status aus sind. Das waren einige. Genaugenommen 17. << Ich drehe mich zu ihm. >>Kannst du mir die Liste der verbliebenen aushändigen? Ich will zwar nicht heiraten, doch ist es meine Pflicht. << Er nickt und senkt leicht seinen Kopf. >>Ich werde sie holen, sobald ihr im Speisesaal seid.<<

Eine starke Erschütterung geht durch den Boden des Schlosses. Mit schreckensgeweiteten Augen stelle ich fest, dass dieser bricht. Mein Herzschlag setzt für einen Moment aus, nur um im nächsten Moment umso schneller zu schlagen. Im nächsten Augenblick stürze ich in die Tiefe. Ängstlich kneife ich meine Augen zusammen. Ein Schrei verlässt meine Lippen. Die Hoffnung, schwindet mit jeder verstrichenen Sekunde. Meine Haare peitschen mir ins Gesicht, und würden meine Sicht versperren, wenn ich nicht so schon die Augen geschlossen hätte. Noch ist der Erdboden zwar tausend Meter entfernt, doch in der Geschwindigkeit werde ich bald mit diesem kollidieren. Etwas Warmes legt sich um mich, weshalb ich meine Augen wieder öffne. Goldene Augen blicken in meine silbernen. Dann werde ich auf meine Füße gestellt. >>Wer seid Ihr junge Lady?<< Ich lasse meinen Blick über die Person vor mir schweifen und gehe erschrocken einen Schritt zurück, denn dabei handelt es sich um einen Dämon. >>Wovor habt ihr Angst? Ich werde euch nichts antun.<< Sofort springe ich weg um so einen gewissen Sicherheitsabstand zwischen uns zu bringen. Dann schaue ich hoch zu den Wolken, wo unser Schloss steht. Dank meinen guten Augen kann ich erkennen, dass wir von eben jenen Dämonen Angegriffen werden. Plötzlich durchstößt etwas meinen Oberkörper.

Während mir Blut aus dem Mundwinkel läuft, verzieht sich das Gesicht des Mannes vor mir zu einem wütenden Blick. >>Tora, was soll das? Wie kannst du sie einfach so von hinten abstechen? << Die genannte Person lacht. >>Aber Herr, das ist doch die Prinzessin des Himmelsreiches. Sie ist euch eine Gefahr.<< Er mustert mich. >>Und? Sie hat mir nichts getan. << Immer mehr Blut läuft aus meiner Wunde. Irgendwann sacke ich einfach in mich zusammen. Auf meinem Rücken bleibe ich liegen. Tränen sammeln sich in meinen Augen, als ich meine Hand dem Himmel entgegenstrecke. >>V..ater..<< Ein Schwall Blut lässt mich husten. Dann nimmt jemand meine Hand. >>Es tut mir leid, dass dich mein Begleiter einfach angegriffen hat. Kannst du stehen?<< Ich lache. Dabei spucke ich wieder die rote Flüssigkeit, welche mein ganzes Leben ist. >>Du bist.. lustig. Meine Lungen wurden durchbohrt.. Ich ... bin schon.. so gut wie tot.. << Ein geschockter Ausdruck legt sich über sein Gesicht. >>Was? Aber ihr besitzt doch auch Selbstheilungskräfte..<< Müde schließe ich meine Augen. >>Schön.. wärs.. Immerhin, konnte ich.. noch einen netten.. deiner Art treffen.. Vielleicht werden wir uns... wieder sehen, wenn .. wenn...<< Meine Stimme bricht. Eine warme Flüssigkeit tropft auf mein Gesicht. >>Inu Taishou, wir müssen ins Schloss zurück.<< Langsam öffne ich meine Augen und betrachte lächelnd sein Gesicht. >>Welch ein Narr.. weint um eine Fremde... die noch dazu seine.. Feindin ist.. Meine Seele wird wiedergeboren... Irgendwann..<< Er nickt. >>Versprich mir, dass wir uns wiedersehen werden.<< Ich atme schwach. >>Ich.. verspreche es.. Amira... das ist.. mein Name<< Er küsst sanft meine Hand. >>Meiner lautet Taro. Ich werde auf dich warten.<< Mit dem letzten Rest meiner Lebenskraft hauche ich ein „Danke". Dann wird alles Schwarz.

Wer bin ich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt