Lauf gegen die Zeit

770 42 0
                                    

Thomas P.O.V

Mein Herz raste wie verrückt, als ich Liv nichtmehr hören konnte. Entweder hatte sie aufgelegt oder.... ist auch egal! In einem unmenschlichen Tempo zerrte ich mir meine Jacke über und warf die Haustür hinter mir ins Schloss. Ich wählte bereits die Nummer des Taxi Service und lief meine Straße hinab.

"Ich brauche sofort ein Taxi! Elverton Street"

"Es könnte etwas dauern, zurzeit gibt es einen Stau auf der..." doch weiter kam die Frau am Hörer nicht, denn ich war so rasend dass ich direkt auflegte und nicht lange überlegte. Ich rannte los, die Strecke würde ich auch so packen.

Ich rannte immer weiter, selbst als sich ein starker Schmerz durch mein Bein nach oben bahnte, es war mir egal. Die Nacht war kühl und der Wind schnitt mir eisig in die Wangen, ich ignorierte es.

Einen Monat war es her seitdem ich ihre Stimme das letzte mal gehört hatte. Ich hatte ihr Zeit geben wollen, Freiraum. Sie sollte entscheiden ob und wann sie mich wiedersehen wollte, auch wenn es mich noch so sehr in den Fingern juckte sie anzurufen oder einfach bei ihr in die Bar zu stürmen. Ich hatte es nicht getan. Mir spukten seit dem Tag die Worte durch den Kopf die ich ihr gesagt hatte, ich bereute jedes davon. Sie hatte nie etwas davon getan was ich ihr vorgeworfen hatte und wenn ich es könnte würde ich die Zeit zurück drehen, doch das war mir leider nicht vergönnt.

Ich stieß fast mit einer älteren Frau zusammen als ich über die Straße rannte und um die Ecke auf die Brücke einbog. Ich hatte sie nicht um den Big Ben herum gefunden, also blieb es mir nur noch zu hoffen sie auf der anderen Seite der Themse zu finden. Panik stieg in mir auf als ich daran dachte dass ihr vielleicht auch etwas zugestoßen sein könnte. Ich versuchte jedes Gesicht abzusuchen, überall hielt ich Ausschau nach ihrem rotem Haar und endlich sah ich es.

Es wehte ihr ins Gesicht. Sie saß dort direkt in der Menschenmenge, gekrümmt und zart wie eh und je. Und sie... verdammt sie saß auf dem Geländer! Die schlimmsten Bilder schossen mir durch den Kopf. Wieder hastete ich durch die Menge. Sie sah mich an und genau in diesem Moment setzte mein Herz einen Schlag aus, was mich zwar nicht daran hinderte weiterzulaufen doch ich spürte es im ganzen Körper. Ein Lachen erschien auf ihrem Gesicht, was mich verwirrte doch es war mir ehrlich egal wieso sie lachte solange sie nicht in den verfluchten Fluss stürzte.

Meine Finger legten sich um ihre Arme und ich suchte verzweifelt ihren Blick. Ihre grünen Augen sahen mich erschrocken an, beim genaueren Hinsehen konnte ich erkennen dass sie gerötet waren und auch sonst sah sie fertig aus. Sie strahlte nichtmehr so wie vorher und ich wusste dass ich daran Schuld war.

LOVE OLIVIA // TBS FF✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt