Seufzend drehe ich mich noch einmal um, und atme den angenehmen Geruch meines Mannes ein. Seine leise Atmung verrät mir, dass er tatsächlich schläft. Ich ziehe die Decke etwas näher und schmiege mich an seinen Oberkörper. Die Erinnerungen der letzten Nacht durchfluten mich, nur um mir dann einen roten Schimmer ins Gesicht zu zaubern. Womit habe ich ihn nur verdient? Niemals werde ich ihn gehen lassen. Niemals werde ich ihn verlassen. Ich muss diesen Krieg überleben. Als Sesshomaru seine Arme um mich schlingt, sehe ich in seine Augen. Er lächelt und ich erwidere es. Nur kurze Zeit später richte ich mich auf. „Lass uns aufstehen. Es ist bald Frühstücks Zeit." Grummelnd packt er mich, und zieht mich wieder zurück in die Kissen. „Es ist doch noch dunkel. Lass uns noch etwas so bleiben." Kichernd streiche ich ihm eine verirrte Strähne seines seidenen Haars aus dem Gesicht. „Liebster, ich will noch etwas Zeit mit dir verbringen. Ich habe für heute Mittag geplant, mit deiner Mutter jemanden zu besuchen." Er schaut mich fragend an. „Wen willst du denn besuchen? Und warum mit Mutter und nicht mit mir?" Sanft streiche ich ihm über die Lippen. „Eine alte Freundin. Und weil sie eine Frau ist. Sei ihr bitte nicht so skeptisch gegenüber. Kimi ist wirklich eine gute Person. Außerdem ist sie immer noch deine Mutter."
Sessy seufzt. „Ich will dich doch nur nicht verlieren. Ich vertraue dir, und ihr, aber bitte komm wohlbehalten zurück." Vorsichtig ergreift er meine Hand und drückt diese. Gerührt stelle ich fest, dass seine Aura vor Sorge flackert.
Ein Klopfen reißt uns aus unseren Gedanken. Sofort springe ich auf, streife mir einen meiner Kimonos über, und richte noch meine Haare, bevor ich die Tür öffne. Es ist Natsuna, welche sich tief verbeugt. „Herrin, ich habe Euch und dem Herrn Gewänder für die Verabschiedung der Lords und Ladys mitgebracht." Sofort lache ich. „Bitte, hör auf so förmlich zu sein Na-chan. Es hat sich zwischen uns nichts verändert. Und danke für die Kleidung. Hast du die für uns ausgesucht?" Sie nickt lächelnd. „Ja habe ich. Und es war meine Pflicht, dir die Entscheidung zu überlassen, ob du weiterhin so freundschaftlich mit mir umgehst. Nun, ich störe dann mal nicht weiter." Ohne noch auf eine Antwort zu warten, verschwindet sie. Grinsend schließe ich wieder die Tür, und stelle dann fest, dass mein Mann nun nicht mehr im Bett liegt. Sorgsam lege ich den Stoß Kleider auf meinen Tisch, und hebe die ganzen verstreuten Teile meines Kimonos auf, um sie schlussendlich ordentlich zusammenzulegen.
Sesshomaru tut es mir mit seiner eigenen Kleidung gleich. Dann beginne ich, zu analysieren, für wen was gedacht ist. Verstehend nehme ich mir den für Frauen gedachten Kimono und binde ihn innerhalb weniger Sekunden. Sesshomaru sieht sich neben mir an. Überrascht stelle ich fest, dass unsere Kimonos zusammenpassen. Auf beiden Teilen ist das Wappen meines Hauses. Während der von Sesshomaru weiß mit roten Musterungen ist, ist meiner rot mit weißen Musterungen. Als ich in den Spiegel sehe, stelle ich fest, dass meine Haare total zerzaust sind, weshalb ich diese schnell durchbürste, und mir dann einen Zopf binde. Kaum sind wir fertig, umarmt mich mein Gefährte von hinten. „Du siehst wunderschön aus." Kichernd erwidere ich das Kompliment. „Komm mein Hübscher, wir sollten uns langsam auf den Weg machen." Er nickt. Dann streift sein Blick die Schwerter und Ringe für Ayumi, Yume und Souta. „Er hat die also wirklich rechtzeitig fertig bekommen?" Ich nicke. „Ja. Kannst du mir vielleicht einen gefallen tun, und mit Toya und einem der Soldaten den dreien beibringen, wie man Schwerter benutzt?"
Überrascht sieht er mich an. „Du vertraust mir diese Aufgabe an?" Sanft lege ich meine Hände auf seine. „Ja, die drei müssen so schnell wie möglich lernen, wie sie sich verteidigen können, wenn sie in diesem Krieg nicht sterben wollen." Sesshomaru lächelt und zieht mich zur Tür. „Geht klar meine Königin." 'Grinsend nehme ich seine Hand und laufe zusammen mit ihm bis zum Speisesaal, wo bereits alle warten. Freundlich begrüße ich alle Anwesenden und setze mich zusammen mit Sesshomaru an meinen Platz. Erst als ich sitze, beginnen alle zu essen. Ich sehe, wie Ayumi und Yume hinter vorgehaltenen Händen tuscheln und schüttle nur lächelnd meinen Kopf. Souta währenddessen unterhält sich mit Himiko über die Zukunft. Miroku und Sango lächeln. Shippou und Rin sind die ganze Zeit nur am Kichern. Meine Tochter grinst mir verschmitzt zu. Sofort lache ich laut los. Einige Sekunden lang starrt mich jeder verwirrt an, bevor sie in schallendes Gelächter ausbrechen. Von den ganzen Gästen, die gestern da waren, sind nur noch wenige da, aber dennoch ist der Tisch vollständig gefüllt. Wie immer lasse ich meinen Blick über jeden schweifen, der anwesend ist. Kikyous Geruch hat sich wieder verändert. Man kann nun mehr als deutlich riechen, dass sie Schwanger ist. Aber auch die Bisswunde an ihrem Hals ist sehr aufschlussreich. Ich sehe zu Inuyasha, welcher meinem Blick bis zu ihrer Markierung folgte, und lächle. Er grinst mit vollem Mund. Sofort haut ihm Taro eine runter. Dann komme ich bei Kimi an. Nach außen hin trägt sie eine Fassade, doch in ihren Augen kann ich lesen wie ein Buch.
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Wer bin ich?
FanfictionNach dem Sieg über Naraku kehrt Kagome verbittert dem Mittelalter den Rücken zu. Was hat sich an diesem Tag zugetragen, dass sie 5 Jahre lang nicht dorthin zurückkehrte ?