10. Ein Buch, Akten und ein Auftrag

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"Stay Frosty Royal Milk Tea" von Fall out Boy

Ich musste feststellen, dass Irina, das Mädchen das mir als meine Dienerin zugeteilt wurde, sehr gesprächig war.

Das half mir sehr mich hier zurecht zu finden.

Der Palast schien innen noch größer zu sein, als er von aussen wirkte.

Bestimmt hätte ich mich ohne Irina schon mindestens ein dutzend Mal hoffnungslos verirrt.

Seit einer Woche lebte ich nun schon hier im Palast.

Jedoch hatte ich noch keinerlei Aufträge bekommen.

Als ich Irina danach fragte, meinte sie nur ich befände mich in meiner Eingewöhnungsphase und bekäme deshalb keine Aufträge.

Das war wohl so etwas wie die erste Schulwoche, einfach eine Woche um ich zurechtzufinden.

Was ich auch mehr als Sinnvoll fand.

Es war so einfach sich hier zu verirren oder sich eine Menge Schwierigkeiten einzuhandeln.

Man musste nur den falschen Typen begegnen, wurde sofort als Sklavin abgestempelt und schon war man im Begriff an den Höchstbietenden verkauft zu werden.

Jay hatte mir schon viermal geholfen, einer solchen Auktion zu entkommen.

Aus irgendeinem Grund schienen ihn alle zu respektieren, sogar zu fürchten und ihm vor allem bedingungslos zu gehorchen.

Jedes Mal fragte ich mich aufs Neue, wer zum Teufel er war.

Natürlich hatte ich Irina schon ein Dutzend Mal danach gefragt, jedoch ohne Erfolg.

Sie war dieser Frage immer stotternd ausgewichen.

Das verwunderte mich, da sie mich in letzter Zeit, zu meiner Erleichterung, eher als Freundin und nicht als Boss ansah.

Ich saß gerade in dem Büro, das man mir zugewiesen hatte und las ein Buch über SAO.

Es war einfach gewesen eines zu finden, da es einen wesentlichen Vortschrit in der Technik darstellte und ein wichtiges historisches Ereignis war.

Doch das Wissen über diese Zeit war mehr als Fehlerhaft.

Man nahm an Kirito hätte alle gerettet.

Ich konnte es nicht fassen.

Nicht ein Wort stand da über Akane.

Das war wirklich nicht fair.

Sie hatte es mehr als jeder andere verdient dort erwähnt zu werden.

In der Hoffnung etwas über Akanes Verbleib herauszufinden las ich jedoch weiter, bis es plötzlich an der Tür klopfte.

Irina trat ein mit einem fetten Aktenstapel in der Hand.

Verwundert sah ich von meinem Buch auf.

"Akane! Du bekommst deinen ersten Auftrag. Das ist so aufregend!", kreischte sie begeistert, " Das hier ist alles, was man in der Informationsabteilung über deine Zielperson herauszufinden konnte."

Ich blinzelte verwundert.

War es denn wirklich notwendig alles über meine Zielperson herauszufinden?

Es reichte doch wenn ich wusste, wo sie sich im Moment befand.

Schließlich konnte ich sie dann beschatten.

Aber vermutlich hatte das schon jemand für mich erledigt und ich musste lediglich seine Aufzeichnungen durchlesen, um herauszufinden mit wem ich es zu tun hatte.

Ich seufzte.

Dieses System fand ich kontraproduktiv.

Mir wäre es lieber gewesen mein Opfer zu beschatten, als dieses ganze Zeug zu lesen.

"Danke, Irina!"
Ich lächelte gequält und hoffte, dass es einigermaßen freundlich wirkte.

Irina konnte schließlich nichts dafür.

Plötzlich kam mir eine Idee.

"Sag mal Irina, hast du schon mal was über SAO gehört? Du weißt schon, das Spiel, das viele Menschen gefangen hielt und sie dazu brauchte sich teilweise gegenseitig zu töten?", fragte ich neugierig.

"Ja, ich habe davon gehört. Laughin Coffin, die ersten digitalen Mörder, waren doch in diesem Spiel tätig. Dieses Wissen gehört zur Grundausbildung für die Dienerinnen von Auftragsmördern. Es wird vermutet, dass ihr erster Mord nicht beabsichtigt war, da er sich in der kuzen Zeitspanne zwischen der Geiselnahme tausender Spieler und Kayabas Rede war. Der Mord geht wohl auf die Kappe eines unbedeutenden Mitglieds von Laughing Coffin, einem Red Player mit dem Benutzernamen DeepRedMoon.", erklärte Irina stolz.

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