Epilog

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Jeon Jungkook

4 Wochen später

Taehyung war heute arbeiten, weshalb ich dementsprechend alleine Zuhause war.

Gelangweilt stand ich auf, schaltete den Fernseher aus und lief hoch auf mein Zimmer.

Unsicher ging ich in die Hocke und schaute unter meinem Bett. Etwas zögerlich holte ich meinen Rucksack raus.

Erinnert ihr euch noch?

Der Rucksack.
Wegen dem ich am Anfang mit Taehyung so Stress gemacht habe.

Ich ließ mich auf meinem Bett fallen und lehnte mich gegen die Wand, bevor ich den Reißverschluss der Tasche öffnete.

Traurig lächelnd holte ich die hellbraune, kleine Kiste heraus, in welchem alle Erinnerung an meine Kindheit sind.

Bilder, Briefe, einen kleinen Teddy Schlüsselanhänger und eine goldene Kette, in welchem die Eheringe meiner Eltern sind.

Als ich das Bild von Eomma, Appa und mich sah, kullerten bereits die ersten Tränen über meine Wangen.

Wie sehr ich sie vermisse...

Hätte ich doch nur nicht damals gequengelt zu dem Freizeitpark zu fahren, wäre niemals der Unfall geschehen.

Er wäre nicht gestorben.
Sie wären niemals gestorben.

Leise schluchzend blickte ich auf das andere Bild.

Ich saß lachend als 3 Jähriger auf Appa's Schoß, während dieser mich breit lächelnd am Bauch festhielt.

Die Erinnerungen an früher, welche ich immer versuchte zu unterdrücken, kamen mit einem Mal hoch. Laut weinend umklammerte ich die Bilder. Die Briefe von damals, der Selbstmord von Eomma... sie sagte, sie könnte nicht ohne Appa leben und es tue ihr Leid, dass sie mich in dieser furchtbaren Welt alleine ließ.

Unkontrolliert atmete ich und schluchze laut auf, während ich mein Gesicht in die Bilder in meiner Hand drückte.

Plötzlich strich sanft eine große, warme Hand über meinen Rücken.

Aus verschwommene Sicht schaute ich in das besorgte Gesicht von Taehyung, welcher sich sofort auf das Bett setzte und mich auf seinen Schoß zog.

Weinend ließ ich die Bilder auf der Bettdecke liegen und klammerte mich an Taehyungs' Jackett, während ich ununterbrochen laut schnieften

„Es ist alles in Ordnung, mein Baby. Bitte weine nicht."

Kim Taehyung

Vorsichtig strich ich über seinen Kopf, bis er irgendwann einschlief. Ich brachte ihn in meinem Zimmer und legte ihn dort auf das Bett, bevor ich den Raum wieder verließt

Laut seufzte ich und massierte gestresst meine Schultern.

Was ist wohl passiert?

Ich ging wieder mit leisen Schritten in seinem Zimmer, wo ich eine Menge Bilder und andere Sachen verteilt auf seinem Bett fand.

Ich verstehe schon.

Seine Eltern.

Die Frau im Heim erzählte mir schon damals was mit seiner Familie geschehen ist. Ich kann mir den Schmerz in ihm gar nicht vorstellen. Meine Familie ist für mich alles und der bloße Gedanke, sie würden irgendwann nicht mehr bei sein, treibt mich in den Wahnsinn.

Ach Jungkookie...

Jeon Jungkook

Leise tapste ich in meinem Zimmer, während ich mir über mein verschlafenes Gesicht strich.

Ich hoffe daddy hat die Sachen nicht gesehen....

„Daddy?", verwirrt schaute ich ihn an, wie er meinen Rucksack in mein Schrank steckte.

„Ja, mein Kleiner?"

„Was machst du denn da?", alarmiert ging ich sofort zu ihm rüber, jedoch schüttelte er bloß lächelnd den Kopf.

„Ich hab nur deine Sachen weggepackt. Nichts weg geschmissen, keine Sorge.", aus großen Augen sah ich ihn an.

Plötzlich hob er mich hoch, worauf ich nichts dazu sagte und mich einfach ins Wohnzimmer tragen ließ. Dort setzte er mich auf die Couch und lief selber in die Küche, um nur wenige Minuten später mit einen Süßigkeiten wie Popcorn, Chips, Schokolade und Gummibärchen zurück zu kommen. Auch zwei Dosen Red Bull hielt er in der Hand.

Er stellte alles auf den Tisch vor und, bevor er sich neben mich fallen ließ und seine Füße an die andere Seite der Couch ausstreckte.

Ruhig legte ich meinen Kopf auf seiner Schulter und spielte nebenbei mit seinem T-Shirt, während ein Bein von mir quer über seine lag.

Er startete unsere Serie, welche wir halb geschaut hatten. Pinocchio hieß es, glaub ich.

Sanft sah er mich an.

„Jungkookie. Ich weiß, du fühlst dich öfters einsam, wenn du alleine zu Hause bist. Aber das brauchst du nicht, denn du bist nicht alleine. Du hast Yugyeom und Jackson, deine Freunde von der Schule, meine Familie und natürlich mich.

Ich möchte, dass du dich hier wohl fühlst, baby. Es ist, dass wichtigste für mich.

Am Anfang warst du nur für meine Befriedigung da, aber nach kurze Zeit wusste ich, dass du mein Lebenssinn sein wirst. Nachdem du damals abgehauen bist... du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich Angst hatte, dich nicht nie wieder zu sehen. Und genau in dem Moment wurde mir klar, dass ich dich über alles liebe.

Es ist als würde ich... ohne dich ganz leer sein. Ich fühle mich als wäre nichts ohne dich. Ich werde dich nie wieder gehen lassen, Jungkook. Du bist so unglaublich niedlich. Ich liebe deine unschuldige genauso wie deine freche Seite.

Du bist perfekt, mein Engel.

Ich verspreche dir, sobald du deinen Abschluss werden wir um die Welt reisen. Ich werde dir zeigen, wie schön diese Welt eigentlich ist.

Ich werde alles tuen, damit du glücklich bist. Du musst mir nur sagen, was du brauchst.

Ich liebe dich doch, mein kleiner Junge."

Sprachlos sah ich ihn aus verschwommene Sicht an und schluchzte laut auf, als er mir einen kleinen Kuss auf der Stirn gab.

„Tae, ich brauche nichts anderes außer dich! Bleib' bloß an meiner Seite, halte mich im Arm und sag' mir, dass du mich lieb hast. Mehr will ich doch gar nicht. Ich bin so dankbar dafür, dass du mir deine Welt gezeigt hast und mich immer beschützt. Ich kann es gar nicht richtig ausdrücken...

Ich liebe dich einfach, Kim Taehyung!"

End

LITTLE BOY | k.th. + j.jk.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt