Bevor wir zu meiner Wohnung gegangen sind, wollte sich Hugh noch unbedingt bei der Inhaberin des Geschäftes bedanken und entschuldigen. Ich fand das unnötig, schließlich war nicht sie es, die angeschossen wurde.
Während Hugh also mit der Inhaber, die, wie wir erfahren haben, Nelly hieß, geflirtet hat, habe ich schonmal meine Waffen wieder in ihren Halterungen befestigt und zur Sicherheit noch eine Tablette genommen. Mir ging es zwar wieder gut, aber da mein Stoffwechsel sehr schnell war, wollte ich auf Nummer sicher gehen, dass der Spiegel der Chemikalie, welche in den Tabletten ist, in meinem Blut noch hoch genug ist.
Als ich gerade anfangen wollte, aus langeweile mit meinem Dolch auf Fledermäuse zu zielen, die durch die Nacht flogen, trat Hugh aus der Tür. Ich beobachtete, die er die insgesamt rund 20 Kilo Waffen an seinem Körper befestigte und Nelly zum Abschied zuwinkte. Ihre Tochter stand im ersten Stock des Hauses am Fenster und starrte mich an. Grimmig starrte ich zurück und sofort ging sie vom Fenster weg und zog die Vorhänge zu.
Hugh war inzwischen fertig ausgestattet und klopfte mir auf die Schulter: "Sollen wir los? Zu dir oder zu mir?", zwinkerte er mir zu.
Ich verdrehte die Augen und ging einfach los. Und zwar zu mir.
Hugh hatte nichtmal eine Wohung. Nicht, dass er es sich nicht leisten könnte, er hatte Geld ohne Ende, aber er wohnte lieber im Anwesen unseres Ordens.
Ich hatte ein Apartement in einem Hochaus im noblen Teil der Stadt. Ich mochte das Viertel eigentlich nicht, die Leute waren mir viel zu spießig, aber das Apartement war riesig und sehr modern.
Von Nellys Café war es eine halbe Stunde Fußmarsch bis zu mir. Zumindest, wenn man ein normaler Mensch ist. Ich joggte los, hörte wie auch Hugh hinter mir anfing zu laufen. Unsere Waffen klapperten bei jedem Schritt. Schon bald hatte Hugh zu mir aufgeschlossen und nach weiteren 10 Minuten standen wir vor dem Hohaus, in dessem obersten Stock mein Apartement war.
Weder Hugh noch ich hatten überhaupt geschwitzt; noch ein Pluspunkt für die Tabletten: Die übernatürliche Ausdauer.
Die Hausverwaltung hatte mich schon öfter gebeten, den Hintereingang zu benutzen und nicht durch die Lobby zu gehen, aus Angst, ich würde die anderen Bewohner erschrecken oder als unfreiwillige Trainigsparter benutzen. Die Angst war zwar begründet, dennoch interessierte mich die Bitte nicht, niemand würde wagen, ernstahft etwas gegen mich zu unternehmen.
Also traten wir durch die große Eingangstür in die imposante Eingangshalle: hohe Decken, teure Teppiche und glänzende Marmortische.
Viel zu übertrieben, meiner Meinung nach.
Ich ignorierte die etwas verängstigten Blicke der Menschen, die hier rumsaßen und ging schnell zum Aufzug. Ich wollte endlich die blutverkrusteten Klamotten los werden und duschen.
Ich stand schon im Aufzug und hatte meine Schlüsselkarte an den Sensor gehalten, als ich Hugh sah, wie er sich mit einer Frau unterhielt, die in einem großen nobel aussehenden Sessel saß und in der Hand ein Glas Wein hielt.
Typisch Hugh.
Ich lies ihn machen und fuhr schonmal bis nach oben auf meine Etage.
Der Aufzug hielt mit einem leisen "Pling" und die Türen öffneten sich.
Ich trat aus dem Fahrstuhl und stand im Flur, von dem zwei Türen abgingen: meine Wohnungstür und die Tür zum Treppenhaus.
Der Flur hatte dunklen Parkettboden und eine kaminrote Tapete. Keine Bilder an der Wand oder sonstige Dekoration.
Schnell ging ich die paar Schritte durch den Flur und schloss mit derselben Schlüsselkarte, die auch den Aufzug aktiviert hatte, meine Wohnung auf.
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Die Chroniken der verborgenen Jäger
FantasyAls Elijah und Hugh blutüberströmt vor Leah stehen, ahnt keiner von ihnen, dass sie eine große Rolle in deren Welt spielt. Denn erst als sie erfahren, dass Leah und Elijah ein besonderes Band verbindet, erkennen sie, dass es Mächte gibt, die gegen d...