Alles hat seine Zeit

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Es war nun schon ein paar Wochen her seitdem Thomas und ich wieder zueinander gefunden hatten und ich konnte mich endlich darauf einlassen. Naja zumindest halbwegs. Denn auch wenn ich mich auf meine Zukunft zu fokussieren versuchte, lenkte etwas ganz anderes meine Aufmerksamkeit auf sich. Denn die Tatsache dass Thomas mitten in einem Live Interview aufgesprungen ist und etwas von "etwas echtem" geredet hat, sind die Medien in heller Aufruhr. Schon klar dass diese Aussage auf eine ... geheime Beziehung oder sowas hindeutet, aber manche Vermutungen waren wirklich... einzigartig.

Etwas echtes? Hat der Hollywood Star etwas zu verbergen? Ein geheimes Erbe vielleicht?

Er lässt sie sitzen. Mitten in einem Interview springt der Schauspieler Thomas Sangster auf und stürmt zu seiner angeblichen Affäre! Skandal!

Doppeltes Spiel? Frauenheld und Entertainer. Sangster auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn als Schauspieler!

Und das sind nur die Überschriften, die Artikel wollte ich mir garnicht erst durchlesen, wer weiß was noch spekuliert wird.

Ich würde lügen wenn ich sage, dass es mich nicht kümmert was diese Leute zu sagen haben oder gar glauben sie wüssten was vor sich ginge. Aber viel eher mache ich mir Gedanken um Thomas, klar diese ganze Story verschafft ihm eine Menge Aufmerksamkeit, doch wie lange kann so was gut gehen. Es könnte genauso schnell nach hinten losgehen und er stünde als Arsch da, weil er Evie hat sitzen lassen. Ich liebe ihn. Und genau deshalb möchte ich nicht dass er sich dazu genötigt fühlt zu wählen oder auf etwas zu verzichten.

Frustriert warf ich mein Handy auf den Tisch und rieb mir quer durchs Gesicht, das ganze bereitete mir Kopfschmerzen.

Wir verkrochen uns in meiner Wohnung, da er viel zu Zentral wohnte und dort vermutlich die Paparazzi eher angesiedelt war. Ich wollte es so. Noch konnte ich mich nicht so recht mit dem Gedanken anfreunden mein Gesicht möglicherweise auf einem dieser Schmierblätter zu sehen, doch im gleichen Zug hatte ich ein schlechtes Gewissen gegenüber Thomas. Für ihn ist das ganze auch nicht leicht und dessen war ich mir nur zu bewusst.

"Hey, du bist wach?" die verschlafene Stimme von Thomas erklang hinter mir und im selben Moment schlangen sich zwei Arme von hinten um meine Hüfte.

"Ja. Ich wollte dich nicht wecken." murmelte ich und drehte mich in seinem Arm zu ihm herum.

Seine Haare standen verwuschelt in alle Richtungen ab und seine Augen waren kaum geöffnet, es war beruhigend ihn so zu sehen. In diesen Momenten fühlte ich mehr als sonst die Erleichterung darüber, dass wir nun mit offenen Karten spielten und keine Geheimnisse zwischen uns standen.

"Hast du nicht. Ich hab mich nur gewundert wo du hin bist. Es ist drei Uhr morgens." gluckste er.

"Ich konnte nicht schlafen" gestand ich und zuckte mit den Schultern. "Weshalb?" fragte er. "Worüber denkst du nach?"

"Ich mache mir Sorgen. Was wenn die Medien etwas herausfinden und die Geschichte zu ihrem Vorteil herumdrehen? Ich bin nicht sonderlich scharf drauf als kaltherziges Miststück abgestempelt zu werden, die DAS Hollywood Pärchen auseinander gebracht hat." mein Tonfall war sarkastisch, aber ich meinte es bitterernst. Das ist wirklich das letzte was ich wollte.

"Mach dir keine Gedanken darüber. Niemand wird so über dich denken..." ich wollte widersprechen, doch Thomas ließ mir keine Möglichkeit.

"Liv. Ich liebe dich. Das ist das einzige was zählt. Und egal was die anderen meinen zu wissen, wir kennen doch die Wahrheit. Es wird immer Reporter geben die sich eine Story aus dem Finger saugen oder Paparazzi die ein Foto schießen wenn du es am wenigsten erwartest. Aber das ist mir alles egal. Solange du an meiner Seite bist werde ich mich immer wieder für dich in dich Schusslinie stellen."

"Das ist lieb. Und äußerst dramatisch formuliert" kicherte ich und schmiegte mich an seine nackte Brust.

"Und wenn du bereit dazu bist, freu ich mich darauf dich vor allen anderen als meine Freundin vorzustellen. Egal wie lange es dauert." flüsterte er in mein Haar und drückte mir danach einen Kuss auf die Stirn. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen richtigen Kuss auf die Lippen.

"Und jetzt..." er ging in die Hocke, packte meine Beine und warf mich über seine Schulter. "Komm wieder zurück ins Bett!" ich quiekte und brach ins Gelächter aus.

Seine Worte waren wie Öl heruntergeflossen und beruhigten mich ungemein. Ich wusste, solange ich Thomas hatte würde alles gut werden. Kitschig aber wahr.


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LOVE OLIVIA // TBS FF✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt