Die Hohepriesterin Teil 2

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Er führte mich zu seinem Wagen, der vor der Haustür stand. Zu meiner Überraschung saß Loreley am Steuer, die mich fröhlich grüßte.

„Du hast sie also wieder gefunden?", fragte ich Loki, der sich neben mir auf die Rückbank setzte.

Sein Blick verfinsterte sich während sich der Wagen in Bewegung setzte. „Nein, das ist eine neue Kopie."

Verwirrt sah ich ihn an. „Aber wie kann das sein? Solltest du nicht wissen, wo sie sich aufhält?"

„Solange ich mit ihr kein Bewusstsein teile, kann ich den Standort nicht genau bestimmen. Aber sie hat bestimmte Anweisungen, die sie verfolgt und Bereiche, die sie nicht verlässt. In diesem Fall kann ich nicht herausfinden, wo sie sich seit Samstag befindet. Wobei ich nicht davon ausgehe, dass sie noch am Leben ist." Sein Ton war geduldig, aber sein Körper war angespannt.

Ich schlug die Hand vor den Mund. Ich wurde zwar nicht schlau aus der Sache, aber das konnte sicher nichts Gutes bedeuten. Kleinlaut erzählte ich ihm von den Männern, die bei Fanny nach mir gesucht hatten. Seine Miene wurde steinhart und merkte, wie jeder Muskel seines Körpers kampfbereit wurde.

„Es war falsch von mir, so nachlässig mit deiner Sicherheit zu sein und ich versichere dir, dass das nicht mehr vorkommen wird. Ich werde mich darum kümmern, zerbrich dir deinen hübschen Kopf nicht darüber. Heute Abend geht es um uns."

Die Art und Weise wie er ihn und mich als uns bezeichnete, weckte Schmetterlinge in meinem Bauch und entfachte erneut meine Aufregung.

„Wohin fahren wir?", fragte ich mit einem Blick auf das Navi, welches anzeigte, dass wir schon in wenigen Minuten am Ziel sein würden.

Er lehnte sich zu mir hinüber, sodass ich seinen Atem auf meinem Hals spüren konnte.

„Es handelt sich um eine Auktion, deren Mitveranstalter ich bin. Ich stelle den Hauptteil der Stücke zur Verfügung, anonym versteht sich. Es ist teilweise lächerlich, wie viel Menschen für ungewöhnliche und extraterrestische Objekte zahlen." Er lachte leise. „Eines dieser Stücke möchte ich jedoch dir widmen. Ich hoffe, dass es dir gefällt."

Ich wandte meinen Kopf, sodass unsere Gesichter nur Zentimeter voneinander entfernt waren und sah ihn lächelnd an. „Ich bin gespannt", sagte ich leise und versuchte meine schnelle Atmung zu kontrollieren.

Wir sahen uns an, weder er, noch ich lösten den Blick voneinander.

„Wahrheit oder Pflicht?" Ich konnte die Vibration seiner Stimme förmlich spüren, seine Lippen knapp entfernt von meinen.

Schmunzelnd über das kindliche Spiel antwortete ich, „Wahrheit."

„Möchtest du mich küssen?", seine Augen funkelten schelmisch.

Mein Puls beschleunigte sich. Und wie ich das wollte. Aber das würde ich ihm sicher nicht sagen. „Pflicht", wich ich stattdessen aus.

Ein brummendes Lachen stieg aus seiner Brust auf. „Pflicht. Küss mich."

Was hatte ich erwartet? Er war der Trickster. Aber ich würde nicht nach seinen Regeln spielen. Langsam lehnte ich mich vor und konnte dabei die Spannung zwischen uns wie knisternde Funken spüren. Nur Millimeter von seinen Lippen entfernt, wich ich aus und hauchte einen Kuss auf seine Wange.

„Du hast nicht gesagt wo hin", flüsterte ich und zog mich zufrieden auf meinen Sitz zurück.

Er knurrte animalisch aber sein Blick war amüsiert. „Bei Valhalla, Frau, du bist mein Untergang."

Das Auto kam sanft zum Stehen und Loki verließ den Wagen, um mir die Tür zu öffnen und mir hinauszuhelfen. Ich hieß den frischen Sommerwind willkommen, der die Hitze meines Körpers verwehte. Wir standen auf einem Grundstück, das von hohen, dichten Bäumen umgeben war und in dessen Mitte eine große Villa stand.

Das Spiel des Narren // Loki FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt