Die wöchentliche Versammlung

1K 49 14
                                    


Hermine saß nun seid geschlagenen zwei Stunden in einem Sessel am Kamin und war völlig in das Buch versunken. Nachdem Severus es ihr gegen hatte, was sie völlig aus der Bahn warf, hatte sie sich mit seinem Geschirr beeilt und sich dann ins Wohnzimmer zurückgezogen. Seitdem hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Die Sonne war nur noch als kleiner, roter Streifen am Horizont zu sehen und das machte das Lesen im Schein des Kaminfeuers nicht einfacher. Die Worte verschwammen immer wieder vor ihren Augen und sie Gähnte schon zum dritten Mal. Dann vielen ihr die Augen gänzlich zu und sie driftete in einen leichten Schlaf.

„Aufwachen! Miss Granger, wachen sie endlich auf. Hören sie nicht?"


Ungeduldig wurde sie an den Schultern geschüttelt und ruckartig fuhr sie mit dem Kopf hoch. Sie sah direkt in das verärgerte Gesicht von Severus und war sofort wieder wach. Irritiert blickte sie sich um und wollte schon fragen, als er Hermine am Oberarm packte und schnellen Schrittes mit ihr die Treppe hinauflief. Oben angekommen riss er ihre Zimmertür auf und stieß sie etwas unsanft hinein.

„Sie werden hier drin bleiben und die ganze Nacht nicht mehr rauskommen. Haben sie das verstanden?"


„Aber..."

„Kein Aber! Sie haben sich mir heute schon genug widersetzt, finden sie nicht? Also tun sie einfach, was ich ihnen sage."


„Was...was ist denn los?" Genervt verdrehte Severus die Augen.

„Sie müssen auch alles wissen, nicht wahr, Miss Granger. Gleich beginnt die wöchentliche Versammlung und wenn sie am Leben bleiben wollen..." er sah sie eindringlich an. „...dann verlassen...sie nicht...ihr Zimmer. Ist das jetzt bei ihnen angekommen?"


Hermine konnte nur nicken, senkte jedoch ihren Blick. Sie wusste, dass er es ernst meinte und wenn sie seiner Anweisung nicht folgen würde...die Folgen wollte sie sich nicht einmal vorstellen. Sie spürte seinen Blick noch einen kurzen Moment, ehe er dann wieder verschwand und die Tür schloss. Eine Versammlung. Die Versammlung, die er als neues Oberhaupt einmal wöchentlich abhielt um den Fortschritt der Übernahme der Zauberergemeinschaft zu besprechen. Zumindest dachte sich das Hermine. Und sie fragte sich auch wer alles kommen würde, wie viele es wohl sein würden und was er als nächsten Schlag geplant hatte. Sie setzte sich ans Kopfende des Bettes und zog die Knie an. Die ganze Nacht sollte sie hier drin bleiben. Was an sich normal wäre, da sie ja nachts auch hier schlief. Aber ob sie das heute überhaupt konnte? Plötzlich pochte es an der Haustür, dann war das trampeln von mehreren Fußpaaren zu hören und das Knarzen einer Holztür. Die Tür zu dem Raum neben der Küche. Es dauerte ein paar Minuten, ehe die Tür wieder zu hören war und eine unangenehme Stille über dem Haus lag. Auch wenn sie nicht wusste warum, löschte sie ihre Kerze und saß im immer dunkler werdenden Zimmer. Bald würde der Mond durch das Fenster scheinen und ihre einzige Lichtquelle zum Lesen sein. Das Buch hielt sie immer noch fest in Händen, lauschte aber weiterhin auf neue Geräusche von unten. Doch die blieben aus. Das würde eine lange Nacht werden.

Severus hatte sich beeilt um die Fünfzehn vermummten Gestalten einzulassen. Heute waren nicht alle da und das war auch nicht nötig. Nur der oberste Kreis reichte völlig aus, diese Woche. Vor dem Versammlungsraum hatten sie sich gesammelt und wartete darauf, das Snape in öffnete. Keiner wusste, mit was für einem Zauber er die Türen belegt hatte und sie würden auch nicht den Versuch wagen, es rauszubekommen. Kurz fuhr er mit seinem Zauberstab über die Flügeltür und öffnete sie dann. Der Raum war groß und bis auf einen Stuhl an der gegenüberliegenden Wand völlig unmöbliert. Die Fenster waren stets geschlossen, weshalb die Luft ziemlich stickig war. Nur ein paar Fackeln an den Wänden tauchten den Raum in diffuses Licht. Severus steuerte zielsicher seinen „Thron" an, drehte sich mit wehender Robe um und wartete, das alle im Raum waren. Im Halbkreis nahmen sie vor ihm Stellung und zogen sich die Kapuzen vom Kopf. Abschätzend und desinteressiert ließ er seinen Kopf einmal durch die Reihe schwenken. Keiner würde das Wort ergreifen, bis er nicht zuerst anfing zu reden. Seine Maske saß perfekt. Kein Wunder bei der jahrelangen Übung, die er hatte.

The pain I'm used toWo Geschichten leben. Entdecke jetzt