Sie duftete nach Rosen.
Also verbrannte er jede Rose im Umkreis von 50 Kilometern.
Der Duft sollte nur ihr vorbehalten sein.
Das war vor acht Wochen gewesen.Vor sieben dann, ließ er alle Diademe der Welt nach und nach einsammeln und anschließend zerstören. Dieses Projekt konnte er schließlich vor zwei Wochen erfolgreich abschließen, sodass nur noch eine Reihe von ausgewählten Diademen übrig war, die er eigens für Mia vorenthielt.
Er musste ein Grinsen unterdrücken, als er an die Reaktionen der einzelnen Königshäuser dachte. Schweden und Großbritannien hatten bereits mit Gewalt gedroht, ihre Anwort darauf würden sie morgen erhalten. Heutzutage hatten Monarchen doch gar keine wirkliche Macht mehr.
Er strich Mia eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Abends wird es hier sehr kalt, wir sollten reingehen."
Ihr Haar glänzte im untergehenden Licht der Sonne. Es war seltsam, dass erste Mal sah er die eingebetteten, hellen Strähnen. Sie blitzen nur kurz auf und verschmolzen ansonsten mit ihrem dunklen Schopf. "Du bist noch sehr schwach, Darling. Ich will nicht, dass du dich überanstrengst."Er spürte ihr Nicken mehr, als dass er es sah. Ihr Magen knurrte und er musste leise lachen. Lachen. Er lachte. Er konnte sich überhaupt nicht vorstellen, weshalb er früher nur so wenig gelacht hatte. "Aber vielleicht sollten wir dir vorher etwas zu essen besorgen." Sein Blick zuckte kurz zum Horizont. Ein Panzer setzte sich gerade in Bewegung. "Ich werde Jaswinda darum bitten", hörte er sie sagen und erinnerte ihn daran, die junge Frau, die offensichtlich Mias Sympathie geweckt hatte, mal genauer unter die Lupe zu nehmen. "Tue das, ich stoße dann später zu dir."
Er trennte sich nur ungern von ihr, jedoch kribbelten seine Finger noch von der Aufgabe, die ihm bevorstand. Als sie schon einige Schritte von ihm entfernt war und er alleine auf dem Balkon stand, wendete er sich den immer länger werdenden Schatten zu, aus denen Alistair trat. "Folge ihr", befahl er, "und sorge dafür, dass niemand ihr zu nahe kommt." Alistair nickte und verschwand. Leise wie ein Geist.
Mia war schöner geworden. Vielleicht lag es nur an ihm, aber er hatte die kontinuierliche Vorstellung, wie die anderen Männer in diesem Palast sie ansahen. Begierlich und dunkel.
Man will immer das, was man nicht haben kann, das einzig Nützliche, was seine Mutter ihm je mitgegeben hatte. Und Mia war tabu für jedes Wesen, ganz gleich welches Geschlechts.Er starrte erneut gen Horizont. Nur dass das bei ihm nicht zutraf. Er bekam immer das, was er wollte.
"Wie sieht es aus?", fragte er Dean, kaum, dass er zu ihm getreten war."Die meisten Ratten haben wir, fehlen uns nur noch die großen vier."
Er musste grinsen. "Die Gorgonen waren schon immer gerissen. Und was unseren lieben Gott der Unterwelt angeht... Ich werde persönlich die Jagd anführen."
"DU?", rief Dean aus, als könne er nicht glauben, dass er sich tatsächlich die Hände schmutzig machen möchte. Die Frage war, wann tat er das denn nicht? "Du vergisst dich", knurrte er ihn an. In letzter Zeit schien sein treuer Diener tatsächlich zu vergessen, wer hier eigentlich das sagen hatte. Dean schien die auf ihn gerichtete Waffe nicht zu erkennen. "Hades ist nicht irgendwer, My Lord! Er ist tödlicher, schneller, skrupelloser und-"
"-Und er gleicht einem in die Ecke gedrängten Tier. Ich weiß um seine Fähigkeiten Bescheid, vielen Dank Dean." Spätestens jetzt hätte jeder andere den gefährlichen Unterton in seiner Stimme wahrgenommen. Nicht so Dean. Dieser schüttelte nur verstädnislos den Kopf. "Und was wirst du mit Mia machen?"
Mia. Die Art, wie er ihren Namen aussprach, ließ ihn rot sehen. Seine Hand zuckte zur seiner Waffe...und verharrte anschließend in der Luft. Dean mochte zwar schon seit seiner Kindheit an seiner Seite sein, dass hätte ihn aber nicht davon abhalten sollen, ihn an Ort und Stelle zu erschießen... oder ihn zumindest in einen kritischen Zustand zu bringen.
Aber alles, was er in diesem Moment sah, waren Mias Augen. Fluchend rieb er sich über sein eigenes Paar. Er hatte es versprochen, oder nicht? Das hieß nicht, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Er drehte Dean den Rücken zu. "Geh", sagte er und ließ seine Stimme dabei unter den Gefrierpunkt fallen. Diesmal vertsand der Idiot, dass sein Leben gerade am seidenen Faden gehangen hatte. Er murmelte einen leisen Abschied, den er allerdings vollkommen ausblendete.
Ihm war ein Gedanke gekommen und je länger er darüber nachdachte, desto... amüsanter erschien es ihm. Es wäre das perfekte Geschenk für Mia... und er müsste sich in der Zwischenzeit nicht von ihr trennen.
B
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Schachmatt #3 Das Spiel der Könige
RomanceKann man jemanden lieben, der bereits innerlich gestorben ist? Kann man jemanden lieben, der im Grunde seines Herzens Böse ist? Ich kann Ich tue es Die Frage ist nur, wie weit ich für ihn gehen würde, ohne mich selbst dabei zu verlieren. **** Ein...