Angst, Potter? - Träum weiter!

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Harry – 3. Schuljahr: Winter

"Meine Güte Ron, hör auf so viel auf einmal zu essen! Erst kauen, dann schlucken.", weist Hermine Ron zurecht, während ich nur gelangweilt in meinem Porridge herumstochere. "Ich kaue doch, nur eben schneller als du. Kein Wunder, wenn man immer nur am lesen ist.", gibt Ron zurück, doch dieses Mal ohne vorher zu schlucken wohlgemerkt.

Ich atme tief aus und tue weiterhin so als würde ich nicht existieren. Heute ist einfach nicht mein Tag. Hermine verdreht nur kurz ihre Augen und wendet sich wieder ihrem Buch zu. Soweit ich das beurteilen kann, ist es eins über Verwandlung. Ist ja nicht so, als wüsste sie nicht schon mehr darüber als dieses Jahr noch gefordert wird. Und ja ich weiß, würde ich wenigstens einen Bruchteil so viel mit lernen verbringen, hätte ich schulisch gesehen keine Probleme. Aber was wäre ich schon ohne Probleme?

Während die zwei durch ihre normalen morgendlichen Beschäftigungen beansprucht sind, kann ich nicht mehr tun als weiter meinen Gedanken nachzuhängen. Seitdem ich heute Morgen aufgewacht bin fühle ich mich anders als sonst, aufgewühlter, aber ich weiß einfach nicht wieso. Es ist aber auch nicht dieses es-wird-etwas-schlimmes-passieren-Gefühl, also bin ich völlig ratlos. Gleichzeitig hatte ich noch nicht die Ruhe und genug Zeit so richtig darüber nachzudenken was mich überhaupt belastet.

Plötzlich stößt jemand von hinten gegen mich und mein Gesicht wäre beinahe mit meinem Porridge kollidiert. Wütend drehe ich mich um und meine Augen treffen auf gehässig blitzende, graue Augen. Malfoy!

"Potter! Was eine unangenehme Überraschung, hab dich und deine Anhängsel gänzlich übersehen. Und wie ich sehe, konnten deine Ersatzeltern von Muggel dir nicht mal richtig Essen beibringen. Ist ja erbärmlich. Vielleicht hätte ja dein Verräter-Pate da mehr erreichen können, aber oh, ohne sein Vergehen hättest du ja diese ganzen Probleme nicht.", lacht Draco auf. Der arme Porridge hätte deinem Gesicht vielleicht dennoch Abhilfe schaffen können, zu schade dass er nur auf deiner Uniform gelandet ist. Eine Verschwendung.", gibt er, mich überheblich anlächelnd, weiter von sich und will weitergehen.

Gerade schaffe ich es noch ihm ein Bein zu stellen und darf dann dabei zuzusehen, wie er nach vorne fällt. Komischerweise lassen mich selbst Dracos Sticheleien heute relativ kalt. Deswegen drehe ich mich einfach um und lächele Ron und Hermine triumphierend an. Beide sehen echt wütend aus. Wie sonst sollte man bei so einem Auftritt seitens Malfoy auch dreinblicken?

"Wärst du nicht so schnell gewesen, hätte Malfoy definitiv meine Faust zu spüren bekommen. Was heißt hier Anhängsel? Und wie kann er es wagen so was zu sagen? Diesem-"

"Potter! Das werde ich dir heimzahlen, warte nur!", gibt Malfoy von sich, als er sich aufrappelt und unterbricht damit Rons aufkommende Hasstirade. Dann eilt er beschämt und fluchend aus dem Saal. Sein Gefolge ist ihm dicht auf den Fersen. Die Schüler um uns hatten das ganze amüsiert beobachtet und flüstern kichernd über unsere Auseinandersetzung.

"Nicht eine ruhige Pause hat man wegen diesem Schnösel. Was bildet der sich überhaupt ein? Man müsste ihm mal seine schmierige Frisur zerstören und Spinnen auf ihn hetzen. Wenn der-"

"Bei Merlins Bart, Ron, jetzt reiß dich mal zusammen. Das ist ja nicht auszuhalten.", wird er ein zweites Mal unterbrochen. Dieses Mal von Hermine. Dann blickt sie mich besorgt an und lässt Ron in sein Essen grummeln. "Harry was ist überhaupt die ganze Zeit los mit dir? Seit wir uns auf den Weg zum Frühstück gemacht haben, bist du so komisch abwesend. Ist irgendetwas passiert? Ist es wegen Sirius Black? Du weißt, du kannst es uns erzählen." Ich weiß Mine meint es nur gut, wie immer, aber gerade jetzt kann ich ihre neugierige Fragerei einfach nicht ertragen. Selbst wenn es über Sirius Black wäre, hätte ich keinen Nerv dafür. Doch ich weiß selber nicht was los ist, diese Neuigkeit, dass er hinter mir her ist, ist schon schlimm genug, doch das ist gerade nicht mehr mein größtes Problem. Ich brauche wirklich Zeit für mich allein. Angestrengt überlege ich, wie ich mich aus dieser Situation befreien kann und das möglichst schnell und unkompliziert.