3.

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Marc's Sichtweise

Anna...Anna... Scheisse! ich kann mich nicht mehr an die Mutter erinnern! Ist bestimmt eine wie Gabi, die das mir eh nur so ein Kind anhängen will.

Ich fuhr in meinem Wagen nach Hause. Als ich um die letzte Ecke bog, sah ich Schwester Sabine vor meinem Haus stehen.

Ich hielt abrupt an und stieg aus. Hinter mir hupte ein Auto, doch ich schenkte dem Fahrer keine Aufmerksamkeit. Warum auch?

"Schwester Sabine, was stehen Sie denn hier heulend vor meinem Haus?!" Genervt von der ganzen Situation verschränkte ich die Arme vor der Brust.

"Herr Dr. Meier, es ist alles Ihre Schuld! Sie sind nicht zu der Nieren-OP gekommen und wir haben den Patienten verloren."

Sie rieb sich mit dem Zeigefinger die Tränen aus den Augen. Danach holte sie ein kariertes Taschentuch aus ihrer Hosentasche und putzte geräuschvoll die Nase.

Ich schluckte.

"Warum haben sie mich nicht angerufen? Sie hätten ja nicht gleich hier her kommen müssen."

"Ich soll ihnen ja noch was ausrichten... Herr Meier, sie dürfen jetzt einen Monat dienstlich nicht in die Klinik, abgesehen es ist was persönliches. Es tut mir leid."

Schwester Sabine stieg in den silbernen Golf und fuhr schniefend davon. Ich merkte, wie in mir Wut aufstieg.

"SCHEISSE!"

ich schmiss meinen Schlüsselbund auf den Boden und fluchte vor mich hin, während ich wütend auf den Boden stampfte. Was ein scheiss Tag.

Das darf wohl nicht wahr sein! Dieses Mädchen ruiniert mein Leben verdammt!!

Ich zog eine Zigarette und ein Feuerzeug aus der Tasche und steckte sie an in der Hoffnung, sie könne mich beruhigen.

Ich sehs schon kommen: fristlos gefeuert! Und ich dachte ich wäre ein hohes Tier. Diese scheiss Klinik geht mir auf den Sack!

Wütend weil die Arbeit mir mit am meisten bedeutet und - auch wenn ich es nicht zugeben konnte - deprimiert da ich meinen Chef enttäuscht hatte, zog ich ein letztes Mal aggressiv an der Zigarette in meiner Hand. Ich drückte den Zigarettenstummel aus, hob meinen zerkratzten Schlüsselbund auf und schloss die Wohnung auf. Ich ging hinein.

"Marc, bist du das?"

In der Küche las Gretchen gerade das neuste Ärzte-Klatschblatt und blickte verwundert auf, als ich in das Zimmer stampfend und mit einer Miene wie drei Tage Regenwetter betrat.

"Was ist passiert? *hust* Ist das Rauch? Mensch Marc, du wolltest aufhören mit dem Rauchen!" Mit dem Zeigefinger wedelte sie den Geruch vor ihrer Nase weg und sah mich vorwurfsvoll an, was meine Laune nicht gerade hob.

"Was machst du eigentlich noch hier? Solltest du nicht in die... Klinik? Geh arbeiten und lass mich in Ruhe, ja?!"

Mit diesen Worten verließ ich das Zimmer und hing meine Jacke am Kleiderständer auf. Danach fletzte ich mich auf die Couch und schaute fern. Gretchen kam dazu.

"Marc?"

Sie seufzte und setzte sich neben mich.

"Du weißt du kannst mir alles erzählen, oder?"

Sie nahm mitfühlend meine Hand und schaute mich an. Ich jedoch schaute völlig desinteressiert in den Fernseher und ignorierte sie. Das letzte, worauf ich Lust hatte, war zu reden. Das merkte sie und stand auf. Sie holte ihre Schlüssel und verließ das Haus.

Papa Marc? (doctor's diary)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt