Unerwartete Wendung

1K 46 18
                                    


In der darauffolgenden Woche verbrachte Hermine viel Zeit im Garten. Es waren zu ihrem Glück die letzten schönen Herbsttage mit Sonne und blauem Himmel, aber abends wurde es schon recht kalt. Jedoch war der Garten für Hermine nur der zweite Grund. An erster Stelle stand Neville, der sich entschlossen hatte eine kurze Zeit zu bleiben. In der Nähe war eine alte Scheune in der er sich nachts verstecken konnte und somit auch im trockenen schlief. Da Severus am Tag einige Stunden nicht da war konnten sie in Ruhe reden. Zwar nur durch den Zaun, aber das war besser als nichts. Auch gab sie ihm etwas von ihrem Essen. Ihr stand auch nicht soviel zu, aber sie gab es Neville gerne, denn der hatte schon länger nicht mehr richtiges gegessen.

Er erzählte ihr auch, das er in der Winkelgasse aufgeschnappt hatte, das es irgendwo eine versteckte Organisation, einen Widerstand, gebe, der versucht etwas gegen Snape und seine Gefolgsleute tun wollte. Angeblich sollten auch ein paar Ehemalige aus dem Ministerium und auch ein paar Auroren dabei sein. Und auch alle anderen die nicht auf Voldemorts Seite waren und gegen ihn gekämpft haben. Natürlich wusste er nicht, ob das wirklich stimmte oder nur eine Täuschung war, aber so hatte er zumindest ein neues Ziel. Und Hermine hätte er gerne mitgenommen, aber durch den Schutzbann um das Grundstück war das nicht möglich.


Severus fiel dieses Verhalten natürlich auf und es bestätigte nur seinen Verdacht, das etwas nicht stimmte. Sie machte ihre Arbeit, das sah man. Der Garten war fast nicht wieder zuerkennen. Aber trotzdem war es ihm nicht geheuer. Die Tatsache, das Hermine ihn anscheinend doch belog, traf ihn, sehr sogar. Obwohl er nicht mal genau wusste, warum. Schließlich erlaubte er ihr nicht gerade wenig, war bis auf ein paar Regeln nicht allzu streng mit ihr und versuchte sie zu schützen, indem er sie an das Haus bannte. Seine Gefangenschaft gab ihr ihre Freiheit, die sie so dort draußen niemals hätte. Also beobachtete er sie, wenn er daheim war. Davon bekam Hermine nichts mit, dafür sorgte er. Aber er erkannte nichts.

In den Stunden, in denen er nicht im Haus war, erledigte er seine Arbeiten und sah auch mal wieder bei Malfoy vorbei. Lucius war wie immer, musste aber seinen Zorn unterdrücken. Severus bemerkte, das er wohl schon einige Stromschläge in Kauf genommen hatte. Jedoch reichte das dem Schwarzhaarigen nicht. Lucius sollte ruhig noch ein bisschen länger wissen, wie das ist entbehren zu müssen. Bei Yaxley war das etwas anders. Der war mittlerweile völlig durch den Wind und redete nur wirres Zeug. Severus befreite ihn aus der Bestrafung, brachte ihn in sein Haus, das Yaxley auf einem einsamen Hang hatte und sicherte es soweit mit Zaubern, das er weder raus, noch sich selbst verletzten konnte. Das hielt Severus für das beste, den gebrauchen konnte er ihn jetzt eh nicht mehr.


Dann war der Sonntag da und Neville wollte sich zeitig auf den Weg machen. Gerne wäre er noch ein paar Tage länger geblieben, hätte Hermine am liebsten befreit, aber das war alles nicht möglich. Dennoch versprach er sofort zurück zukommen, wenn er diese Organisation gefunden hatte, um sie mitzunehmen. Aber genau in diesem Moment, als Neville sich von der Hecke wegschleichen wollte, hörten sie die schnarrende, ölige Stimme von Severus. Hermine hatte nicht bemerkt wie er hinter sie getreten war.

„Mister Longbottom!" und schon wurde Neville durch einen Zauber an Ort und Stelle gehalten. „Ich wusste ja, das sie eine Begabung für Kräuterkunde haben, aber das sie eine gewöhnliche Gartenhecke dermaßen faszinieren kann ist erstaunlich. Wieso treten sie denn nicht ein?"


Fünf Minuten später saßen Hermine und Neville am Küchentisch dicht beieinander. Nachdem Neville durch Snape plötzlich im Garten stand, fielen die beiden sich erst einmal in die Arme. Als hätten sie sich Jahrzehnte nicht mehr gesehen und am liebsten hätten sie sich nicht mehr los gelassen. Doch Snape hatte da etwas dagegen, schließlich musste er jetzt mehr den je ein Bild wahren.

The pain I'm used toWo Geschichten leben. Entdecke jetzt