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"Mädls, ruft eine von euch bitte gleich im OP an, Notfall!" Schnell nimmt Mira das Telefon, "OP ist frei, die warten auf euch!". "Also, auf den CCT-Bildern sieht man einen hellen Fleck, das heißt, da ist eine kleine Hirnblutung. Dazu sind die Thrombo's zu niedrig, das passt zusammen. Noch dazu ist dein Eisenwert viel zu niedrig. Wir müssen jetzt den Bluterguss schnell entfernen, damit das nicht noch weiter einbluten kann." ^Ich will nicht, ich will keine OP.^ Schon sind wir auf dem Weg, ich habe sehr starke Angst, "Frederik?", "Ja, Isabella? Du hast Angst oder?". Die Tränen laufen meine Wangen runter, weinend sage ich "Ja". "Isabella, mach dir keine Sorgen, ich bin die ganze Zeit bei dir, ich werde dich auch persönlich operieren. Deswegen muss ich mich jetzt auch schnell auf den Weg machen zum Umziehen. Bis gleich, wir schaffen das!" Irgendwie beruhigt es mich, zu wissen, dass Frederik die ganze Zeit bei mir ist, auch wenn ich ihn erst seit einer Stunde kenne. Plötzlich kommt aber eine andere Ärztin rein. ^Was will die jetzt von mir? Ich dachte Frederik kommt.^, mache ich mir Gedanken, etwas enttäuscht. "Hallo, Isabella, ich bin die Charlotte Engel, deine Anästhesistin heute. ^Okey gut, nur die Anästhesistin.^ Sie ist zwar auch sehr nett, aber irgendwie will ich, dass Frederik da ist, bei ihm fühle ich mich so sicher. Charlotte redet gleich weiter: "Ich hab schon gehört, du verträgst manche Narkosemittel nicht, weißt du auch welche?". Ich hab zwar schon sehr viel nachgelesen über meine Krankheit, aber das hab ich noch nicht rausgefunden. Stattdessen sage ich: "Nein, leider nicht. Aber wo ist Frederik?" Gut, dass er genau in dem Moment reinkommt, mit meinem Allergiepass in der Hand. Er gibt ihn Charlotte und die schaut ihn kurz an, scheint aber gleich Bescheid zu wissen. "Okey, dann wäre das auch geklärt…",sie lächelt mich kurz an, ",…ich geb dir jetzt was zur Beruhigung und dann was, damit du gut schläfst.
[Frederiks Sicht]
Nachdem Charlotte die Narkose eingeleitet hat, fahren wir in den OP-Saal. Charlotte muss die ganze Zeit dabei bleiben, weil die Narkosegabe bei Isabella sehr unsicher ist und die Anästhesistin zur Not eingreifen muss. ^Hoffentlich geht alles gut^, wünsche ich mir. "Du Frederik, ich glaub die Isabella mag dich ganz gerne, sie hat vorher schon nach dir gefragt.", erzählt Charlotte mit einem Lächeln im Gesicht. "Meinst du? Ich meine, sie hat mich vorher öfters angeschrien, sie will nach Hause und wollte sogar abhauen.", entgegne ich ihr. "Ja schon, aber das ist ja auch verständlich, stell dir vor du würdest mit 15 in einem Krankenhaus ganz weit weg von zu Hause sein. Ich glaube jedenfalls, sie mag dich.", Charlotte zwinkert mir zu und schon geht's auch los mit der OP. Leider verläuft die diese mit Komplikationen, Isabella verliert viel Blut, doch keiner weiß warum. Doch die eigentliche Operation verläuft gut und wir können den Bluterguss erfolgreich entfernen und alles wieder gut nähen. Nach der OP bringen wir Isabella in ein Zimmer auf der Intensivstation, da ihr Zustand auch während der Operation des Öfteren nicht sehr stabil war. Pfleger Tommy und Pfleger Deniz warten schon auf uns. Ich sage ihnen, sie sollen Charlotte und mich sofort rufen, wenn Isabella aufwacht oder wenn irgendwas nicht stimmt. Ich setze mich mit Charlotte in die Schwesternkanzel und Schwester Selvia bringt uns einen Kaffee. "Ich glaube den könnt ihr gut brauchen, vor allem du Frederik, nach dem ganzen Stress. Wie geht's ihr denn?" Ich wusste natürlich, dass Selvia Isabella meint. "Passt schon." ^Passt schon, das sagt sie auch immer^ "sie liegt jetzt auf der Intensivstation, aber ihr Zustand hat sich wieder stabilisiert." Grad trinke ich den letzten Schluck Kaffee, schon höre ich Deniz rufen, " Frederik, Charlotte, kommt!". Ich weiß nicht, was los ist, ^Bitte lass sie einfach nur aufgewacht sein und nichts anderes.^. Meine Hoffnung erfüllt sich und ich sehe Isabella zwar etwas angeschlagen, aber lächelnd die Augen aufmachen. "Hey, ist alles gut, hast du Schmerzen? Wie geht's deinem Kopf?", frage ich sie. "Alles gut", sagt sie sichtlich geschwächt. Charlotte fragt noch nach: "Ist dir schlecht oder schwindelig?" Isabella verneint das und Charlotte flüstert mir zu: "Ich lass euch dann mal wieder alleine. Ruf mich einfach wenn was ist." Dann geht sie und ich bin mit Isabella und den beiden Pflegern alleine. Ich kontrolliere kurz, ob ihr EKG noch richtig angesteckt ist und schaue, ob der Verband am Kopf noch passt. ^Okey, so weit ist alles gut.^, sage ich mir erleichtert. Doch das hätte ich vermutlich nicht denken sollen.

Mein Leben mit der KrankheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt