Als ich aufwachte, schmerzte mein ganzer Arm.Das nervige Piepen des Weckers klang laut in meinem Kopf.
Schwerfällig setzte ich mich auf. Heute war so ein Tag, wo man am liebsten in Jogginghose und oversize Shirt mit einem heißen Birnen-Karamell Tee im Bett sitzt und liest.Genervt rollte ich die Augen und lies meine Schulter ganz vorsichtig kreisen. Es tat höllisch weh und ich musste meine Zähne zusammenbeißen. Ich stand auf und stellte mich in dem prunkvollen Bad vor den Spiegel. Um meine Laune wenigstens ein wenig zu bessern schaltete ich die Beleuchtung komplett ein, so dass die verschiedenen Ecken in einem Farbverlauf aus rosa, blau und gelben Licht zusammen flossen. Dann nahm ich vorsichtig den Verband ab.
So ihr ungezogenen Puppen. Heute ist Zahltag. Glaubt mir, niemand spielt gegen meine Regeln und vermiest mir so den Abend.
Luce, mit dir fange ich an, du Engel. Und ich habe mir schon etwas schönes Überlegt. Oh ja.
Ein Griff neben mir ans Sprechgerät „Steve, alle Zimmer Klamottenbox 4.... ach und 1001... bring ihr den Kasten 1 dazu bitte"
Die Papiere stapeln sich vor den Monitoren. Ich sollte sie langsam einmal durchschauen. Potentielle Puppen. Ganz oben auf liegt die von einem Jungen mit schönen braunen Haaren. Er hat sie etwas lang werden lassen, aber das kann man korrigieren. Der Gute hat die schule abgebrochen. Damit scheidet er aus. Schade.Die Wunde war größer als ich gedacht hatte und ich sah, dass sich der Hacken anscheinend gestern durch das Gewicht des Ankers nach unten gezogen hatte. Das Einstichloch hatte die dreieckige Form der Spitze und dann ging ein dünner einriss nach unten.
Unter der Wunde hatte sich ein blauer Fleck entwickelt, vermutlich durch die Einblutungen.
Es klopfte. Ich ging zur Türe und öffnete sie. Ein Ken stand davor mit zwei Boxen, die er mir wortlos gab.
„Ähm Entschuldigung" ich hatte diese Teile noch nie davor angesprochen. Auch Ken schien ein wenig überfordert. „Wie heist du?" fragte ich. Einen Moment lang sah es so aus, als ob er einfach gehen würde, doch dann sagte er mit tiefer, rauer Stimme „Benedikt" drehte sich um und lief den Gang runter.Ich öffnete zuerst den kleineren Karton. Verbandzeug. Dem Himmel sei dank. Ich nahm ihn mit ins Bad und stellte ihn in den kleinen Schrank unter dem Waschbecken. Dann ging ich wieder zurück um die andre Box zu öffnen. Kleider und Schuhe. Weihnachtlich. Ein Blick zu dem Fenster. Es schneite draußen. Alles war wie mit Puderzucker überstreut. Um die Zeit kam immer meine Oma für zwei Wochen zu uns. Mit drei vollen Körben Plätzchen und drei Kannen Kinderpunsch und einer Kanne Glühwein. Gedankenverloren nahm ich eines der roten Roben mit weisem Fell. Wir hatten dann immer Weihnachtslieder gesungen und ich hatte dazu Klavier gespielt. Ich lies das Kleid wieder fallen. Na gut. Ich war jetzt weder zuHause noch war meine Oma da.
Ein dunkelgrünes Kleid fiel mir ins Auge. Es war lang und aus dickem Stoff. Gefüttert mit weisem Fell. Die Ärmel waren aus lockerer Seide und Trompetenförmig. Perfekt. Dazu fand ich weise Schuhe. Tatsächlich ohne viel Absatz. Das würde meinen Füßen gut tun. Ich duschte lange und ausgiebig, trotz dass das Wasser unangenehm auf meinem Arm brannte. Dann verband ich die Wunde neu, nachdem ich Creme darauf gegeben hatte und zog mich an. Das Kleid war super warm und kuschelig und ich beschloss, dass ich das Kleid mit nehmen würde, würde mir eine Flucht gelingen.
Ich schminkte mich in rot Tönen, da es die Komplementär Farben zu grün sind. Dann steckte ich meine Haare halb hoch und glättete den Rest. Ein wenig Schmuck fand ich auch in der Kiste, unter anderem Schneeflocken förmige Ohrringe.
Dann eilte ich in den Essenssaal.
Auch der war Weihnachtlich geschmückt. Ein großer Tannenbaum stand in der Mitte und die Statuen waren mit silber Glitzer überzogen. Alles glitzerte und leuchtete und wenn ich hier nicht gefangen gewesen wäre, dann hätte ich mich über den Anblick mehr als nur gefreut.
Luce kam rein. Er sah müde aus und erschöpft.Sicht Luce
Um halb vier hatte man ihn aus dem Zimmer gelehrt und in einem kleinen Raum an die Wand gekettet. Dann war ein Gesichtsloser gekommen und hatte ihn mit einer antiken Sklavenpeitsche behandelt. Nach 2 Stunden spürte er seine Arme nicht mehr und sein Rücken brannte. Salz und Essig wurde ihm übergeschüttet und Luce schrie, bäumte sich auf und konnte nix dagegen machen. Seine Sicht verschwamm vor Schmerz.
Sicht Rosé
Auch das Essen war der Winter Zeit angepasst und so gab es Beispielsweise Omelette in Schneemann form und heise Schokolade. Evelin plauderte fröhlich vor sich hin und ich schenkte mir heise weiße Schoko ein. „... und um die Weihnachtszeit rum dürfen wir einmal die Woche raus in den Hof..." erzählte sie gerade. Ich nahm einen Schluck meines Getränkes. Es schmeckte gut und hatte eine Zimt Note. „Und wir bekommen an Weihnachten Geschenke wusstest du das Rosé? Und ab heute wird ein neuer Fitness Raum gebaut. Mit beheizten Schwimmbad. Das hat Sparkle mir erzählt! Der wird bestimmt super schön" redete sie weiter und ich folgte ihrem Gespräch. „ ach ja und das beste. Keine Fotoshootings in der Weihnachtszeit" ich sah sie an „Echt nicht?" sie nickte strahlend und redete dann weiter. Mein Herz vollzog einen Hopser. Das klang doch gut..! Keine Verletzungen mehr bis Weihnachten.
Ich nahm lächelnd einen großen Schluck heiße Schokolade.
Merkt man, dass ich voll in Weihnachtslaune bin? Ehehehe
Aber komm, überall sind Weihnachtsmärkte, wer kommt da bitte nicht in Stimmung...
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Puppenspiel
HorrorDie 16 jährige Emma wird brutal aus ihrem Leben gerissen. Nach einer Feier wacht sie gefesselt in einem Raum auf und muss sich den Bedingungen und Forderungen des Entführers anpassen. Schnell erfährt sie, dass sie keineswegs die einzige Gefangene...