Kapitel 9- Seelenschmerz

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Langsam öffnete ich meine Augen und sah mich um. Ich lag im Bett und neben mir Alexander, welcher noch schlief. Plötzlich schossen mir alle Erinnerungen wieder durch den Kopf.  Oh Shit! Ich hab echt mit ihm geschlafen! Ich hab mit Alexander geschlafen! Ich setzte mich ruckartig auf, was ich aber sofort bereute und mich wieder ins Bett fallen ließ. Warum hatte ich solche Schmerzen? Was zur Hölle hatte ich vorhin nur getan?! Wieso hatte ich das getan?! Wie konnte ich das zulassen?! Ich sah noch mal zu Alexander, der friedlich schlief. Okay, ich verstand warum ich das alles tat: Er war einfach unfassbar sexy. Und ich Idiot konnte ihm einfach nicht wiederstehen.

Ich strich ihm ein paar Haare zur Seite und küsste seine Stirn. Er war so angenehm warm. Plötzlich gab er eine Art grummeln von sich und öffnete ein Auge. Ich lächelte sanft. "Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken." "Schon okay", murmelte er verschlafen und setzte sich auf. Er rieb sich über die Augen und gähnte. Dann stand er auf und nahm sich sein Hemd. Auch ich setzte mich und zog schaft die Luft ein. Verdammt es tat immernoch weh! Alexander sah mich belustigt an. "Was grinst du so?", fragte ich genervt. "Ach, ich finde es bloß lustig, wie alle nach dem ersten mal reagieren." "Du hast gut reden! Du hattest vorhin keine drei Finger und ein Glied im Arsch!", beschwerte ich mich und stand unter Schmerzen auf. "Sei froh dass ich dich überhaupt vorbereitet habe. Sonst könntest du jetzt nicht mehr laufen." Ich sammelte meine Klamotten vom Boden auf und zog sie mir an.

Mittlerweile war es 13 Uhr und mein Magen knurrte. Wir liefen die Treppen hoch und Alexander zeigte mir das Esszimmer. "Worauf hast du Lust?", fragte er und sah mich an. Ich hatte mich auf einen Barhocker gesetzt ind beobachtete ihn einfach. "Wie wärs mit einer Suppe?", schlug ich vor und er stimmte zu. Eine halbe Stunde später aßen wir gemeinsam. "Woher hast du eigentlich kochen gelernt?", fragte ich,da es wirklich unheimlich gut schmeckte. "Ich hab es mir selbst beigebracht. Meine Eltern waren nicht oft da, also musste ich für mich selbst Sorgen." Und nickte und aß still weiter. Wir sprachen wärend dem essen nicht mehr. Später setzten wir uns ins Wohnzimmer und sahen fern. Mich interessierten vorallem die Nachrichten, da ich nun schon über eine Woche kein Fernseher mehr gesehen hatte. "Werde ich eigentlich gesucht?", fragte ich ohne jede Vorwarnung plötzlich. Eigentlich wollte ich das gar nicht sagen,ich hatte nur laut Gedacht. Alexander sah mich kurz an und nickte. "Ja, es stand in der New York Times. Aber hier finden sie dich nicht." Er zog mich an sich ran und ich legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. "Gut", antwortete ich. Ja, ich mochte es hier wirklich und ich mochte ihn. Er war ja auch eigentlich echt nett zu mir und ich schien im wichtig zu sein. Ich fühlte mich endlich mal geliebt.

Alexander zeigte mir seinen Gaten und einen riesigen Pool. Ich war natürlich hin und weg. Doch anstatt du Baden legten wir uns auf eine Sonnenliege und redeten bis es spät wurde. Ihrgendwann war ich dann wohl auf ihm eingeschafen, denn ich spürte nur wie er mich hochnahm und wegtrug.

Wieder ein Alptraum. Leider vielmehr eine Erinnerung. Die Schule war gerade aus und ich war auf dem Weg nach Hause als man mich von hinten packte und in eine Seitengasse zog. Zu dem Zeitpunkt war ich 15 gewesen und dementsprechend panisch. Die Täter drehten mich um und bevor ich etwas realisieren konnte, lag ich mit blutiger Nase auf dem Boden. Sie traten auf mich ein. Nannten mich Freak, Psycho, Schwuchtel. Ich konnte mich nicht wehren. Es waren drei Jungs gegen die ich alleine nie eine Chance hätte. Sie traten mir in den Bauch und ins Gesicht, lachten und beleidigten mich. Es machte ihnen echt Spaß mich zu verprügeln. Irgendwann hörte es auf da sie genug Spaß gehabt hatten, also gingen sie und ließen mich zurück. Ich versuchte aufzustehen, was kaum möglich war. Doch ihrgendwann schaffte ich es und schleppte mich nach Hause. Zuhause war es wieder die Hölle. Mein Vater schrie mich an und ich schwieg wie immer. Er war so laut, dass ich dachte mein Trommelfell würde platzen. Er schrie und schrie und-

"Erik!" Ich öffnete die Augen und wollte mich aufsetzten, was mir aber nicht gelang. Alexander saß auf meinem Becken und hielt meine Hände neben mir fest. "W-was?", fragte ich verwirrt und sah ihn an. "Du hast schon wieder geschrien und um dich geschlagen!", informierte er mich. "Jetzt sag schon endlich, was mit dir los ist! So kann es nicht ewig weitergehen!" Sollte ich? Nein, das war zu privat. "Es ist nichts", wies ich ihn ab, doch er glaubte mir natürlich nicht. "Erik, jetzt sei doch nicht so sturr! Das war jetzt nicht der erste Vorfall! Was ist mit dir los?" "Das will ich dir dir nicht sagen", murmelte ich leise und sah weg. "Warum denn nicht? Erik sprich mit mir verdammt noch mal!" "Das geht nicht, okay?! Ich kann darüber nicht reden! Und ich will auch nicht!" Alexander seufzte und sprach dann etwas aggresiver weiter. "Erik, wieso kannst du das nicht? Du kannst mir alles erzählen! Jetzt komm schon!" "Es geht dich nicht an Alexander! Das ist Privat!" Ich war Mittlerweile echt angepisst und er auch. "Erik, jetzt sag mir was los ist! Das befehle ich dir!" "Ach, du befehlst es mir? Weil du mein Master bist oder was?! Tja ich scheiß auf deinen Befehl!" Nun war Alexander richtig sauer. "Jetzt hör mir mal zu! Du bist mein Gefangener und du gehörst mir! Du gehorchst mir, du erledigst meine Befehle, du lebst nur weil ich es zulasse! Du bist so ein undankbares Stück Dreck! Kein Wunder das deine Eltern dich nicht lieben!" Stille herrschte. Ich konnte es nicht fassen. "Woher weist du das?", fragte ich mit leiser Stimme. Das hatte gesessen. Ich stand unter Schock. Woher wusste er von meinen Eltern?

"Ich weiß alles über dich Erik! Alles!" Wieder herrschte Stille. Ich sah in seine vor Wut funkelnden Augen und er in meine. Langsam formten sie sich zu Schlitzen und ich wurde unfassbar wütend. Trotzdem liefen Tränen meine Wangen runter. "Du Arsch", brachte ich mit knirschenden Zähnen hervor. "Wie bitte?", fauchte er mich an. "DU ARSCH!", schrie ich nun und riss meine linke Hand los. Er versuchte sie noch zu schnappen, doch ich war schneller. Ich schaffte es mir den Wecker von Nachtisch zu krallen und scheuderte diesen gegen seinen Kopf. Alexander fiel zur Seite und hielt seine Hand an der blutenden Platzwunde. Ich hatte nur noch einen Gedanken: Raus hier!

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