Kapitel 18- Neuigkeit

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Meine Wunde verheilte schnell und zurück blieben nur ein paar Narben. Hin und wieder kam ein Arzt vorbei, der ebenfalls zu Alexander gehörte und nach mir sah. Sein Name war Cole und er war wirklich nett. Leider konnte er nie lange bleiben und sah sich nur meine Wunde an. Nach knapp einer Woche ging es mir wieder vollständig gut. Darum konnte ich auch endlich ein Bad nehmen.

Alexander brachte mir gerade frische Klamotten als ich im Bad stand, ohne T-Shirt, und die Narbe an meinem Rücken im Spiegel betrachtete. "Du hast ne echte Sauklaue", beschwerte ich mich und fuhr mit meinen Finger über die leichte Erhebungen. "Hättest du dir nicht mehr Mühe geben können?" Er schmunzelte leicht und blickte mich entschuldigend an. "Ich war in dem Moment so sauer auf dich, dass ich gar nicht auf meine Schönschrift geachtet habe", entgegnete er sarkastisch. Dabei legte er sie Klamotten ab und lehnte sich gegen die kalte Wand. Ich wand mich von Spiegel ab und der Badewanne zu. Ich zog meine Hose aus und kniete  mich vor der Badewanne hin. Mit ein paar Handgriffen stellte ich mir die perfekte Wassertemperatur ein. Seit dem letzten Mal hatte Alexander keine weiteren Annäherungsversuche gewagt. Aber unser Umgang miteinander hatte sich verändert.

Ich konnte mich im Haus frei bewegen und ich hatte auch nicht mehr vor, zu fliehen. Alexander verlangte nicht länger, dass ich ihn Master nannte, denn er hatte erkannt, dass es sinnlos war. Ich war einfach zu sturr für sowas. Und da es sowieso nur eine Erziehungsmaßnahme war, damit er die Oberhand hatte, ließ er es bleiben. Die Erziehung war nicht länger nötig, ich blieb auch so bei ihm. Ich mochte es hier. Ich hatte ein Dach über dem Kopf, jemand mit dem ich reden konnte und ich war nicht länger alleine. Ich hatte mich an Alexander gewöhnt und er sich an mich. Trotzem wusste ich nicht, wie man unsere Beziehung beschreiben konnte. Wir waren keine Partner, aber auch keine Freunde. Es war etwas in der Mitte davon und das verwirrte mich. Ich stand nun endlich zu meinen Gefühlen für ihn, doch er hielt sich damit noch zurück. Also hatte ich beschlossen, ihm Zeit zu lassen. Ich wusste nicht, ob er schon mal eine Beziehung geführt hatten. Vielleicht musste er sich auch erstmal seiner Gefühle bewusst werden. Und bis dahin, wartete ich und gab mich mit der Situation zufrieden.

Die Badewanne war inzwischen voll und ich drehte den Wasserhahn zu. Dann stand ich auf und zog mir meine Boxer aus. Es machte mir nichts mehr aus. Alexander hatte mich schon mehr als ein mal Nackt gesehen, doch ich konnte sehen wie er seine Schultern anspannte und jede Reaktion zu unterdrücken versuchte. Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Ich stieg langsam in die Wanne ein und ließ mich in das angenehm warme Wasser gleiten. Ich stieß einen erleichtertes seufzen aus und entspannte mich. Mein Blick wanderte zu Alexander, der noch immer regungslos an der Wand stand. "Was ist?", fragte ich leicht neckend. "Nichts", antwortete er stumpf und ging nicht wirklich auf meinen Unterton ein. Er stand stumm da und beobachtete mich. Ich wusste zwar nicht, was so interessant war, aber sein durchdringlicher Blick wurde mir langsam unangenehm. "Komm doch einfach rein", forderte ich ihn dann einfach auf. Für einige Sekunden schien er tatsächlich zu überlegen, doch schließlich schüttelte er dem Kopf. "Geht leider nicht. Ich muss gleich los." "Wohin?", fragte ich verwundert. "Arbeiten", antwortete er knapp und stellte sich aufrecht hin. "Wenn was ist, ruf Max oder einer der Hausangestellten. Sie werden dir dann helfen." Mit diesen Worten lief er zur Tür und öffnete sie. "Bis-", er schloss die Tür und ließ mich alleine. "Später", beendete ich meinen angefangenen Satz. Was war das denn bitte?! Dieses Verhalten hatte ich noch nie bei Alexander gesehen.

Ich zerbrach mir eine Weile noch den Kopf, erkannte aber schließlich, dass das Albern war. Alexander hatte vielleicht einfach gerade viel zu tun und wenig Zeit. Das würde sich schon wieder ändern.

Wie schon erwartet gab es keine weiteren Vorfälle. Alexander war viel mit seiner Arbeit beschäftigt und nur selten Zuhause. Ich verbrachte meinen Alltag, indem ich laß, fernsah oder ihm bei der Büroarbeit über die Schulter blickte. Auch wenn alles was er tat Illegal war, war es trotzdem interessant dabei zu zusehen. Doch an einem Tag, war etwas anders. Alexander war die ganze Zeit über angespannt und verbrachte den größten Teil des Tagen vor dem Computer. Keine Ahnung, was er da machte, aber er schien sich voll und ganz darauf zu konzentrieren. Ich stand in der Tür und beobachtete ihn eine Weile. Er schenkte mir keine Aufmerksamkeit, auch wenn er meine Anwesenheit bemerkte hatte. Letztendlich war mir die ganze Situation zu blöd und ich lief rüber zu ihm. Von hinten schlag ich meine Arme um ihn und seinen Bürostuhl. "Was gibst's?", fragte er bloß, ohne seinen Blick von PC abzuwenden. "Du hockst hier schon den ganzen Tag", erklärte ich. "Du brachst mal eine Pause." "Ach, meinst du?" Er legte den Kopf in den Nacken und sah mich mit seinen leuchtend grünen Augen an. Plötzlich griff er meinen Arm und zog mich an Stuhl vorbei auf seinen Schoß. "Dann lenk mich ab", forderte er und ich wurde rot. Sofort fing ich mich aber wieder und grinste herausfordernd. "Wie du willst", sagte ich und legte meine Lippen auf seine. Ich leckte leicht über seine Unterlippe und er öffnete seinen Mund. Ein inniger Zungenkuss begann. Alexander fuhr über meine Wange zu meinem Haar und ich legte meine Hände um seinen Nacken.

Nachdem ich mich löste und meine Augen wieder öffnete, stuzte ich. Alexander sah besorgt aus, was mich verunsicherte. "Was ist los?", fragte ich verwundert. "Hab ich was falsch gemacht? "Nein, natürlich nicht", winkte er sofort ab. Er legte seine Hände auf meine Hüfte und sah wieder zu mir hoch. "Ich werde verreisen, Erik", gestand er mir. "Was? Wie lange? Warum?", bombardierte ich ihn mit Fragen. "Keine Sorge. Es ist eine <Geschäftsreise>. Ich werde am Samstag abreisen und komme erst in zwei Wochen zurück." "Ich kann doch mitkommen", sagte ich schnell, doch er schüttelte den Kopf. "Nein, das geht nicht, Erik. Das ist viel zu gefährlich für dich. Du wirst hier bleiben, aber du wirst nicht alleine sein",  ersicherte er mir. "Was meinst du damit?", fragte ich skeptisch. "Ein Freund und Geschäftspartner von mir wird in der Zeit, in der ich nicht da bin, auf dich aufpassen." Ich sah ihn tief in die Augen. Er erwiederte meinen Blick. Schließlich gab ich nach, lehnte mich vor und umarmte ihn. "Na gut", nuschelte ich und er schloss seine Arme um mich. "Aber bis dahin, ist noch Zeit. Also lass sie uns nutzen!", sagte ich und er grummelte zustimmend.

Bitte entschuldigt die unregelmäßigen Updates! Ich versuche, das wenigstens einmal pro Woche ein neues Kapitel kommt. Versprechen kann ich aber nichts XD

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