Weihnachten

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Als ich am Weihnachtsabend die Treppe herunter kam, waren die Hauselfen noch damit beschäftigt, den Weihnachtsbaum zu schmücken. Die Kugeln waren natürlich ganz in Hufflepuff Farben gehalten, was mich schon jetzt aufregte. Genervt schwang ich meinen Zauberstab und der Baum fiel in sich zusammen. Doch die Hauselfen fingen sofort wieder ohne Wiederworte an, den Baum erneut zu schmücken. Was für armselige Wesen ...

Den ganzen Tag hatte ich mich in meinem Zimmer eingeschlossen und gelernt. Natürlich lernte ich nicht das, was man in Hogwarts lernte. Ich lernte einfache schwarze Magie. Für schwierigere dunkle Zaubersprüche war ich noch zu schlecht. Aber das würde sich ändern.

Von Draco hatte ich erfahren, dass er und sein Vater in den Ferien kurz in Hogwarts waren, da Lucius Malfoy etwas mit Dumbledore klären musste. Dort hatte er herausgefunden, dass dieser komische Professor Quirrel ein Anhänger Voldemorts sei und den Stein der Weisen für ihn suchen würde. Ich hatte längst keine Angst mehr vor Voldemort, wenn es drauf ankäme, würde ich auf der richtigen Seite stehen. Nur er könnte der Zauberergesellschaft wieder zu wahrer Größe verhelfen. Ich beschloss, Pansy und Draco ihre Weihnachtsgeschenke per Eule zu schicken. Für Pansy hatte ich ein glitzerndes, prunkvolles Schmuckkästchen. Genau etwas, was ihr gefallen würde. Für Draco hatte ich ein schweres, in Leder gebundenes Buch, worin es über reinblütige Zaubererfamilien ging. Ich wusste genau, wie sehr sich Draco für solche Sachen interessierte. Als die Sachen abgeschickt waren griff ich seufzend nach der Zeitung und beeugte kritisch die Überschriften.

EINE HUFFLEPUFF IN SLYTHERIN ?

DER SCHANDFLECK DER GRAY'S

FEINDSCHAFT ZWISCHEN POTTER UND GRAY

Und noch viel mehr solcher Sachen. Konnte sich die Zeitung nicht einmal um ihre eigenen Sachen kümmern ? Schlecht gelaunt warf ich das Papier gegen die Wand und schnappte mir meinen Zauberstab. Die Leute würden mich nie wieder ungestraft als "Schandfleck" bezeichnen. Ich klatschte in die Hände und rief damit einen Hauselfen.

Fast zeitgleich erschien vor mir ein Hauself namens Quinny. Diese Geschöpfe wussten genau, dass ich ihresgleichen nicht leiden konnte, also verbeugte sich der Hauself eilig vor mir.

„Was kann Quinny für die Herrin tun ?", piepste er unterwürfig.

Mit eisiger Stimme antwortete ich.

„Entsorge die Zeitung, die dort in der Ecke liegt, und das schnell. Danach bringst du mir irgendein Lebewesen zum üben. Hast du verstanden ?"

Er nickte gehetzt, schnappte sich die Zeitung und verschwand. Ich drehte mich um und setzte mich vor den Spiegel. Meine eigenen Augen schauten mir entgegen, sie strahlten eisblau. Aus meinem blassen, makellosen Gesicht stachen die natürlich roten Lippen hervor, welche sich zu einem Grinsen verzogen und somit meine porzellanweißen Zähne zeigte. Die hellblonden Haare vielen mir seidig über die Schultern und umrahmten mein Gesicht. Wiedermal fragte ich mich, wieso ich von außen wie ein Engel aussah, doch mein Inneres immer mehr zersplitterte.

Hinter mir war ein Ploppen zu hören und ich erhob mich würdevoll. Als der Elf jedoch nichts mitgebracht hatte, zog ich die Augenbraue hoch, was ich mir vermutlich von Professor Snape abgeguckt hatte. Der Hauself fing an, zu stottern.

„Herrin ... ihre Mutter verbot Quinny, ihnen ein Lebewesen zu bringen, da sie Angst hat, dass sie diesem etwas antun könnten. Quinny tut es sehr leid ...", doch ich ließ ihn nicht ausreden.

„Ich gab dir einen Befehl und du wagst es, dich mir zu widersetzen ? Damit kommst du mir nicht davon, Hauself !"

Schnell hob ich meinen Zauberstab und sah befriedigt, wie der Hauself zusammen zuckte und rückwärts ging.

Slytherin Proud  (Severus Snape FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt