ein paar Minuten zuvor
Die Gasse, die ich entlang lief, war dunkel. Nur durch ein paar Fenster drang Licht und aus einer Kneipe drangen Stimmen und Gelächter zu mir. Eigentlich suchte ich auch nur meinen Freund Hugh. Wir spielten Verstecken für Erwachsene.
Plötzlich hörte ich ein Geräusch hinter mir, zog eines meiner Kurzschwerster und drehte mich um. Doch da stand niemand; ich zielte in die Luft. Ich liess das Schwert wieder sinken und erkannte nun auch die Ursache des Geräuschs: Ein billiges Wegwerfhandy lag auf dem Boden und spielte eine MP3-Datei ab. Mann, Hugh! Seit wann kannte er sich so gut mit Technik aus? Wütend zertrat ich das Handy und in der Gasse wurde es wieder still. Meine Laune wurde schlechter und schlechter. Hugh hatte mich überredet, heute mit ihm raus zu gehen, eigentlich hatte ich kein große Lust gehabt.
Wieder hörte ich ein Geräusch hinter mir, war diesmal aber nicht schnell genug: Ich hörte einen Schuss und keine Sekunde später spürte ich , wie mich die Kugel an der Schulter traf. Fluchend drehte ich mich um und sah direkt in Hughs Gesicht. Sein breites Grinsen hätte ich ihm in diesem Moment am liebsten aus dem Gesicht geschlagen. "Verloren! Jetzt steht es 287:13 für dich." Immernoch breit grinsend trat er vorund pulte mit seinen Fingern in meiner Schulter, bis er die Kugel gefunden hatte. Ich zischte vor Schmerzen. Achtlos warf er sie auf das Pflaster. Sie rollte ein bisschen über die Steine und verschwand dann in einem Gullideckel.
Hugh stand vor mir, seine Hände Lewaren voll von meinem schwarzen Blut, welches er an seiner dunkelbluen Jeans abwischte. Da ich mein Gesicht immer noch vor Schmerzen verzog, sah Hugh mich aus tiefschwarzen Augen besorgt an :"Alles gut? Warum heilst du noch nicht? Wann hast du zuletzt die Tabletten genommen?" Ich fühlte mit meiner Hand die Einschussstelle und tatsächlich klebte warmes Blut an meinen Händen. Stimmt, das war echt komisch. Zumindest die Blutung sollte aufgehört haben. "Gestern Morgen die Letzte", antwortete ich auf Hughs Frage und wusste, dass das viel zu lange her war. Die Wirkung schwächte bereits ab; Was tötlich enden kann.
Auch Hugh erkannte den Ernst der Lage und legte meinen Arm um seine Schulter, um mich zu stützen.
Zusammen gingen wir aus der Gasse auf eine kleine Seitenstraße und hofften, dort noch ein Haus zu finden, in dem die Bewohner noch wach und gewillt waren, uns zu helfen. Was sich als, bei genauerer Überlegung, als etwas schwer erweisen könnte, denn mittlerweile waren wir beide Blutbesudelt, ich hing schon halb bewusstlos in Hughs Arm.
Er schien ein Haus gefunden zu haben, denn er beschleunigte seine Schritte und zog mich mit sich. Auch ich sah die Lichter eines Hauses, sah, wie wir immer näher kamen und durch ein Fenster schauten. Das Letzte, was ich hörte, bevor ich das Bewusstsein verlor, war ein Schrei.
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Die Chroniken der verborgenen Jäger
FantasyAls Elijah und Hugh blutüberströmt vor Leah stehen, ahnt keiner von ihnen, dass sie eine große Rolle in deren Welt spielt. Denn erst als sie erfahren, dass Leah und Elijah ein besonderes Band verbindet, erkennen sie, dass es Mächte gibt, die gegen d...