Die nächsten Tage verliefen schleppend.
Die Ereignisse des Wochenendes ließen sich einfach nicht aus meinem Kopf verscheuchen. Der Abend im Club, die Erinnerungen, das was der Trickster über meine Fähigkeiten und Abstammung gesagt hatte und seine Nachricht auf der Karte. Wäre Fanny nicht dabei gewesen, würde ich wahrscheinlich an meinem Verstand zweifeln. Ein wenig tat ich das jetzt aber ohnehin. Die Dinge, die er sagte waren unmöglich. Alien-Götter einer anderen Welt und deren Botschafter mit besonderen Fähigkeiten? Magie? Das waren Mythen, Geschichten, die man Kindern erzählte, Fantasien, aber gewiss nicht die Realität. Auch wenn Thor und die Alienangriffe in New-York ein Beweis für dessen Echtheit waren, schien es mir trotzdem surreal.
Glücklicherweise hatte ich meine Arbeit, die es schaffte, mich auf andere Gedanken zu bringen. Da die Semesterferien vor 2 Wochen begonnen hatten, arbeitete ich wie immer ehrenamtlich im nahegelegenen Krankenhaus und Altenheim, wo ich Menschen betreute und half. Die bekannten Gesichter und routinierten Abläufe halfen mir dabei, in die Realität zurückzukehren. Das war mein Leben, fern von Fähigkeiten und Göttern.
Trotz allem wurde ich eine Frage nicht los, die immer wieder in meinem Kopf auftauchte: Was war, wenn er die Wahrheit gesagt hatte? Wie sonst hätte er all diese Dinge über mich und meine Anfälle wissen können? Das Gefühl der Neugierde ließ sich nicht abschütteln, wofür mich Fanny tadelte. Ihrer Meinung nach versuchte der Trickster mich mit allen Mitteln zu manipulieren und es sei das Beste für mich, die Ereignisse zu vergessen und mich von ihm fern zu halten. Und damit hatte sie nicht unrecht. Aber sie verstand nicht, welche Bedeutung das für mich hatte. Sie verstand nicht, wie es war tagtäglich mit den Anfällen konfrontiert zu werden, die mir Dinge offenbarten, die sich rational nicht erklären ließen.
Als ich Freitagnachmittag von meiner Schicht nach Hause kam, hatte ich mich auf zwei Optionen festgelegt: Entweder ich hielt mich fern von den kranken Spielchen des Tricksters und lebte mein Leben wie bisher, oder ich ging das Risiko ein und stellte ihn zur Rede um die Wahrheit zu erfahren.
Ich lief in meinem Zimmer auf und ab, die Karte in der Hand. Allein beim Gedanken daran, den Trickster wieder zu sehen, lief es mir kalt über den Rücken. Trotz seiner unglaublichen Attraktivität und seinem ruhigen und eleganten Auftreten, fühlte ich mich bedroht von seiner kalten, dunklen, starken Aura. Aber er hatte Antworten. Antworten auf Fragen, die ich mir bis jetzt noch nicht gestellt hatte und deren Lösung ich brauchte. Ich biss mir auf die Unterlippe und betete, dass ich diese Entscheidung später nicht bereute. Schnell packte ich meine Sachen, warf eine Lederjacke über und machte mich auf den Weg, ehe ich es mir anders überlegen konnte.
Die Fahrt mit der Bahn dauerte gerade einmal 20 Minuten, fühlte sich aber an wie eine halbe Ewigkeit. Ich musste mich zurückhalten, die Blocks von der Haltestelle bis zum Club nicht zu rennen und zwang mich ruhig zu bleiben.
Am Club angekommen lies ich mir keine Zeit das Gebäude im Tageslicht zu betrachten, sondern klopfte kurzerhand an die stählerne Eingangstür, die nun verschlossen war. Es war erst 19 Uhr und der Club öffnete bei Veranstaltungen erst ab 23 Uhr, weshalb keiner der Mitarbeiter anwesend war. Woher sollte ich wissen, ob der Trickster überhaupt hier war? Ich wollte gerade umkehren, als ich Schritte und das Klicken eines Schlosses vernahm. Die Tür vor mir wurde aufgedrückt und vor mir stand die Frau, welche mich letztes Mal eingeführt und mir meine Jacke gegeben hatte. Sie schien also doch eine Mitarbeiterin zu sein. Vielleicht sogar mehr als das, wenn sie um diese Uhrzeit schon hier war. Sie war wieder in schwarz gekleidet, diesmal aber in einem konservativen, knielangen Kleid mit schwarzen Pumps.
„Guten Abend." Sie lächelte freundlich.
Ohne ihren Gruß zu erwidern zeigte ich ihr die Karte. Ich senkte die Hand schnell wieder, bevor sie das Zittern in meinen Händen bemerkte.
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Das Spiel des Narren // Loki Fanfiction
FanfictionMeg hat unglaubliche, mächtige Fähigkeiten- die sie selbst jedoch nicht zu kontrollieren weiß. Der geheimnisvolle und zwielichtigen, aber unmenschlich attraktive Nachtclubbesitzer "Trickster" bietet ihr einen Deal an: Im Gegenzug zum Lehren ihrer Fä...