Nackte Wahrheit

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Ich machte mich extra schick für den Abend.
Wenn ich hier momentan nicht rauskam, konnte ich das ja wenigstens genießen... so weit das überhaupt möglich war. Jede Sekunde, die ich hier länger verbrachte, hatte ich mehr Heimweh.
Ich sah in den Spiegel. Ein dunkelrotes Kleid, dass bodenlang war und einen hohen Schlitz besaß. Nicht mein Geschmack, aber war ok. Ich zog Silber Schuhe dazu an und fand ein silbernes Haarband. Nagut, dann würde ich mal Belle abholen. Meine Tür war vor 5 min aufgesperrt worden und ich ging zu Belles Zimmer. Überlegte kurz.
Klopfte dann.
Keine Antwort.
Ein gesichtsloser sperrte auf und ging weiter. „Belle?" rief ich und klopfte erneut. Keine Reaktion. Ich machte dir Tür auf und fand sie schmollend auf dem Bett. „Warum klopfst du. Ich hab hier ja sowieso keine Wahl." sie war noch in Jeans. Ihre Kartons waren unverändert. Ich runzelte die Stirn. „Zieh dich um Belle." sie sah mich böse an „warum sollte ich, du Barbie Puppe." Ich knirschte mit den Zähnen „weil duneventuell noch leben willst?" als sie keine Reaktion zeigte zuckte ich die Schultern. „Komm mit"
Die folgte mir mit verschränkten Armen in den großen Saal. Als sie sah, dass alle so gekleidet waren, merkte ich, dass sie sich unwohl fühlte. Aber Belle versuchte es zu überspielen. Ich deutete wortlos auf ihren Tisch und gesellte mich zu Evelin.
Alle Blicke waren auf Belle gerichtet. Dachte ich.
Aber dann sah ich, dass Luce mich anblickte. Ich lächelte und winkte kurz. Er winkte zurück. Evelin atmete schwer aus „uhhhh unser Eisprinz hat wohl Gefallen an dir." fragend sah ich sie an. Evelin deutete aber nur auf Belle „erkläre ich dir später Spaz"

Belle, was machst du da?! Du siehst furchtbar aus, das wird dir leidtun.

Die Türen von dem Saal wurden verriegelt und Belle wurde von den Gesichtslosen umzingelt. Einer hielt sie fest, einer richtete eine Pistole auf sie und der dritte begann allen Ernstes, sie aus zu ziehen. Als sie komplett nackt war, rammte einer ein nicht langes Messer in die Rippen des armen Mädchens. Belle keuchte auf und hielt sich die Wunde. In ihren Augen konnte man den Pein und den Schmerz lesen. Sie würde verbunden und dann nackt an ihren Platz gesetzt.
Ich starrte Evelin an. „O mein Gott wie grausam."

Das Essen wurde aufgetischt.

Belle weinte leise vor sich hin.

Ich wandte den Blick ab und begann zu essen. Ich schmeckte gar nix mehr.

Um mich abzulenken, fragte ich Evelin, was sie vorhin gemeint hatte. Sie schluckte schnell runter. „Naja, Rosé, weißt du, Luce ist hier bekannt dafür, wie hübsch er ist und so ziemlich jedes Mädchen schwärmt für ihn."konnte ich verstehen bei seinen eisblauen Augen und den schwarzen Haaren. „Allerdings lässt er alle eiskalt abblitzen. Mit ein paar hat er geschlafen und danach fallen lassen. Er ist hier der Eisprinz" komisch, gestern war er echt nett gewesen. Wollte er mich auch ins Bett bringen oder was. „Apropos, er starrt dich an"
Grinste Evelin und ich sah rüber. Tatsächlich ruhten seine Augen auf mir. „Quatsch, er schaut zu Belle" murmelte ich und widmete mich meinem Essen.
Als wir fertig waren, ging ich sofort zu Belle. „Alles ok? Lass mich mal ein Blick auf deine Wunde werfen und dann hole ich was zum Anziehen" mein Vater war Arzt und ich kannte mich so ein. Wenig aus.
Mein Vater.
Wie es ihm wohl ging? Ob er sich sorgen machte ?

„Lass mich in ruhe" motzte Belle. Langsam reichte es mir. „Belle, was habe ich dir getan? Ich will dir helfen und ich bin nicht Schuld daran, dass du hier bist. Aber wenn du weiter die Bitch spielen willst, dann juckst du mich eben nicht mehr." ich warf ihr meine Jacke hin, dass sie nicht ganz so nackt war und ging wortlos aus dem Saal.

In meinem Zimmer nahm ich erstmal ausgiebig ein Bad.

„Lass mich in Ruhe" „Belle, was habe ich dir getan? Ich will dir helfen und bin nicht Schuld daran, dass du hier bist. Aber wenn du weiter die Bitch spielen willst, dann juckst du mich eben nicht mehr." meine Blume sauste aus dem Saal und Belle zog zögerlich ihre Jacke an. Belle war dumm. Und sie war heute hässlich erschienen. Ich würde sie noch ein wenig bearbeiten müssen. Star, die neben meinem kleinen Motzerchen saß, schüttelte traurig den Kopf. „das war dumm von dir. Rosé scheint ein Liebling des Puppenspielers zu sein. Sie wird hier sehr gut behandelt und mit deinem Auftritt heute hättest du ein wenig Rückendeckung gebraucht." wahre Worte, meine liebe.
Nunja , Rosé war eigentlich wie jede andere, aber sie passte sich an und so bekam sie, genau wie Alice oder Evelin einen schönen Aufenthalt hier. Zudem modelte sie fantastisch.
Ich ging zu meiner ZIcke.
„Komm, ich bringe dich in dein Zimmer. Ich kenne mich ein wenig im Bereich der Medizin aus und kann deine Wunde versorgen."
Für ihr Verhalten musste sie Büßen und ich wusste auch schon wie.
„Dein ZImmer hat sich leider geändert. Ich habe eine Nachricht vom Puppenspieler. Dein Neues Heim ist vorübergehend die 2, bis du dich geändert und angepasst hast. Es tut mir so leid für dich"
Es tat mir nicht leid.
Nicht im geringsten.

Ich hüllte mich in einen rosa Seiden Bademantel.
Meine Wut war in dem Bad verflogen.
Krass, wie schnell man in dieses Leben reinkam. Ich war erst ein paar Tage hier, hatte Heimweh wie noch was, hatte in der Nacht Panikanfälle und Angst aber es gab hier Momente, die waren schön. Mir ging es nicht schlecht. Beziehungsweise hätte es mir schlechter gehen können. Wenn ich durchhielt, kam ich hier bestimmt irgendwann raus!
Ich ging aus dem Zimmer und fand einen Umschlag.

-meine schöne Rose,
Ein Foto shooting wartet auf dich. Komm in den Essenssaal! Du brauchst dich nicht hübsch machen.!-

Bei der Erinnerung an das letzte Foto Shooting kamen mir die Tränen. Die Schnitte der Rose waren tiefer gewesen, als ich gedacht hatte und einer hatte sich leicht entzündet. Ich hatte von Alice eine Creme zur Linderung der Entzündung bekommen.
Was würde mich diesmal erwarten?

Ich kam im Essens Saal an und sah Luce. Was machte er denn hier? „Warum weinst du?" fragte er ohne eine Begrüßung. „Soll ich mich freuen, dass ich hier bin" schniefte ich und wischte schnell mein Gesicht trocken. Peinlich.
Plötzlich schlossen sich von hinten zwei starke Arme um mich und ich zuckte erschrocken zusammen. „Tut mir leid" murmelte er in mein Haar. Er roch extrem gut. Himmel. „In deinem Outfit konnte ich... nicht wiederstehen " oh,, ich trug. Ja noch meinen Bademantel. Mein Gesicht brannte vor röte und ich befreite mich aus seinem Griff.
„Ähm, was machst du überhaupt hier?" fragte ich ihn.

„Ah, da sind ja meine zwei heutigen Fotoobjekte"

PuppenspielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt