9. Kapitel

4.8K 234 5
                                    

Mit verhassten fast giftigen Blicken werde ich bis in die Schule verfolgt. Im Kopf nur einen Namen der an den noch fieseren Blicken schuld hat. Kadien.

Am liebsten würde ich ihn zerrupfen wie ein ein Stück Papier. Scheiß Mistkerl. Aber gut ich schaffte es schon wieder in den Unsichtbarkeitsmodus. So schnell es ging schlüpfte ich durch die Tür und wollte auf die Toilette verschwinden um zu warten bis alle in ihren Räumen sind.

Bevor ich jedoch verschwinden konnte wurde ich grob gepackt und weggezogen. Chris? "Wa..Was soll das?" frage ich verwirrt. Ohne mir eine Antwort zu geben zieht er mich durch die große Menge von glotzenden Spasten bis zum Schulkeller. Okay das wurde gruselig. Was will er denn jetzt auf einmal?

Bevor ich auch nur eine weitere Reaktion abgeben konnte drückt er mich hart gegen die Wand und blickt mich böse an.

Ich bekam Angst. "Stimmt es?" fragt er mich aggressiv keuchend. "Lass mich los. Was soll denn stimmen?" frage ich und probiere mich aus seinem festen Griff zu winden. "Lässt du's dir von dem Wichser besorgen? Hast du deswegen Schluss gemacht?" schreit er mich an. Sein Blick ist getränkt von Hass, Wut und Trauer. "Wen meinst du?" frage ich verwirrt. "Kadien." spuckt er aus.

"Was? Nein. Er hat nur einmal mit mir geredet! " Lüge. Aber soll ich sagen das wir uns vom "Flash kennen. "Es geht nicht ums reden. Ich habe dich gefragt ob du's dir von dem Wichser besorgen lässt!" "Nein! Natürlich nicht. Ich habe ja nur ein paar Worte mit ihm gewechselt, nichts weiter! Keine Berührungen." sage ich vorsichtig um ihn zu beruhigen. Sein Blick wird sanfter aber auch viel trauriger.

"Warum hast du dann Schluss gemacht. Ich verstehe es nicht. Erklär es mir!" "Bitte nicht.  Nicht nochmal Chris. Ich habe es dir doch erklärt.  Ich kann das alles nicht mehr. Vergiss mich." sage ich leiser. Es tut weh ihn so zu sehen. Vorallem da ich ihn im innersten meines Körpers immer noch so liebte wie davor.  Aber es ging nicht mehr. Ich hatte meinen Entschluss gefasst. Obwohl es mir leid tat das er darunter leiden muss.

"Wie denn? Wenn ich dich jeden Tag sehe. Deine leeren Augen. Wo ist ihr Glanz hin. Die Wärme. Warum bist du so geworden. Ich war immer für dich da.  Ich liebe dich doch Talia!" sagt er fast flüsternd. Meine Mauer bröckelte. Wie konnte man jemanden so sehen den man immer noch liebt.

Eine einzelne verlassen, verletzte Träne bahnt sich einen Weg aus seinem Augenwinkel und das war der Moment innerlicher Schwäche. Ich blicke ihm in die Augen, stelle mich auf Zehenspitzen und beuge mich zu ihm hinauf. Seine Augen weiten sich als er sieht was ich vorhabe und ein funken des zögerns tritt in seine Augen. Aber nach einer kleinen Sekunde kommt er mir entgegen.

Ich weiß das es falsch ist. Das es kein Wir mehr geben wird.  Aber das war alles was ich in dem Moment wollte. Seine weichen, tröstenden, bekannten Lippen auf meinen spüren.

Sanft streifte ich seine Lippen und wartete auf das geliebte Gefühl und da war es. Ich drängte mich ihm entgegen und er hob mich hoch sodass ich meine Beine um seine Taille schlingen kann.

Ich war süchtig danach,  nach der Liebe die er mir schenke. Liebe  die ich so lange schmerzlich gemieden hatte und jetzt wieder empfangen konnte.

Wild presste ich meine Lippen auf seine und er drückte mich leidenschaftlich hart gegen die Wand um mich ebenso voller Leidenschaft zurück zu küssen.

"Alter was geht denn?  Verpisst euch hier!" höre ich eine wütende Stimme hinter uns.  Wir lösten uns voneinander uns blickten in die Gesichter von zwei Typen aus der 11.

Sanft lässt mich Chris auf den Boden gleiten. "Was willst du hier Rick?" fragt er.

Rick? Wie der Rick aus dem Flash den ich noch nicht kennen gelernt habe?

"Geht dich einen Scheiß Dreck an und jetzt schnapp dir die Schlampe und macht woanders weiter." knurrt er aggressiv.

Ich spüre wie Chris sich anspannt. "Nenn sie noch ein mal Schlampe und ich poliere dir deine hässliche Fresse." schreit er wütend. Nach den Worten geht auch ein kräftiger ruck der Wut durch Rick. Bevor er was sagen kann stelle ich mich, auch wenn ich nicht weiß wie ich so dumm sein kann, vor Chris und presse ihm die Hand auf die angespannte Brust. "Stop! Alles gut. Wir gehen! Beruhigt euch okay?" sage ich laut und nehme Chris Hand. Chris knurrt wütend lässt sich aber von mir mitziehen. Aber, um zu beweisen wie männlich sie sind, müssen sie sich natürlich noch einmal anrempeln.

Genervt schüttel ich meinen Kopf und ziehe Chris so schnell es geht weiter. Nicht das die noch anfangen sich hier im Schulkeller zu prügeln.

Kurz bevor wir die Tür oben schließen können klingelt die Schulglocke. Ich lasse Chris Hand so schnell los als hätte ich mich verbrandt und mache mich auf den Weg in meine Klasse.

"Warte!" höre ich seine Stimme hinter mir. Scheiße was habe ich nur angerichtet. "Können wir reden?" "Chris...ähm..-" "Komm mit. Ein Tag schwänzen fällt nicht auf. Schreib dir einfach selber ne entschuldigung!" sagt und zieht mich mit sich. "Chris nein! Wir müssen...öhm Ich muss in den Unterricht!" sage ich. Doch Chris zieht mich unbeirrt weiter mit sich. Ich liebe es so Stark zu sein. "Gehen wir zu dir oder zu mir?" fragt er.

Zu mir natürlich.  Ich meine mein Dad freut sich mich zu sehen und ich weiß nicht wie er auf Chris reagieren würde. Ich schätze mal das würde ich spätestens am Abend dann mitbekommen, wenn er wieder richtig stark betrunken war."Nicht zu mir!" sage ich ergeben. Ich hab mir die Suppe schließlich selbst eingebrockt jetzt musste ich sie auch auslöffeln.  Es wäre unfair Chris einfach ohne Erklärung stehen zu lassen. Nur leider hab ich null Plan wie ich das erklären soll.

"Komm mit!" Chris zieht mich zu seinem Moped und drückt mir einen Helm in die Hand. Ich probiere das Ding aufzusetzen,  aber irgendwie geht das nicht. Ich höre Chris lachen. Dann spüre ich seine Hände auf meinen und er setzt mir den Helm auf.

"Halt dich fest!" sagt er. 'Hm das hättest du wohl gern. Niemals.' denke ich bösartig und setze mich einfach hinter ihn.

Als er dann mit einem 'Mach doch wie du denkst'-Schulter zucken losfährt, klammer ich mich wie ein Koalabär an ihm fest.

Die Horrorminuten auf diesem Ding vergingen schleichend und ich bekam immer mehr Angst das wir sterben. "Ähm.. du kannst mich dann loslassen!" höre ich Chris stimme. Oh wir standen schon. Peinlich. Schnell ließ ich ihn los und sprang auf den Boden. 'Gott ich lebe! Danke!' schicke ich ein Stoßgebet zum Himmel.

Ich stelle mich vor ihn und er nimmt mir den Helm ab. Elektrisch Aufgeladene Haare.

Check.

Ich folge ihm in das Haus und wir gehen in sein Zimmer. Das Schweigen umhüllte uns wie ein Wintermantel.

Königin der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt