Hermine lag noch eine ganze Zeit wach in ihrem Bett und dachte nach. Immer wieder fuhr sie sich mit ihren Fingern über die Lippen, nur um sich dann kurz danach zu schütteln und sich daran zu erinnern, dass sie das doch eigentlich lassen wollte. Wie konnte das nur passieren? Dieser Blick in seinen Augen und sein ganzes Verhalten passte doch überhaupt nicht zum Gesamtbild.
Wenn sie immer noch nur ein kleiner Zweifel daran gehindert hatte ihrer Vermutung vollends zu glauben, dass etwas gewaltig falsch lief, dann war dieser Zweifel jetzt ausgeräumt. Andernfalls wäre dieser Kuss niemals zustande gekommen. Und dann fiel ihr wieder die Prophezeiung ein. Wieso würde einer auch all die Jahre, nachdem er seine große Liebe nicht retten konnte, auf der guten Seite stehen und für diese spionieren, nur um sich dann am Schluss doch als Böse herauszustellen? Um dann selber die Herrschaft zu übernehmen, sich aber trotzdem so anders, so unerwartet zu verhalten. Dafür musste es doch einen Grund geben und sie ahnte auch schon, wo sie ihn finden konnte. Neville würde ihr dabei helfen müssen.
Snape unterdessen machte sich genauso viele Gedanken. Er konnte sich immer noch nicht wirklich erklären, warum er das getan hatte und warum es ihn so berührte, das Hermine freiwillig blieb. Er hatte sich an sie und ihre Anwesenheit gewöhnt, aber nur deshalb war es nicht. Und dann viel auch ihm wieder die Prophezeiung ein und langsam wurde es ihm klar. Natürlich! Hermine war die zweite Frau, die seinen Weg kreuzte. Mit ihr könnte er endlich alles hinter sich lassen. Könnte, wenn seine Zunge nicht festgenagelt wäre. Sie war seine einzige Hilfe und er brauchte sie. Und er konnte es ihr nicht einmal mitteilen. Verzweifelt raufte er sich die Haare, ehe auch er sich ins Bett begab.Am nächsten Morgen saß Hermine schon mit Neville in der Küche und frühstückte seit langem wieder etwas ausgeglichener. Auch wenn die heiklen Themen vermieden wurden, so alberten sie trotzdem ein bisschen miteinander und es nahm innen etwas die Schwere der allgemeinen Situation. Die Küchentür war offen und so wurden sie in ihrer heiteren Stimmung unterbrochen, als sie die eiligen Schritte von Snape auf der Treppe hörte. In ihrer Bewegung erstarrend sah sie in seine Richtung und wartete. Sie hatte sich vorgenommen den Kuss, der sie so beschäftigte, als nicht passiert einzustufen.
Das Severus, ohne die beiden Personen in der Küche zu beachten hinunter in sein Labor stürmte, zeigte ihr, dass er das genauso sah. Und wie er das tat. Das würde die Sache nur verkomplizieren und das konnte er wirklich nicht gebrauchen. Es musste eine Lösung her, ganz dringend. Außerdem interessierte es ihn nicht, wann Longbottom ging oder welche Geschichten er mit Hermine teilte. Lieber braute er seine Tränke und auch seinen Kopfschmerztrank musste er unbedingt nehmen. Dabei entging ihm völlig, was eine Etage höher vor sich ging.Hermine sah das als ihre Chance an und hoffte, das Severus wirklich in seinem Labor verschwunden war. Mit einem letzten prüfenden Blick, sah sie zur Tür und dann zu Neville. Der bekam davon gar nichts mit und aß ruhig zu Ende.
„Neville?" fragte Hermine also vorsichtig, während sie das Geschirr in die Spüle räumte.„Ja? Was ist denn?"
„Du...du musst mir helfen."Neville gefiel der Unterton überhaupt nicht und so beäugte er sie skeptisch. Hermine setzte sich wieder an den Tisch und versuchte völlig normal auszusehen. Aber innerlich hoffte sie, dass er ihr wirklich half.
„Hermine, ich...ich wollte eigentlich gleich wieder los. Ich will Snape nicht länger auf die Nerven gehen. Nicht, dass er seine Meinung noch ändert und ich doch nicht mehr verschwinden darf."„Aber das dauert doch auch gar nicht lange. Bitte, Neville. Du bist meine einzige Möglichkeit." kurz zögerte er.
„Und was soll ich machen?"
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The pain I'm used to
FanficNach Voldemorts Tod sollte doch eigentlich alles gut werden, oder? Aber was ist, wenn sich trotz allem das Gegenteil erweist? Hermine lebt in einem Alptraum und weiß nicht, wie sie aufwachen soll. Dabei gibt es nur einen einzigen Mann, der die Lösun...