Gute Nachrichten

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Als Hermine am nächsten Morgen erwachte, war ihr Zimmer von den ersten Sonnenstrahlen erleuchtet. Sie fühlte die weichen Kissen, die Decke ihres Bettes und erkannte nach kurzem auch ihr Zimmer wieder. Es war also nichts weiter passiert und sie lebte wirklich noch. Sie drehte vorsichtig ihren Kopf, hatte aber soweit keine Schmerzen mehr. Verschlafen rieb Hermine sich über die Augen und erkannte dann Severus, der schlafend in einem Stuhl nahe ihrem Bett saß. Seine Gesichtszüge wirkten so entspannt und sogar ein bisschen weich, das Hermine schmunzeln musste. Wenn sie ihn nicht schon vorher gekannt hätte, dann könnte sie schwören ihn jetzt zum ersten Mal zu sehen.

Während sie ihn weiterhin beobachtete wachte Severus auf. Als er seinen Blick hob, traf er auf Hermines, die ein leichtes Lächeln aufgelegt hatte. Er konnte nicht anders, als sie anzusehen. Sein Verstand schien irgendwie noch nicht richtig zu funktionieren. Ihre Gesichtsfarbe war wieder zurückgekehrt. Dann sah er den Verband an Hermines Hals, während sie sich versuchte aufzurichten und er war wach. Jetzt durften die Male verschwunden sein, aber um sich selbst davon zu überzeugen, stand er auf und setzte sich zu Hermine auf die Bettkante. Zwischenzeitlich versuchte sie das Glas Wasser zu greifen, das Severus noch auf ihren Nachtisch gestellte hatte, aber sie kam nicht ran. Also half er ihr und nahm danach den Verband ab.


„Wie fühlen sie sich?"

„Naja...mein Hals kratzt noch ein bisschen und...leichte Kopfschmerzen hab ich auch. Aber ansonsten geht es mir gut." Severus besah sich ein letztes Mal ihren Hals, der wieder völlig normal aussah.


„Dann werde ich ihnen nochmals einen leichten Schmerztrank geben und sie sollten für heute noch im Bett bleiben." Er stand wieder auf packte den Tiegel weg.

„Aber...das geht doch nicht. Mir geht es wirklich besser und sie wollen doch sicher etwas essen. Außerdem muss ich noch eine Sachen erledigen und..."


„Sie bleiben liegen."

„Aber Professor!" protestierte Hermine und wollte schon aufstehen, als Severus sich zu ihr umdrehte und sie in ihrer Bewegung innehielt.


„Wollen sie jetzt wirklich mit mir diskutieren, Miss Granger? Gesund nützen sie mir mehr. Und den einen Tag werde ich auch so überleben. Und hören sie endlich auf mich Professor zu nennen!"

Er ließ keine Widerrede gelten und Hermine gab sich geschlagen. Was sollte sie auch groß mit ihm deswegen streiten. Sie konnte froh sein, dass er sie überhaupt im Bett ließ, das er sie überhaupt verarztet hatte, grenzte an ein Wunder. Wenn Hermine da an Luna oder Parvati dachte...Und je mehr sie darüber nachdachte, umso klarer wurde ihr, dass er sich nicht so verhielt wie er sollte. Oder so wie sie es von ihm erwartet hatte. Alleine, dass er die ganze Nacht an ihrer Seite saß passte doch nicht. Irgendwie beschlich Hermine das Gefühl, das hier mehr im Argen war, als sie vermuten konnte.


Während sie sich ihr Buch nahm und weiter darin las, kam Severus mit dem Schmerztrank zurück. Kommentarlos stellte er die Phiole ab und ging dann wieder. Sie sah im noch einen Augenblick nach und fragte sich welche Geheimnisse dieser Mann wohl hatte. Nachdem Hermine auch diesen Trank geschluckt hatte, dauerte es nicht mehr lange, bis sie wieder in einen Schlummer abdriftete.

Severus unterdessen ging unbeirrt seinen alltäglichen Arbeiten und seinen Kontrollbesuchen nach. Auch bei dem versteckten Haus, das Lucius entdeckt hatte, sah er vorbei. Soweit hatte sich dort nichts verändert und seine Schutz- und Alarmzauber waren alle noch aktiv. Dieser Tag schien ruhig zu verlaufen. Aber eine Sache stand noch an. Er hatte Hermine gesagt, dass er nach ihren Eltern sehen wollte, wenn er Zeit hatte. Heute allerdings würde das nicht mehr gehen. Dennoch wollte er das für Hermine tun. Er wusste nicht einmal genau warum, nur das er es musste. Am späten Nachmittag kam er wieder nach Spinner's End zurück und fand Hermine sitzend in der Küche vor. Sie hatte sich eine Tasse Tee gemacht und sah aus dem Fenster. Dann fielen ihm die Töpfe auf dem Herd auf und er schüttelte leicht den Kopf. Eigentlich hätte er das auch ahnen können.

The pain I'm used toWo Geschichten leben. Entdecke jetzt