Die Lichter der Autos flogen nur verschwommen an mir vorbei und auch die Gespräche der Menschen drangen nur dumpf in mein Ohr. Ich fühlte mich furchtbar, mein Kopf pochte und schwindelig war mir auch, dennoch waren meine Sinne noch angenehm berauscht von dem Alkohol in meinem Blut, sodass ich mich trotz allem wie in Watte gepackt fühlte.
Meine Schulter wurde grob zurückgeworfen, als ich mit einem ziemlich kräftigen Mann zusammenstieß, ich taumelte leicht und prallte mit der Hüfte gegen das steinerne Geländer der Westminster Bridge. Ich musste mich setzten, meine Beine waren müde und drohten ihren Dienst zu versagen. Benommen schüttelte ich den Kopf und dachte daran mich einfach auf den Boden zu setzten, was ich mir aufgrund der Tatsache was alles schon diese Steine berührt haben könnte schnell wieder aus dem Kopf schlug.
Ich stützte mich an dem kalten Stein ab und entschloss mich dazu, dass ich auf dem Geländer deutlich besser aufgehoben sein dürfte. Kurzerhand hopste ich taumelnd hoch und wäre fast hinten übergekippt, wenn ich mich nicht an dem Laternenpfahl neben mir festgehalten hätte.
Ein kühler Wind erfasste meine Haare und wehte sie mir über die Schulter und in meine Augen, sodass ich sie mir wie wild aus dem Gesicht zerren musste um überhaupt etwas sehen zu können. Ich blickte mich um, es schien niemanden zu interessieren dass ich hier saß. Niemand beachtete mich, ich könnte umgeweht werden und ins eisige Wasser stürzen, es würde vermutlich zunächst niemand mitbekommen. Ich würde es natürlich nie soweit kommen lassen.
Die Nacht war klar und ich konnte unzählige Sterne am Himmel erkennen die den hellen Mond wie in einem Bilderbuch umkreisten, ich sollte öfter hier her kommen. Es war wirklich schön hier bei Nacht.
Dann hielt mein Blick an etwas fest. An jemanden. An ihm. Thomas. Er schob sich unglaublich schnell zwischen den Menschen hindurch, seine Augen an mich geheftet und in seinem Blick lag Panik. Ich musste lachen als ich ihn so sah, sonst war er immer der freundliche Typ. Komisch ihn so zu sehen. Wirklich komisch. Seine blonden Haare waren zerzaust und sein Hemd, was er unter der abgewetzten Lederjacke trug war falsch geknöpft. Ich musste noch mehr lachen.
Als er hektisch bei mir ankam sah er zu mir auf als hätte ich den verstand verloren. Er war nur ein winziges bisschen kleiner als ich jetzt gerade und ich konnte nur grinsen.
"Verdammt Olivia was machst du da?!" donnerte er wütend und mir blieb das Lachen im Halse stecken. Warum musste er mich schon wieder so anfahren? Thomas umklammerte meine Oberarme und hielt mich fest wie ein Schraubstock. Ich wollte mich losreißen, doch mir war so schwindelig dass ich stattdessen nach vorne kippte und mich an seinen Schultern abstützte. Wir waren uns so nahe, dass sich fast unsere Nasenspitzen berührten. Ich spürte seinen warmen Atem auf meinen Lippen und mir wurde ganz anders.
"Ich ... ich wollte mich doch nur hinsetzten" jammerte ich leise und versuchte mich wieder aufzurichten, doch Thomas dachte garnicht daran das zuzulassen. Er packte mich entschlossen an der Hüfte und hob mich von dem Geländer runter, um mich direkt vor ihm wieder abzusetzen.
"Und die Bank war dir nicht gut genug oder wie?" er zeigte mit dem Kinn nach rechts und tatsächlich da war eine Bank.
"Die hab ... ich wohl übersehen" nuschelte ich, noch immer in das weiche Leder seiner Jacke gekrallt und noch immer spürte ich die Berührung seiner Hand auf meinem unteren Rücken. Ich sah entschuldigend zu ihm auf und zu meiner Überraschung sah ich ein Schmunzeln auf seinem Gesicht.
"Komm. Ich bringe dich jetzt nach Hause" sagte er leise. Plötzlich veränderte sich sein Gesicht, es war als würde sich ein Schatten über ihn legen. Thomas löste sich von mir und sofort vermisste ich das Gefühl seiner Berührung.
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LOVE OLIVIA // TBS FF✅
FanfictionEine kleine Bar in Westminster, London ist die finanzielle Rettung für die junge Olivia Watson. Sie arbeitet hart um ihre Träume umsetzen zu können. Mit ihrem frechen Mundwerk schlägt sie sich durch die Nächte, immer einen passenden Spruch parat. ...