Kapitel 12
„Was hast du mit mir gemacht?", fragte Alec vollkommen entsetzt. Noch immer zitterten seine Muskeln und seine Finger an ihrer Kehle drückten immer wieder zu bis sie das Gesicht vor Schmerzen verzog und wieder locker ließ. Das war interessant.
„Wieso kann ich dir nichts antun?", fragte er als würde er unter einer Art Zwang stehen. Die Wut in seinen Augen, die Mordlust war noch immer da und Nora wusste, dass er es tun würde. Jetzt. Er würde ihr genau jetzt etwas Furchtbares antun über das sie nicht genau nachdenken wollte und doch thronte er einfach nur über ihr und sah sie an.
„Du tust mir weh", sagte sie und als würde man bei ihm ein Knopf drücken wurde sein Griff wieder sanft. Aber definitiv nicht freiwillig, den er knurrte so wütend, dass sie glaubte er würde sie gleich wieder schlagen.
„Was. Hast. Du. Getan?" fragte er vollkommen außer Rand und Band. Nora runzelte die Stirn. War das wieder nur ein Trick? Versuchte er sie erneut in den Glauben zu lassen, sie hätte die ganze Sache unter Kontrolle um ihr diese Illusion wieder zu rauben.
„Wenn du mich töten willst, dann tu es, Alec!" forderte sie ihn auf. Mittlerweile selbst voller Zorn. Sie war auf ihn hereingefallen und dafür würde sie sie jetzt sterben. Aber wenn er glaubte er würde sie noch einmal verarschen können dann...
„Und wie ich das will!" Wieder griff er nach ihrer Kehle. Sie stöhnte schmerzvoll auf, er ließ locker und fluchte. Was war schlimmer als ermordet zu werden? Richtig. Wenn das unvermeidliche herausgezögert wurde. Es war furchtbar in dieser Unwissenheit in diesen Moment festzustecken. So furchtbar, dass Nora es nicht aushielt, dass sie selbst schon fast durchdrehte.
Sie weinte. Zum ersten Mal wirklich von selbst. Aus Angst, aus Wut. Sie war kurz davor durchzudrehen und wollte einfach nur, dass es aufhörte.
„Ich kann sie nicht verletzten, wieso kann ich dich nicht verletzen", raunte er mehr zu sich selbst und Nora wurde selbst wütend.
„Du kannst mich verletzen! Du hast mich geschlagen, verdammt!"
„Weil du mich gebissen hast! Ich hätte nie... Verdammt!" Er fluchte weiter, ließ Nora los und rutschte vom Bett herunter um wie ein Tiger vor dem Käfig auf und abzugehen. Nora rutschte o weit von ihm weg wie es ihr möglich war und zog ihre Knie an ihre Brust während sie ihn stumm dabei zusah wie er versuchte sich zu beruhigen.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis seine Atmung wieder normal war und seine Muskeln nicht mehr bis zum Bersten angespannt.
„Du hast mich konditioniert! Du hast mir eine verfluchte Zwangsstörung verpasst! All die Jahre. Gott dass ich das nicht vorher gesehen habe, dass ich es nicht mitbekommen habe."
Nora unterbrach ihn nicht in seinem Selbstgespräch. Was hätte sie auch dazu sagen sollen? Ja. Sie hatte versucht ihn zu konditionieren, um sicher zu gehen dass er ihr nichts antat. Schließlich hielt sie sich einen ziemlich gefährlichen Mann in ihrer Nähe. Aber diese Situation bewies doch wohl ausreichend, dass es nicht geklappt hatte, dass er sie nur im Glauben gelassen hatte es würde funktionieren, während er damit beschäftigt war seine Falle für sie aufzustellen.
Oder doch nicht?
Hatte es doch funktioniert? War er so beschäftigt mit seinem Plan gewesen, dass er tatsächlich nicht mitbekommen hatte wie sie ihre Fäden um ihn spannte? Offensichtlich, denn sonst - und da war sich tatsächlich sicher – sonst wäre sie tot. Oder er wäre dabei sie zu foltern und dann zu töten, aber ganz sicher würde er dann nicht auf und ab gehen, um sich zu beruhigen.
Er fuhr sich mit beiden Händen durch die Tinten-schwarzen Haare und sah sie dann wieder an, wie sie in der Ecke kauerte. Tränen auf den Wangen, zitternd wie Espenlaub. Und dann sah sie die Wahrheit. Die Sorge in seinen Augen, die Verzweiflung, das Bedürfnis sie zu beschützen kämpfte mit dem Wunsch sie zu töten und ihre Tränen verstärkten die Konditionierung.
Ja. Er hatte ihr eine Falle gestellt, aber gleichzeitig war er auch in ihre getappt und so standen sie hier nun. Beide gefangen vom jeweils anderen, beide Opfer, beide Täter. Eine regelrecht kranke Situation, die nur einer überleben konnte.
Nora entspannte sich ein wenig, starb beinahe aber vor Angst als sie langsam zu ihm rutschte und ihn vorwurfsvoll ansah.
„Du wolltest mich umbringen? Ausgerechnet zu meinem Geburtstag?" fragte sie und die Trauer, die Enttäuschung, das bittere Gefühl des Verrates in ihrer Stimmer war echt. Sie glitt weiter an ihn heran. Diese Konditionierung klappt nur wenn sie ihn an sich heranließ. Ein kompletter Widerspruch dazu, dass sie eigentlich von ihm weg sollte. So absurd wie es klang: wenn sie bei ihm blieb, würde er ihr nichts tun.
Als sie vor ihm auf dem Bett kniete und zu ihm hoch sah, zitterten seine Hände als er ihr über die Wange streichelte. Erst die eine, dann die Andere bis er ihr Gesicht mit beiden Hände hielt.
„Nein. Gestorben wärst du erst morgen früh. Ich wollte dich nehmen und dir wehtun. Niemals würde ich dich an deinem Geburtstag töten." Er sagte es mit so viel Leid in der Stimme als wäre er verletzt darüber, dass sie so etwas glauben könnte, als wäre das was er ihr zu ihrem Geburtstag angetan hätte nicht genauso schlimm.
Alec zog ihren Kopf zu sich herauf und lehnte sich ihr entgegen. Wie ein Liebhaber der sie stumm um einen Kuss bat. Sie wusste nicht, was sie dazu trieb, aber als sein Mund in Reichweite war, überwand sie die letzten Zentimeter von sich aus und küsste ihn.
Er erstarrte kurz, verspannte sich, als würde er wieder durch die konditionieren ankämpfen, dann aber beugte er sich seiner auferlegten Zwangsstörung und erwiderte den Kuss. Nicht sanft, nicht schmeichelnd, sondern fordernd. Er legte so viel Gewalt in den Kuss, als wäre dass, das Ventil was er brauchte um seine Mordgelüste loszuwerden.
Nora wurde nach hinten gedrückt und ließ sich mit Alec zusammen auf das Bett fallen ohne, dass sie den Kuss unterbrach. Sein schwerer Körper landete auf ihr und Nora stöhnte in den Kuss hinein, als seine Hand stürmisch in ihr Haar fuhr sie festhielt, während er seine Zunge in ihren Mund schob und er seine Hüften zwischen ihre Beine schob.
Das Kleid was sie trug, glitt ihre Oberschenkel herauf und bauschte sich um ihre Hüften, als Alec ihren Mund freigab, um sich einen heißen Pfand ihre Kehle herab zu küssen. Ihr Kinn, ihren Hals, dann ihre nackten Schultern.
Der Stoff ihres Kleides riss und Noras Hände zitterten noch immer zu sehr, um Alec davon abzuhalten ihren Oberkörper freizulegen und an den Ansätzen ihrer Brüste jeweils einen Knutschfleck zu verpassen.
Ihr Verstand drehte sich. Lust und Begierde kämpften mit dem Wissen, dass er sie doch eigentlich töten wollte und wie krank diese Situation eigentlich war. Wie widersprüchlich und wie falsch. Ihre Finger glitten in sein Haar, als er sie damit überraschte ihren Körper herunterzugleiten, ohne ihren BH auch nur angerührt zu haben. Aber seine Finger waren an ihren Unterleib zielstrebiger.
Er kniete zwischen ihren Beinen, während er seine Hände unter ihren Rock gleiten ließ und ihr Spitzenhöschen packte. Der verruchte Stück Stoff glitt von ihren Hüften, von ihren Oberschenkeln und Alec zwang sie dazu ihre Beine nach oben zu halten, während er es ihr ganz auszog und ihre Schenkel dann wieder weit spreizte.
Nora sah verwirrt, verlangend und definitiv immer noch ängstlich zu ihm hinauf, bevor er sein Kopf zwischen ihre Beine presste, ihr Hirn für einen Moment aussetze.Werbung:
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ER
RomanceEs ist ein Spiel mit dem Feuer. Seit den Tag ihrer ersten Begegnung weiß Nora, dass in Alec ein Monster lebt, dass nur darauf lauerte ihren Vater, ihre Mutter und alle anderen umzubringen. Alle bis auf sie selbst. Nicht weil er es nicht gewollt hät...