LOVE OLIVIA // TBS FF✅

Viel Drama um nichts

Das Taxi hielt direkt vor dem Red Dragon und ich konnte Elsa gerade so davon abhalten einfach über mich rüber zu klettern, indem ich schleunigst den Wagen verließ. Es war bereits stockfinster und ich wollte garnicht wissen wie spät es ist.

Elsa stapfte wie von einer Tarantel gestochen durch die Tür, sodass ich befürchtete sie würde die Glocke über der Tür aus der Wand reißen. Ich stolperte ihr so schnell ich konnte hinterher.

Mein Blick wanderte umgehend zum Tresen und ich ging zielstrebig auf Wes zu der mich verwundert ansah.

"Hey Mädchen was machst du denn schon wieder hier? Hast du kein Zuhause?" lachte er und schwang sich sein Geschirrtuch lässig über die breite Schulter.

"Hey Wes. Nein Elsa hat Stress mit Jack und ich bin mitten reingeraten" seufzte ich und hopste auf einen der Barhocker.

"Ach, er und Adam sind sturzbetrunken. Er hat ihm heute von der Verlobung erzählt und darauf hin hat das trinken garnicht mehr aufgehört" erklärte Wesley und schüttelte belustigt den Kopf.

"Es soll wohl eine Frau an sein Telefon gegangen sein..." sagte ich und drehte mich um. Elsa stand vor dem schläfrig dreinschauenden Jack und fuchtelte, wie von einer Tarantel gestochen mit den Armen um sich.

"Oh ja das war Morgan. Er hat uns zur Sicherheit sein Handy gegeben und es hat geklingelt als sie ihren Scheck abholen wollte." sagte Wes und lachte.

Ach ich musste ihre Schicht übernehmen aber sie konnte noch den ganzen Weg herfahren und ihren Scheck abholen. Diese blöde... Moment mal!

"Das heißt Morgan ist an sein Handy gegangen?" fragte ich perplex.

"Ähm ja Liv, dass sagte ich gerade" er sah mich an als hätte ich ihm gerade gesagt dass ich mir das Haar mit einer Gabel bürstete. Kleiner Scherz am Rande.

"Oh nein, nein, nein..." fluchend sprang ich vom Hocker, legte mich fast auf die Nase und hastete zu Elsa rüber.

Mit beiden Händen packte ich sie an den Schultern und drehte sie zu mir um. Ihre Augen waren vor Wut weit aufgerissen und ihr Gesicht ganz fleckig.

"Elsa halt die Klappe!" befahl ich, bevor sie mich zurechtweisen konnte erzählte ich ihr die Situation.

"Hoffentlich erinnert er sich morgen an nichts davon" murmelte sie peinlich berührt und sah reumütig zu ihrem Verlobten der mein einem Strohalm herumspielte.

"Sicher nicht" bestätigte ich.

Wir mussten unsere ganze Kraft aufbringen um den Trunkenbold aufzuhieven und ihn aus der Bar zu schaffen. Wes verabschiedete sich mit einem gehässigen Lachen und kassierte von Elsa ihren Mittelfinger.

Draußen überließ ich es meiner besten Freundin ihren Verlobten zu stützen und wollte schon mein Handy zücken, als sich jemand räusperte. Er war noch immer da.

Verdammt, war er etwa mein Schatten? Was war nur los mit ihm?

"Braucht ihr ein Taxi?" fragte Thomas lässig gegen das Quietschgelbe Gefährt gelehnt, fast wie ein Disneyprinz an seiner Kutsche.

"Ja allerdings" schnaufte Elsa. Ich blieb wie angewurzelt stehen und beobachtete die aberwitzige Szenerie. Dieser Typ hatte mich zuerst dazu überredet mit seinem Taxi zu meiner besten Freundin gefahren, war dort geblieben bis wir wieder zurück mussten und nun stand er immernoch da und wartete, als wäre es das natürlichste der ganzen Welt. Ich fühlte mich wie im falschen Film.

Thomas ging den beiden entgegen und half ihr Jack in das Taxi zu schieben, anschließend schloss er die Tür, bevor er zur Fahrereseite ging und dem Fahrer einen Bündel Geldscheine in die Hand drückte, mit den Worten "Geht auf mich". Bevor der Wagen losfuhr warf Elsa mir noch einen anerkennenden Blick zu, den ich mit einem Augendreher quittierte.

"So was machen wir jetzt?" fragte Thomas und sah mich erwartungsvoll an.

Ich war drauf und dran ihm zu sagen er solle verschwinden und mich zurück in mein ersehntes Bett zu begeben, doch etwas hielt mich zurück. Ob es daran lag wie viel er heute auf sich genommen hatte oder dass er so unnachgebig war wusste ich nicht.

"Du hast heute ganz schön was mit gemacht" erwiderte ich und kaute auf meiner Unterlippe herum.

"Schon, aber es hat irgendwie Spaß gemacht" sagte er und setzte ein charmantes Lächeln auf.

"Lust auf Tee?" die Worte verließen meinen Mund bevor ich mich selbst daran hindern konnte.

"Ich dachte den bekommt man bei euch nur Nachmittags" strinrunzelnd sah er mich an und lächelte schief.

"Ja aber bei mir rund um die Uhr" ich nickte zu meiner Wohnung und als Antwort bekam ich das breiteste Lächeln das ich je gesehen hatte.