Am nächsten Morgen wachte ich gut gelaunt auf.
Also, ich meine wirklich gut gelaunt.
Keine Fotoshootings. Bis Weihnachten.Ich mag weihnachten. Ich zeige das ja schon alleine durch meinen Weihnachtsfrieden. Ihr Lieben dürft machen, was ihr wollt. Na gut, fast alles. Ich hoffe, ihr kleidet euch alle schön, denn ich möchte keine Bestrafungen vor dem Fest der Liebe durchführen. Naja, teilweise. Denn es gibt ja einen Advent Kalender. Für meine Hübschen nur das beste.
Als ich mir die hohen Schuhe anzog und durch die Türe Richtung Speiseraum lief fiel mir auf, wie ich mich an alles hier gewohnt hatte.
Und fasste einen Entschluss.
Annabelle kam mir im Raum entgegen „Rosé" rief sie und schlang ihre kleinen dünnen Ärmchen um mich „Erzählst du mir später eine Geschichte?" ich stupste ihre Nasenspietze „Klaro Mäusschen"
Wir gingen zu unseren Tischen und der Tisch wurde mit Plätzchen, Fladen, Punsch und Zimtschnecken gefüllt. Evelin streckte sich genießerisch neben mir, wie eine Katze. „Bis Weihnachten bleiben alle Türen offen, ist das nicht klasse?" grinste sie mich frech. Das hieß ja, ich konnte Annabelle im Zimmer was erzählen und war nicht auf Luce angewiesen. Automatisch wanderte mein Blick rüber zu der Ecke, wo die Jungs saßen.
Und sah einem Steve in die Augen.
Wie lange beobachtete er mich schon? Wtf?
Er grinste nur und machte ein Peace Zeichen. Verwirrt erwiderte ich das V mit meinen Fingern.
Ähm okay strangeSteve drehte sich wieder zu den anderen und mir fiel auf, dass ein neuer Junge am Tisch saß. Verängstigt und die Augen rot vom weinen. Armer Typ.
5....4....
Der Vorhang gab die Bühne frei.
Die neueren fingen an zu tuscheln, die, die etwas länger hier waren, versteinerten.
Was war los? Ich dachte, es gibt ein Weihnachtsfriede.
Verwirrt sah ich zu Evelin, doch sie starrte einfach nur auf die Bühne. War da Angst in ihrem sonst so taffen Blick?3...2...1...
Ein Gesichtsloser betrat die Bühne, in der Hand ein Glas mit Zetteln.
Eine verzerrte Stimme, wie aus dem Raum von meinem ersten Tag, erklang.„Meine Lieben Blumen.
Auch dieses Jahr habe ich einen spannenden Advent Kalender gebastelt.
Nur für euch!
Das sind die Regeln: jeden Tag wird ein Name gezogen und derjenige darf dann das Türchen öffnen. Eine schöne Advent Zeit!" meine Stimme von der Tonaufnahme hallt durch den Saal und ich sehe die verschiedenen Gesichtsausdrücke. Viel Spaß ihr Hübschen. Viel spaß.Advent Kalender?
Der Gesichtslose zog einen Zettel.
„Siren"
Es war ein Mädchen, ungefähr in meinem Alter. Verwirrt sah sie sich um.
Der Gesichtslose bedeutete ihr auf die Bühne zu kommen.
Die Lichter im Saal gingen aus und die Fläche vorne wurde grün angestrahlt, die Statuen an den Seiten golden.
Ein weiterer Gesichtsloser brachte einen großen Kasten und Weihnachtsmusik fing an, leise ihm Hintergrund zu spielen. Fröhliche Weihnacht überall.
Angespannt saß ich da. Vielleicht war es ja gar nicht so schlimm?Siren hob den Deckel der Box an. Im Inneren war ein Gerät und ein Zettel. Das Teil war ein langer Schlauch mit einer kleinen Nadel vorne.
Mit zitternder Stimme las Siren den Zettel vor. „Türchen 1. dieses Gerät benutzt man in der Medizin, um Lungenflügel künstlich kollabieren zu lassen. „
Panisch schaute sich das Mädchen um, ihre Augen füllten sich mit Tränen, als der Gesichtslose den Schlauch platzierte.Gleich würde sich ein unfassbarer Druck in ihr aufbauen, bevor die Lunge nicht mehr für den Stoffwechsel der Luft sorgen konnte. Sie würde ersticken. Langsam. Schmerzhaft.
Der Gesichtslose stach zu. Ein paar Sekunden passierte nix. Dann fing Siren an, panisch nach Luft zu schnappen. Der Gesichtslose sties in ihre andere Seite.
Das Mädchen sackte auf den Boden, ihre Augen traten raus, sie röchelte und eine dünne Blutspur lief ihr seitlich aus dem Mund. Ihre Hand lag an ihrem Hals, sie Hustete in dem verzweifelten Versuch, Luft zu bekommen.
Ein paar hatten angefangen zu weinen, doch ich saß nur da und starrte das Mädchen in ihrem Todeskampf an. Morgen könnte ich da sein.
Die Augen Sirens rollten nach Hinten und sie kippte nun vollständig um.Der Gesichtslose prüfte ihren Puls und schleifte sie anschließend raus.
Um mich herum nur geschockte Gesichter.
Ich liebe Advent Kalender.
Das Essen wurde für beendet erklärt und ich ging steif in mein Zimmer. Es wurde täglich ausgelost. War ich egoistisch? Ja. Aber im Moment machte ich mir mehr sorgen um mein Leben, als um das der anderen. Doch sein wir mal ehrlich, wer würde das in so einer Situation nicht?
Ich starrte im Spiegel mein Spiegelbild an.
Meine Augen waren ausdruckslos und erschöpft. Was hatte dieses verdammte Haus nur mit mir gemacht?Wütend stieß ich meine Türe auf.
Ich brauchte Bewegung. Und ich rannte in jemanden rein. Wie immer. Ich quiekte erschrocken auf.
Ken starrte mich an. „Ääääh sorry?" murmelte ich unbeholfen. Irgendwie erinnerte er mich an... „Benedikt?" er zeigte mit einem leichten Nicken, dass er es tatsächlich war. ich nahm allen meinen Mut zusammen „Warum sehr ihr alle so aus? So.... du weißt schon..." fragte ich zögernd.
Zu meiner Überraschung beugte er sich zu mir runter und flüsterte in mein Ohr „Das weißt du doch Rosé" und ging.
Verwirrt blieb ich zurück.Ich hatte ein seltsam bedrücktes Gefühl als ich mir in den Gängen die Beine vertrat.
Irgendwas.... lies mir das Gefühl geben, ich hätte etwas wichtiges, was sehr wichtiges vergessen.....
Es war Weihnachten!
Und ich habe gerade einen neuen Kuschelpulli an o mein gooooooott i love it
DU LIEST GERADE
Puppenspiel
HorrorDie 16 jährige Emma wird brutal aus ihrem Leben gerissen. Nach einer Feier wacht sie gefesselt in einem Raum auf und muss sich den Bedingungen und Forderungen des Entführers anpassen. Schnell erfährt sie, dass sie keineswegs die einzige Gefangene...