13. Respekt und Respektlosigkeit

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Ich mochte Alister nicht.

Er war selbstverliebt, unglaublich von sich überzeugt und ein grenzenloser Egoist.

Des weiteren schien er dem Irrglauben verfallen zu sein, alles würde sich um ihn drehen.

Beim tanzen hatte er mich unaufhörlich begrabscht.

Am liebsten hätte ich ihm deshalb mehrmals eine geklatscht, hatte mich aber immer wieder dagegen entschieden, nachdem ich daran dachte, welch eine Erleichterung es sein würde auf ihn einzustechen.

Das brachte mich jedesmal zum grinsen, was Alister fälschlicherweise als Aufforderung verstand mit der Grabscherei fortzufahren.

Nun saß ich neben ihm auf seinem Bett und wartete darauf, dass Alister mit seiner Rede darüber, wie toll er doch war, beendete, bis ich es nicht mehr aushielt.

Eigendlich hatte ich vorgehabt es langsam anzugehen, doch er ließ mir keine Wahl.

Bevor er merkte, was vor sich ging, hatte ich ihn schon K.O. geschlagen.

Er verstumme schlagartig und viel nach hinten, in sein Bett.

Ich seufzte erleichtert, knebelte ihn, fesselte ihn und benachrichtige Irina.

Sie sollte mir tragen helfen.

Zu meiner Erleichterung kam sie schließlich mitsamt einer Scheibtrue.

Ohne ein Wort, hoben wir Alisters Körper auf das Ding.

Irina und ich begannen seinen leblosen Körper in mein Büro zu schaffen.

Was bedeutete, dass Irina ihn schob und ich darauf achtete, dass niemand uns entdeckte.

Wir mussten deshalb einige Umwege nehmen.

Als wir schließlich endlich bei meinem Büro ankamen, fesselten wir ihn an einen Stuhl und ließen uns erschöpft auf das Sofa dort fallen.

"Danke, Irina!"

Irina sah mich verwundert an.

Mir viel wieder unsere Unterhaltung von vorhin ein und mein Blick wurde ernst.

"Sag mal, was weißt du alles über DeepRedMoon? Ich meine, wie und wo fand sie ihr Ende?", versuchte ich sie auszufragen.

"Ich weiß nicht, wie sie ihr Ende fand, aber sie scheint es nicht aus SAO heraus geschafft zu haben, also ist anzunehmen, das sie bereits im Spiel starb. Wenn Ihr Euch so sehr für dieses Thema interessiert, rate ich Euch mit einem Spezialisten zu sprechen oder zumindest eine digitale Zeitung zu abonnieren, die sich mit diesem Thema beschäftigt.", erklärte sie mir.

"Ok, dann abonnier mir eine solche Zeitung!", befahl ich, "Sag mal, wo finde ich so einen Spezialisten?"

"Das kommt darauf an. Sollte DeepRedMoon es entgegen aller Mutmaßungen doch aus dem Spiel geschafft haben, ist wohl zu empfehlen, mit einem der Leute zu reden, die dich aufgetaut haben. Aber auf jeden Fall sollten Mylady mit einem Historiker sprechen.", erklärte sie.

Plötzlich erklang ein Stöhnen aus Alisters Richtung.

Er schien aufzuwachen.

"Ich habe zu arbeiten, geh doch bitte Irina und danke für deine Hilfe!"

Irina nickte mir respektvoll zu und wandte sich ab.

Ich sah Alisters an, der sich, noch immer auf den Stuhl gefesselt, umsah.

"Wo...? Wieso bin ich hier?", wollte er benommen wissen.

Als er wieder etwas klarer war, setzte er erneut zu einer Frage an, diesmal in einem weitaus empörterem Ton: "Sag, was fällt dir ein! Wie kannst du es wagen deinen Herren zu fesseln, kleine Schlampe!"

"Ich bin keine Prostituierte!", antwortete ich in einem Ton, der vermuten ließ, dass ich es mit einem kleinen Kind zu tun hatte.

Ich grinste.

Das würde noch lustig werden.

Schwarzer TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt