Saints - Echos
Beth's point of view
Es dauerte eine Woche, bevor Jay sich wieder bei mir meldete.
Ich hatte meinerseits beschlossen ihn für diese Zeit in Ruhe zu lassen, immerhin hatte ich ihn ganz schön verstört.
Irgendeinem Teil in mir tat furchtbar leid, was ich ihm angetan hatte.
Nein, es brauchte mir nicht leid zu tun, immerhin tat ich das für Akane.
Jay war selbst schuld, weil er auf diese Wette bestanden hatte.
Am Ende, hatte es ihm nichts gebracht.
Nun stand Jay endlich vor meiner Wohnungstür und klopfte.
Ich öffnete sofort, als ich sah, wer vor meiner Tür stand.
"Jay!"
"Woher wusstest du es?", fragte Jay, ohne mich zu grüßen.
Ich verstand sofort, was er meinte.
"Es ist schwer etwas über dich herauszufinden, aber über deinen Großvater steht jede Menge im Netz. Es hat eine Weile gedauert, etwas zu finden, das mit dir zu tun hatte, aber sonst war es nicht schwer das herauszufinden. Ich habe schon vermutet, das du wegen deinem Großvater irgendeine Art von Trauma davongetragen hast. Er wird schließlich als äußerst grausam beschrieben.", erklärte ich.
"Verstehe..." Jays Antwort klang gepresst, "Und wie hast du es geschafft die Familie des Mädchens genau im richtigen Augenblick hereinstürmen zu lassen?"
"Das war nicht so schwer. Ich habe Irina gebeten ihrer Familie einen Tipp zu geben, was Leonies Aufenthaltsort betrifft. Für das richtige Timing habe ich gesorgt, indem ich ihr im richtigen Moment eine Nachricht zukommen ließ."
Jamie nickte, um mir zu signalisieren, dass er verstanden hatte.
"Ich habe alles vorbereiten lassen, denn ich halte meine Versprechen. Du hattest recht. Du bist ein Monster.", sagte Jay mit ausdruckslosem Gesicht und kalter Stimme, in der etwas mitschwang, das Verachtung ähnelte, aber etwas anderes war.
Er sah wunderschön aus mit diesen unerschütterlich, eisernen Zügen.
"Ich war nicht ganz ehrlich zu dir. Es gibt eine Möglichkeit jemanden herunterzuladen, ohne den Körper eines anderen zu benutzen. Wir sind bereits dazu in der Lage eine menschliche Hülle zu züchten. Leider sind die Forschungen aber noch nicht ganz abgeschlossen, sodass wir das Aussehen der Hülle nicht kontrollieren können. Allerdings ist es uns gelungen eine ganz ansehnliche Hülle zu erschaffen. Wir sind bereits dabei sie herunterzuladen. Ich dachte du möchtest sie vielleicht sehen und bei ihrem Erwachen anwesend sein.", erklärte er, weiterhin im selben Tonfall.
Innerlich machte ich einen Luftsprung, Jay bot Akane einen Körper, der nur ihr gehören würde.
"Jay, es tut mir leid, aber ich musste ganz sichergehen, dass du diese Wette verlierst.", sagte ich wahrheitsgemäß.
Jay nickte nur.
Vermutlich war es egal, wieso ich getan hatte, was ich tat.
Wichtig war nur, ob ich ihm wehgetan hatte.
Und das hatte ich.
Mehr als ich es jemals für möglich gehalten hatte.
Ich hatte etwas in ihm zerstört.
Er würde mir wohl niemals verzeihen, dennoch bat ich ihn darum.
"Diesmal nicht, Beth. Du hast eine Grenze überschritten. Ich bin nur hier, weil ich dir ungern etwas schuldig bleibe. Nach diesem Tag will ich dich nie wieder sehen. Ich habe auch überlegt dich zu versetzen. Aber Auftragsmörder deiner Qualität sind in diesen Zeiten sehr gefragt und ich kann es mir nicht leisten, jemand so... fähigen wie dich, zu versetzen. Also werde ich indirekt mit dir in Kontakt bleiben müssen."
"Kann ich dich dann noch etwas fragen?", fragte ich.
Er nickte.
"Warum hast du nie etwas gegen die Unterdrückung der Frauen unternommen. Ich kenne dich jetzt schon seit einiger Zeit und du scheinst es zu verabscheuen das weibliche Geschlecht zu unterdrücken. Wenn du ehrlich bist, warst du auch nicht in mich verknallt, sondern in die Vorstellung, dass ich so etwas wie Gleichberechtigung gegenüber Männern erlangt habe."
"Vielleicht hast du recht!", erwiderte er, "Ich hatte einfach Angst so zu werden, wie mein Großvater. Ich wollte nicht über die Welt herrschen."
"Das ist doch eigentlich eine gute Eigenschaft. Es bedeutet, dass du nicht größenwahnsinnig bist."
Jay grinste.
Möglicherweise würde er mir doch irgendwann vergeben.
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Schwarzer Tod
FanfictionWas passiert wohl nach einer Zeitreise, durch Kältekonservierung? Beth hat bereits ein Jahrtausend auf Akane gewartet, eingefroren, umgeben von anderen Eingefrorenen. Schließlich ist es soweit, Beth darf ihre Gefrierkammer verlassen und hofft nun a...