Slytherin Proud (Severus Snape FF)

Ferien

Als ich aus dem Hogwarts Express augestiegen war, wusste ich bereits, dass es schreckliche Ferien werden würden, da meine Mutter mich schon von weitem argwöhnisch musterte. Ich glaube, ihre schlechte Laune wurde noch mehr gefördert, als hinter mir Draco ausstieg. Er war inzwischen wie ein Bruder für mich geworden, was ich niemals gedacht hätte. Als ich auf meine Mutter zugehen wollte, hielt Draco mich am Ärmel fest.

„Schöne Ferien, Alli ! Schick mir ne Eule, ja ?", murmelte er und zog mich in eine Umarmung.

Ich wünschte ihm auch schöne Ferien, verabschiedete mich noch mit einer Umarmung und ein paar Küsschen hier und dort bei Pansy, die danach auch zu ihren Eltern lief.

Langsam trottete ich zu meiner Familie. Wie ich schon erwartet hatte, kam von meiner Mutter nur ein einfaches "Hallo",und von meinem Vater nichts. Meine Schwester sah mich nur kopfschüttelnd an. Der einzige, der mich nett begrüßte und mich umarmte, war mein kleiner Bruder Jason. Dann wurde ich von meinem Vater an der Schulter gepackt, und wir apparierten Nachhause.

Manchmal fragte ich mich ernsthaft, wieso meine Eltern Hufflepuffs waren. Es hieß ja immer, Hufflepuffs wären hilfsbereit, arbeitsam und freundlich, aber eben auch Flaschen. Auf meine Eltern passte das eher nicht. Ja, sie waren zwar liebevoll gegenüber meinen Geschwistern, aber ich wurde ,so gut wie es ging, ignoriert. Zuhause war bereits der große Esstisch gedeckt und, oh wunder, es war sogar ein Platz für mich da !

Wir setzten uns und die Speisen wurden von ein paar Hauselfen hereingetragen. Ich konnte diese Kreaturen nicht leiden. Meine Eltern bezahlten sie jedoch sogar für ihre Arbeit und behandelten sie gut. Als wir aßen, war es ziemlich still am Tisch. Meine Schwester wurde zwar etwas über den Schulstoff ausgefragt, aber sonst war nichts zu hören. Plötzlich schaute mein Vater zu mir und öffnete zögerlich seinen Mund.

„Und Allison ? Wie läuft es in der Schule ? Keine Sorge, wir werden uns darum kümmern, dass du in ein anderes Haus kannst. Sicher war das nur ein Fehler vom sprechenden Hut. Sowas soll vorkommen. Aber eine Gray in Slytherin ! Das so etwas passiert ist, ist eine Schande. Slytherin sollte allgemein abgeschafft werden !"

Das reichte schon. Voller Wut sprang ich von meinem Stuhl auf und der Kronenleuchter an der Decke zersprang in tausend Stücke. Meine Mutter zuckte ängstlich zusammen, als sie sah, dass meine, sonst so smaragdgrünen Augen, plötzlich einen blutroten Schimmer bekamen.

„Redet nie wieder so über das Haus Slytherin ! Ihr seit solche Versager ! Hufflepuff, dass ich nicht lache ! Lasst mich bloß in Ruhe mit eurem dämlichen Gerede. Ich bin in Slytherin genau richtig, wie ihr genau in diesem Moment sicherlich grade merkt !",schrie ich und rannte die große Treppe hinauf in mein Zimmer.

Vom Esszimmer aus hörte ich noch meinen Vater rufen, dass ich meine Meinung ändern würde. Das hätte er wohl gerne !

Als ich in meinem Zimmer ankam, erschrak ich. Alles, wirklich alles war in den Farben Gelb und Schwarz gestaltet. Wie konnte sich meine Familie nur herausnehmen, SO mein Zimmer zu gestalten. Sofort zückte ich meinen Zauberstab. Im Stillen dankte ich Pansy dafür, dass sie mir ein paar nützliche Zauber gezeigt hatte. Ich führte eine komplizierte Bewegung aus, und mein ganzes Zimmer änderte sich. Die Farbe meiner Wand wurde hellgrau mit ein paar grünen Akzenten. Mein Bett verwandelte sich in ein riesiges silbernes Himmelbett, mit dunkelgrünen Behängen. Die Bettwäsche wurde hellgrau mit einem großen Slytherin Abzeichen drauf. Meine restlichen Möbel wurden ebenfalls silbern und bekamen grüne Akzente. Vor den Fenstern hingen jetzt edle, schwere Vorhänge, die auch dunkelgrün wurden.

Zufrieden mit meinem Ergebnis legte ich mich auf mein Bett und beobachtete die Zimmerdecke. Draco wäre wegen des Zimmers stolz auf mich.

Wenn ihr euch jetzt fragt, wieso ich außerhalb von Hogwarts zaubern darf, habe ich eine simple Erklärung. Natürlich darf ich eigentlich nicht zaubern. Aber ihr erinnert euch doch bestimmt an das kleine schwarze Buch, welches ich so oft gelesen habe. In diesem Buch war auch ein Zauberspruch, wie man seine Spur, die jeder Zauberer bis 17 Jahre hat, damit kontrolliert werden kann, wann und was man zaubert, loswird. In dem Buch wird erklärt, wie man seine Spur einfach auf einen anderen Zauberer übertragen kann. In meinem Fall war es natürlich logisch, dass ich einen gleichaltrigen auswählen musste, damit es nicht auffällt. Und jetzt liegt meine Spur auf keinem Anderen als Ronald Weasley.

Schlau oder ? Ich meine, Weasley würde sich nie gegen die Gesetze stellen, also würde meine Spur nur die Zauber von Ron Weasley aufnehmen, und ich könnte zaubern, wie und wann ich will. Schon allein dafür liebte ich das Buch.

Als mur langweilig wurde, kramte ich ein Buch über Nicolas Flamell aus meinem Koffer. Ich hatte es Granger direkt vor der Nase weggeschnappt. Sie würde jetzt vergeblich nach einem passenden Buch über Flamell suchen.

Ich hatte schon etwas darin gelesen und wusste, was die drei vorhatten. Es war inzwischen ein offenes Geheimnis, dass die Schule den Stein der Weisen beschützte. Durch Gerüchte wusste ich, dass Voldemort hinter dem Stein her war, um wieder auferstehen zu können. Das goldene Trio wollte vor Lord Voldemort an den Stein kommen, um seine Rückkehr zu verhindern.

Natürlich war das eigentlich wirklich heldenhaft von ihnen, aber ich stand nicht hinter ihren Absichten. Den dunklen Lord stoppen ? Pff, das gelänge keinem. Mein Traum wäre dann schon eher, Macht zu bekommen, indem ich den Todessern beitrete. Aber das würde ich mir alles nochmal genauer überlegen. Klar war jedoch, dass ich mir alle Möglichkeiten offen halten würde. Und einen Voldemort, der nicht mehr existierte, konnte ich nicht gebrauchen. Ich beschloss, meine beiden besten Freunde Draco und Pansy einzuweihen. Also setzte ich mich an den Schreibtisch und zog teures Pergament aus einer Schublade. Mit dunkelgrüner Tinte und geschwungener Schrift verfasste ich eine kurze Nachricht, in der alles Wichtige stand, an die Beiden.