[Charlottes Sicht]
Ich höre Deniz und Tommy hektisch arbeiten, irgendetwas muss da passiert sein, schnell renne ich in das Zimmer, in dem Isabella liegt. Frederik sitzt weinend auf einem Stuhl und erklärt mir alles, daraufhin versuche ich ihn zu beruhigen, ich denke, ein bisschen hat es auch geklappt. "Geh mal in die Schwesternkanzel und hol dir 'nen Kaffee, ich kümmer mich um Isabella." Als Frederik weg ist, sage ich den beiden Pflegern, sie sollen sich um Isabella kümmern und mich rufen, wenn sie etwas brauchen. Schwester Steffi und Schwester Mira sitzen in der Schwesternkanzel, ihnen sage ich, sie sollen sich ein wenig um Frederik kümmern, da er schon einen langen Tag hinter sich hat. Jetzt mache ich mich auf den Weg in die Notaufnahme, um die Schicht für Frederik zu übernehmen. Doch gerade als ich dort ankomme, kommen mehrere Erwachsene mit ein paar Jugendlichen in die Notaufnahme. Ich frage sie "Wer ist von euch der Patient?", da ich bei keinem eine Verletzung erkennen kann. "Keiner", antwortet einer der Erwachsenen, "Wir wollen zu Isabella. Uns wurde gesagt, dass sie hierher kommt." ^Wie soll ich ihnen bloß erklären, dass sie auf Intensiv liegt? Und wer waren die überhaupt alle?^. "Okey, jetzt mal langsam, wer sind Sie denn überhaupt alle?" Einer der Erwachsenen entgegnet mir: "Wir sind die Lehrer von Isabella und drei Mitschülerinnen von ihr wollten auch unbedingt mit." ^Stimmt, Frederik hat mal irgendwas von ner Klassenfahrt erwähnt.^ "Okey, also die Isabella ist nicht mehr hier in der Notaufnahme." Ich frage mich, wie ich ihnen das jetzt erklären soll. ^Man, sie liegt auf Intensiv, wird künstlich beatmet und hat eine OP hinter sich. Aber ich muss es erklären, Frederik zu Liebe.^ "Sie liegt zurzeit zur Überwachung auf der Intensivstation. Sie hatte eine Operation, weil sie eine Hirnblutung hatte und wird jetzt künstlich beatmet, da sie ein wenig Schwierigkeiten beim Atmen hatte. Ach entschuldigung, ich bin Charlotte Engel, die Anästhesistin, die bei Isabellas OP dabei war." Oh nein, ich sehe schon die ersten Tränen bei einem der Lehrer und bei zwei der Schülerinnen. "Aber es wird alles wieder gut, sie wird bald wieder fit sein. Ich begleite Sie mal zu Isabella." Einer der Lehrer sagt daraufhin zu mir: "Okey, danke, ich bin übrigens Herr Weber, Isabellas Mathelehrer." Zusammen gehen wir wieder dahin, wo ich eigentlich grade herkomme, an der Schwesternkanzel vorbei, wo Frederik immer noch sitzt und weint. Wir gehen zu Isabella ins Zimmer. Friedlich liegt sie da und schläft. Nur durch den Tubus, das EKG, den Verband am Kopf und die ganzen Maschinen sieht sie ziemlich hilflos aus. Für mich war es "normal", so etwas zu sehen, aber für die Lehrer und Freundinnen von Isabella muss es echt schlimm sein. Vier der Lehrer warten draußen auf die anderen, die gerade in das Zimmer gehen. Eine der Schülerinnen kommt gleich wieder weinend aus dem Zimmer gerannt, ich nehme sie tröstend in den Arm. Isabellas Mathelehrer, selbst den Tränen nahe, versucht kurz, seine Schülerin zu trösten. "Hey Amelie, das wird alles wieder gut.", sagt er sanft, doch Amelie kuschelt sich noch stärker in meinen Arm, da ihr noch mehr Tränen die Wangen herunterkullern.
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Mein Leben mit der Krankheit
FanfictionDie 15-jährige Isabella Falk ist mit ihrer Klasse in Bonn, doch die Klassenfahrt endet für sie im Krankenhaus. In der Klinik am Südring ist sie bestens aufgehoben, auch mit ihrer seltenen Krankheit, die sie schon seit ihrer Geburt hat. Es folgt ein...