Alpha

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Ich wünschte, Fanny hätte mir gesagt, dass es eine Mottoparty war. Die Art von Mottoparty, bei der es darum ging, möglichst schwarz, möglichst hübsch und möglichst aufreizend gekleidet zu sein. Meine Kleiderwahl dagegen war schlicht und elegant. Ich trug ein knielanges Kleid aus fein fallendem Stoff in grün (meiner Lieblingsfarbe), ergänzt mit braunen Sandaletten.

Meine hüftlangen, blonden, lockigen Haare hatte ich vorübergehend zu einem lockeren Knoten gesteckt

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Meine hüftlangen, blonden, lockigen Haare hatte ich vorübergehend zu einem lockeren Knoten gesteckt. Ich hätte es mir jedoch denken müssen, da der Club total Fannys Stil entsprach.

Meine beste und älteste Freundin hatte einen Hang für das düstere, schaurige und war flippig, aufgedreht und experimentierfreudig. Mit ihren schwarzen kurzen Haaren, vielen Piercings und Tattoos, ihrem abgedrehten Stil und ihrem voreiligen Zunge wusste Fanny, wie man die Aufmerksamkeit auf sich zog und wie man so richtig die Sau raus lies. Ich hingegen war eher die unscheinbare, zurückhaltende Beobachterin. Mit meiner ruhigen aber bestimmten Art und der Vorliebe, Konflikten aus dem Weg zu gehen, war ich sozusagen das Yin zu Fannys Yang.

Trotz unserer Unterschiede und Gegensätzlichkeiten verband uns eine schwierige Vergangenheit und enges Band der Freundschaft, Wertschätzung und Liebe. Für ihren 22. Geburtstag wäre ich sogar auf eine mittelalter-gothik Mottoparty in einem zwielichtigen Club gegangen, so viel bedeutete sie mir.

Ich seufzte und trat einen Schritt nach vorne in der Schlange. Ich versuchte nicht allzu eingeschüchtert zu wirken von den feinen Damen in Korsagen, Rüschen und Netzstrumpfhosen in Begleitung von eleganten Herren in Lederausstattung und altmodischen Anzügen.Ich fühlte mich fehl am Platz, mehr als sonst, was schwer zu übertreffen war.

Langsam merkte ich, wie sich Nervosität in mir aufbaute, als ich immer näher an den Eingang kam, an dem schon so viele Leute abgewiesen worden waren, dass ich aufgehört hatte zu zählen. Ich hätte mich deutlich wohler gefühlt, wenn ich mit Fanny in den Club hätte gehen können, Fanny und eine ihrer Freundinnen (dessen Name ich vergessen hatte, was aber nicht sonderlich wichtig war, weil sie ein ziemlich unausstehlicher Mensch war), hatten sich bereits vor einer Stunde getroffen. Mir war jedoch durch meine Arbeit ein Strich durch die Rechnung gemacht worden und somit wollte ich nachträglich dazustoßen.

In der Schlange vor mir standen nun noch vier Leute, die von einem der zwei ernsten Türstehern durchgewunken wurden. Nachdem die Gruppe hinter den massiven schwarzen Vorhängen verschwunden war, wurde der Weg jedoch plötzlich von den zwei breiten Türstehern versperrt.

„Ausweis", sagte einer der beiden und streckte seine Hand auffordernd aus.

Ich versuchte nicht die Augen zu verdrehen und kramte in meiner kleinen Umhängetasche nach meinem Ausweis. Ich war 25, verdammt noch mal!

Ich reichte dem Türsteher den Ausweis und er musterte abwechselnd mich und die Plastikkarte, welche in seinen großen Händen mickrig erschien. Er schien nicht besonders überzeugt.

Das Spiel des Narren // Loki FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt