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Zuerst möchte ich mich vorstellen, ich bin ein 15-jähriges Mädchen mit mittellangen, braunen Haaren, 1,65 m groß. Was ich vielleicht noch sagen sollte, ich bin sehr interessiert in Medizin, lese gerne Bücher darüber und weiß mittlerweile auch ziemlich viel, das weiß aber keiner, nicht mal meine Eltern. Ich will einfach nicht, dass andere meinen, ich wäre ein Streber oder so. Mein Name ist Isabella, von den meisten meiner Freunde werde ich jedoch Easy genannt. Ach ja, ich habe eine seltene Hautkrankheit, Mastozytose, was aber auch die meisten nicht wissen. Ich habe dadurch rote Flecken am ganzen Körper, die verstecke ich aber immer so gut es geht, um nicht anders behandelt zu werden als alle anderen, schließlich bin ich bis auf die Flecken und ein paar Auswirkungen auch ganz normal. Ich bin in der neunten Klasse einer Realschule und es ist schon die vorletzte Schulwoche, das heißt, wir sind zurzeit auf Studienfahrt in Bonn. Heute ist Donnerstag und morgen werden wir schon wieder nach Hause fahren. Da meine Freundinnen und ich den letzten Abend noch genießen wollen, gehen wir feiern in der Stadt. Mir geht es nicht sehr gut, um ehrlich zu sein ziemlich schlecht und das schon seit ein paar Tagen, was ich meinen Freundinnen bis jetzt aber nicht gesagt habe, da ich ihnen die Freude an unserer gemeinsamen Fahrt nicht nehmen wollte. ^Morgen wird alles vorbei sein, morgen werde ich zum Arzt fahren können^, denke ich mir. Als wir nach einem etwas längeren Fußmarsch in der Stadt ankommen, gehen wir auch gleich in die erste Bar. Meine Freundinnen trinken ein paar Cocktails, während ich lieber nichts trinke, wer weiß schon, was dann passieren würde. "Es ist schon 0:30 Uhr, wir sollten besser zurück zum Hotel, nicht dass wir noch Ärger von den Lehrern bekommen!" höre ich Hannah, eine meiner besten Freundinnen, sagen. Also gehen wir zurück, doch je später es wird, desto schlechter geht es mir. Mir ist schwindelig, übel und ich habe Kopfschmerzen. Als wir im Hotel ankommen warten die Lehrer schon. Während die anderen Lehrer uns auf der Anwesenheitsliste abhaken kommt mein Mathelehrer Herr Weber auf mich zu. "Ist alles ok, Isabella?", ich erkläre ihm alles und meine Freundinnen schauen mich schockiert an. Nachdem ich ihnen erklärt habe, wieso ich nichts gesagt habe, gehen wir zusammen mit Herr Weber in unser Zimmer. Da die Räume der männlichen Lehrer jedoch bei den Jungs im Flur darüber sind, informiert Herr Weber schnell meine Biologielehrerin Frau Bauer. Diese bringt mir gleich einen Tee und ein kaltes Handtuch und bleibt zwei ganze Stunden an meinem Bett sitzen, packt nebenbei aber auch noch meine Tasche für die Heimfahrt. Nachdem Frau Bauer gegangen ist und meine Freundinnen alle zu schlafen scheinen, liege ich in meinem Bett, neben mir ein Eimer zum Übergeben. Ich mache die ganze Nacht kein Auge zu und warte nur darauf, dass die anderen aufwachen. Am Freitag um 7:00 wache ich auf, anscheinend bin ich also doch eingeschlafen, vor meinem Bett Herr Weber und Frau Bauer. Sie fragen, ob bei mir alles in Ordnung ist, ich antworte "Ja, schon viel besser", was natürlich nicht stimmt. Die beiden Lehrer gehen mit mir zum Frühstücken und ich bemühe mich, irgendwie meine Semmel runterzuwürgen, das fällt ihnen natürlich auf. Um 8:30 macht sich unser Bus dann auch endlich auf den Weg richtung Heimat. Jetzt liegen noch 11 Stunden Busfahrt vor mir, die ich liegend auf zwei Plätzen unter einer Decke verbringen darf, welche mir von Herr Weber gebracht wird. Alle 10 Minuten kommt einer der Lehrer, um nach mir zu sehen, bis jetzt ist auch noch alles gut. Plötzlich bekomme ich das Gefühl, dass es mir immer schlechter geht und ich schlafe immer wieder kurz ein, was ich dann auch meiner besten Freundin Amelie erzähle...

Mein Leben mit der KrankheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt