Schwarzer Traum

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Ich drehte mich vor dem Spiegel und das pompöse Kleid schwang mit.
Ein Blick auf die Uhr. 17Uhr15. Ich hatte noch eine Dreiviertel Stunde. Ich seufzte. Noch nicht mal einen Tag da und schon plagte mich die Langeweile. Ich sah mich im Zimmer um. Die beiden Kartons stachen mir ins Auge. Ich ging langsam zu einen hin und nahm ein paar Schuhe raus. Rot und high heel. Ich schlurfte in meinen Kleiderschrank und stellte sie in ein Regal. Mein Kleid war super umständlich zu handhaben und wie zur Hölle sollte ich normal auf den Schuhen laufen können. Wütend zog ich die goldenen Teile aus und pfefferte sie durch den Kleiderschrank. In Seidenstrumpfhose räumte ich die Kleider und Schuhe weiter ein. Ich versuchte nicht zu weinen, um meine Schminke nicht verlaufen zu lassen. Ich brauchte einen Fluchtplan...

Meine liebe Belle.
Gleich bist du meins.
Harry kam durch die Tür auf mich zu.
Ich deutete wortlos auf meine Blume. Er nickte. Sie würde sich bestimmt wohlfühlen bei mir. Wie es wohl meiner Rosé ging? Immerhin war das ihr erster Tag in meinem Puppenhaus. Hoffentlich gefielen ihr die Kleider und hoffentlich gefiel mir heute Abend ihr Anblick. Ich sah auf meine Uhr. 17Uhr15. In einer viertel Stunde musste ich mich auf den Heimweg machen.
In einer Ecke sah ich, dass Harry meine Belle in ein Gespräch verwickelt hatte und kurz darauf gingen sie zur Bar und bestellten einen Drink. In einem unbedachten Moment meiner Belle kippte Harry eine durchsichtige Flüssigkeit in ihr Glas.
Sie nahm einen Schluck.
10...9...8...
Sie sah sich bekommen um
...7...6....5...
Ihr Blick huschte panisch zu Harry und sie versuchte was zu sagen, was aber nicht ging
...4...3...2...
Gleich bist du mein, mein Blümelein, murmelte ich und trat hinter sie
...1...0
Sie sank in meine Arme.
„Gute Arbeit Harry"

Es wurde ein Schlüssel umgedreht und hektisch rannte ich zu meinen Goldschuhen und zog sie an.
Es klopfte.
„Ja?" rief ich und versuchte, nicht ängstlich oder sonstwas zu wirken. Was würde mich bei diesem Abendessen erwarten? Alice trat ein. Sie trug ein kurzes blaues Tüllkleid und weiße hohe Stiefel mit Mörderabsatz. Sie betrachtete mich. „Rosé. Du siehst wunderschön aus." meinte sie schließlich und bedeutete mir, ihr zu folgen. Ich lief ihr nach oder humpelte eher. Die Schuhe waren viel zu hoch, das Kleid zu fett. Ich regte mich gerade innerlich darüber auf, als ich sah, dass andere Menschen, genauso komisch gekleidet wie Alice und ich auf den Gang kamen. Die meisten wirkten komplett zerstört und verstört. Alle im Alter von 15 bis 20. jungen und Mädchen. Die meisten beachteten uns nicht, aber ein paar nickten mir zu. Was für ein kranker Laden war das hier?!

Ich stieg aus meinem Auto.
17uhr50.
Perfekt. Ich schritt auf mein Puppenhaus zu und einer meiner Gesichtslosen öffnete. Durch lange Gänge gelangte ich zu meinem Büro. Entspannt setzte ich mich vor den Bildschirm und öffnete die Kamera für den Speisesaal, wo langsam meine Puppen eintrafen. So viele schöne Blumen.
Ich bemerkte eine Akte auf meinem Schreibtisch. Sie ging über Luna. Morgen war ihr 21. Geburtstag. Ein Tag für eine ganz besondere Feier meine Hübsche.

Ich betrat einen riesigen Saal mit bestimmt 20 tischen. Der Speiseraum. Er war riesig und mit roten Samtvorhängen versehen. Goldene Statuen von bildhübschen Mädchen und Jungen standen an den Seiten.
Alice deutete auf einen Tisch. „Dort kannst du sitzen." dann ging sie und lies mich stehen. Okay. Was jetzt? Ganz ruhig Emma. Geh zu den Tisch und tue so, als wäre es normal, hier zu sein. OmeinGott war das alles krank. Ich schluckte meine Tränen herunter und ging zu dem Tisch. Die meisten saßen schon. Ein Mädchen, ungefähr 20 lächelte mir zu. Sie hatte fast weißes Haar und große, blaue Augen. Sie trug ein bodenlanges, weißes Spitzenkleid.
Sah ganz nett aus.
Ich setzte mich neben sie. „Hallo". Sie nickte mir zu „Hallo, ich bin Luna und du bist?" „eigentlich Emma, aber hier heiße ich wohl Rosé." sie nickte wieder. „Stelle dich hier einfach gleich mit Rosé vor." ich machte ein zustimmendes Geräusch. „Wie lange bist du schon hier?" fragte ich Luna. „Drei Jahre." „O. Gott" murmelte ich.
„Hi, ich bin Evelin. Schönes Kleid, Neue" ertönte plötzlich eine Stimme auf meiner anderen Seite und ich fuhr herum. Ein kleines Mädchen, ca in meinem Alter hatte sich neben mich gesetzt. Sie trug ein enges rotes Kleid und hatte Schwarze Haare und dunkle Augen. „Ähm hallo. Ich bin Rosé." sagte ich. Evelin grinste mich an. Wie konnte sie so fröhlich sein?!
Luna beugte sich leicht zu mir und Flüsterte „Sie ist ein wenig verrückt, aber echt nett. Sie hat mit 5 ihre ganze Familie verloren und hat seit dem auf der Straße gewohnt. Der Puppenspieler hat sie entführt und seit dem sieht sie hier ihre neue Familie.". Aaaalles klar. Warte. Puppenspieler? „Puppenspieler?"
„So nenne ich den, der uns entführt hat und so kranke Sachen macht." erklärte sie mir.

Wunderschön. Sie hatte einen guten Geschmack und das schwarz stand meiner Rosé ausgezeichnet. Ich würde viel Spaß mit ihr haben.

Die Kens stellten unendlich viele Schüsseln und Töpfe auf den Tisch. Evelin lachte unbesorgt „Guten Appetit Luna, guten Appetit Rosé." ich beugte mich skeptisch über eine Salatschüssel. War das vergiftet? Alle aßen relativ unbesorgt. Eigentlich hatte ich keinen Hunger, aber wer weiß, was ich bei der nächsten Mahlzeit vorgesetzt bekomme? Ich nahm mir etwas Salat und ein paar Bratkartoffeln. Langsam begann ich zu essen. Es schmeckte unheimlich gut, aber ich konnte das essen nicht genießen. Wie auch? Eigentlich würde ich jetzt mit meiner Familie am Tisch sitzen. Ich sah mich um. Die meisten aßen mit ernster Miene und gesenkten Blick. Nur wenige ließen es sich wirklich schmecken oder redeten oder lachten. Ich sah, dass luna Tränen in den Augen hatte. Die Arme. Woran sie wohl gerade dachte? Ich blickte wieder auf meinen Teller und würgte mir eine weitere Kartoffel rein. Ob die Polizei schon nach mir suchte? Vermutlich.
Die letzte Gabel Salat. Endlich fertig. Langsam wurden auch die anderen fertig. Mir viel auf, dass Mädchen und Jungs getrennt saßen und es ziemlich wenig Jungs gab...
Evelin war meinem Blick gefolgt. „Mädchen sind eben hübscher" meinte sie und schob ihren Teller weg. „Nachtisch"

Sie saß neben Luna und Evelin. Na gut. Evelin war ein tolles Mädchen. Sie sah in mir nix böses. Brav. Ich mochte sie.

Die Kens nahmen die Töpfe wieder mit und stellten Dessert Sachen auf den Tisch. Evelin griff sofort zu und auch die anderen luden ihre Teller voll. Ich sah mich kurz um. Schokokuchen? Na gut. Irgendwas musste ich mir ja anscheinend reinwürgen. Ich nahm das kleinste Stück, dass ich sah und begann zu kauen.
Ich hatte keinen Bock mehr auf diesen ganzen Mist. Ich wollte Nach Hause.
Als wir alle mit essen fertig waren, erhoben wir uns und gingen auf unser Zimmer. Lunas Zimmer war 3 von mir entfernt und Evelin's war auf einem anderen Gang, gegenüber von mir. Ich verabredete mich um 20Uhr mit Luna auf dem Balkon.

Meine Belle bewegte sich und ich schickte jemanden, um ihr ein Schlafmittel zu verabreichen. Sie darf erst morgen in ihr neues ZuHause. Ich lächelte. Sie passte so gut hier her. Gute Arbeit sagte ich mir selber. Sehr sehr gute Arbeit.
Ich nahm Auroras Akte. Evelin, Rrosé und Aurora. Perfekt.

Es war jetzt halb acht. Ich überlegte, was ich noch machen sollte und mein Blick fiel auf die Bücherwand. Ich stellte meine Schuhe in den Kleiderschrank und sah mir die Bücher an. Fast alles Romane oder Krimis. Ein paar Märchen.
Lustlos nahm ich eins zur Hand. Dornröschen. Ich stellte es wieder zurück. Mein Kleid zwickte und war so eng geschnürt, dass ich kaum atmen konnte, deshalb ging ich in meinen Kleiderschrank und sah mich um. Das meiste war pompös und oder mit Corsage. Aber ein paar waren auch... normal? Also normaler als... keine Ahnung. Ich seufzte. Heute morgen war ich noch ein normales 16Jähriges Mädchen gewesen und jetzt saß ich mit ca 50 anderen Leuten hier fest und wurde wie eine Puppe behandelt. „Scheiße" flüsterte ich. Tief durchatmen. Tief durchatmen. Ich musste ruhig bleiben. Keine Panik.

Ich nahm mir ein hellrosa Kleid aus spitze und betrachtete es. Es war zwar tailliert, aber nicht zum schnüren. Ich zwängte mich aus dem schwarzen und zog mir das lockere über. Dann hing ich das alte auf und lief aus dem Schrank zu meiner Uhr. 10 min vor. Ich ging wieder zu meinen Kleidern und überlegte, was ich morgen anziehen sollte. Ich entschied mich für ein pompöses, dunkelgrünes langes Kleid mit ebenso dunkelgrünen Schuhen. Ich hing die Sachen auf die Puppe und lief zum Balkon.
Luna trat fast im selben Moment auf ihren. „Hi Luna" sich lächelte „hi Rosé"

Mein Monitor blinkte rot auf und ich sah genervt drauf. Zimmer 4001. „Gustav. In Zimmer 4001 ist ein Aufstand." ich betrachtete den Jungen, der versuchte mit seinem Bettlaken auf den Hof zu klettern.

„Omein Gott, das schafft der niemals" ich starrte auf den irren typen, der versuchte zu fliehen. Luna schaute ebenfalls gespannt hin. „wenn du kein Blut sehen kannst, schau lieber weg" verwirrt sah ich zu ihr. Blut?

Meine Männer kamen an. Sie hoben ihre Waffen und.... „3...2...1"

Blut spritzte und ich quiekte auf. Die Kens hatten ihn einfach abgeschlachtet! Er lag auf dem Boden und langsam bildete sich eine Blutlache auf dem Boden. Mir wurde übel. „Schade, ich mochte ihn". Meinte Luna und ging in ihr Zimmer. Fassungslos starrte ich ihr nach. Warum nahm sie es so auf die leichte Schulter? Was war das hier? Das war ein fucking Mensch gewesen! Ich fing an du weinen und sank zusammen. Ich wollte einfach nur noch raus hier.

Irgendwann rappelte ich Mich auf und schleppte mich in mein Bett.
Die ganze Nacht hatte ich Alpträume von dem armen Jungen.

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