28

660 31 3
                                    

Ich ging in das Hauptanwesen zurück und erkundigte mich, was ich machen könnte. Jetzt hat auch der Letzte erfahren, was los ist. Und gleich als ich zurückkam, wurde ich auch schon ausgequetscht. Doch ich sagte nichts. Ich wollte keine persönlichen Sachen über Madara oder Izuna erzählen, schon gar nicht, wenn es Madara so elend geht wie eben.

Ich ging wieder in mein Zimmer, da die Arbeit erledigt war. Ich legte mich auf mein Bett und schaute zur Decke. Meine Gedanken kreisten einfach nur um die heute geschehenen Sachen. Ich muss einfach zu Madara!

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon nach 22 Uhr war aber das brachte mich keineswegs dazu, umzukehren und mich aus privaten Sachen raus zu halten. Ich meine, ich muss mir schon eingestehen, dass ich ihn mag und ich diesen Ausdruck in seinen Augen einfach nicht sehen möchte.

Ich klopfte an der Tür. Da es bereits dunkel und spät war, war niemand mehr im Korridor zu sehen. Einige Sekunden später öffnete Madara die Tür.

„Was suchst du hier -hast du nicht dein eigenes Zimmer bekommen?" Stille. „Ich... wollte nur nach dir sehen." Gab ich leise zu und schaute zu Boden. Er machte keine Anstalten mich ins Zimmer zu lassen. „Hör mal. Darf ich rein?" Er sah mich an und zögerte, doch er ließ mich ins Zimmer.

Ich ließ mich auf das Bett nieder und Madara setzte sich neben mich, wohl gemerkt mit einem sichtlichen Abstand. Ich sah ihn an, während er nur auf den Boden starrte. „Es muss schwer für dich sein, oder?" Eine Pause entstand. „Bist du jetzt alles ernstes hier her gekommen, um mit mir über Gefühle zu reden?" Fragte er.

„Ok. Ich bin ganz ehrlich. Ich wollte einfach nach dir sehen und ich meine,... es ist schwer und ich... möchte mir selbst nicht vorstellen wollen, in deiner Situation zu stecken mit meiner kleinen Schwester..." Sagte ich mitfühlend. Einige Minuten saßen wir nur schweigend nebeneinander. Ich will nicht, dass er leidet...

Ich nahm seine Hand in meine, was ihn endlich zu mir aufblicken ließ. „Hör mal. Ich bin für dich da. Und wenn du reden willst, du kannst mir alles sagen. Hast du verstanden?" Er sah mich weiterhin an. „Ich weiß doch." Kam es unerwartet gefühlvoll und er zog mich zu sich, um meine Stirn zu küssen. Er kann so romantisch sein hinter seiner Schale. Ich umarmte ihn. „Ich hab dich vermisst." Sagte ich, bevor ich nachdenken konnte. Aber es war so. Ohne seine Nähe ist es so... leer. „So früh schon?" Fragte er belustigt. Ich lächelte ihn an.

„Madara?" „Ja?" „Wie lange muss ich noch als Hausmädchen arbeiten? Ich meine ich habe das Kämpfen und nicht das putzen gelernt." Er lächelte. „Naja, vorgesehen eigentlich dein ganzes restliches Leben." Ich schaute ihn mit großen Augen an und stand reflexartig auf. „WAAAass? Bestimmt nicht. Das könnt ihr alle vergessen. Ich halte dass nicht mehr aus unter diesen komischen Trulen." Ich drehte mich entgegengesetzt von seiner Richtung und fasste mir an den Kopf. Wieso hat der Fluchtversuch den nur nicht geklappt? Ich spürte auf einmal zwei Arme, die sich fest um meine Taille schlungen und mich näher an Madaras Körper zogen. Der Typ ist so muskulös...

„Keine Angst, dass war nur ein Scherz. Ehrlich gesagt, haben mein Vater und ich überlegt, dich wieder Kämpfen zu lassen. Vorausgesetzt, du hast Lust..." Ich drehte mich schlagartig um. „Ehrlich?" „Ja."

Ich lächelte und umarmte ihn stürmisch. Wir umarmten uns noch eine Weile, bis wir doch wieder auf dem Bett saßen und über alles Mögliche redeten. Auch über Izuna, der mir ziemliche Sorgen bereitete. Und sogar über Gefühle, aber nur ein klein wenig. Ich wusste, bei dem Klotz muss ich es langsam angehen und geduldig sein, bis er mir irgendetwas über sein innerstes erzählen würde.

Bis es spät wurde und wir doch irgendwie in seinem vertrautem Bett einschliefen...

WüstenliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt