Emily's Sichtweise:
Marc betrat das Haus und lächelte mich an. Ich war jedoch eher in Trauerstimmung, da ich aus Zufall mitbekommen hatte, dass ich am Freitag gehen muss. Ich hatte es erfahren, als ich im Eingangsbereich die Schuhe ausgezogen hatte. Gretchen und marc hatten ein wenig zu laut geredet... Marc merkte, dass irgendetwas nicht stimmte.
"Alles klar bei dir?" Er packte nich sanft an der Schulter und sah mich besorgt an. Ich seufzte einmal laut auf.
"Muss ich echt am Freitag schon weg? Ich will noch nicht."
Jetzt war er es, der seufzte.
"Meine Maus, für nichts in der Welt würden wir dich freiwillig weg geben. Aber im gesetzt ist es nun mal so, dass deine Mutter dein Sorgerecht hat und dich wann sie will wieder zurückholen kann. Wenn wir uns dagegen währen, können wir uns strafbar machen..."
Meine Laune sackte. Ich wollte nicht mehr zu meiner Mutter, wo ich immer an zweiter stelle stand, direkt nach dem lieblingskind Lilly. Sie wurde immer bevorzugt und hier konnte ich mich das erste mal wie das geliebte Kind fühlen, dass an erster stelle stand. Ich schaute zu Boden.
"Aber hey, du kleine Ratte, bis dahin verbringen wir noch eine schöne Zeit, ja?"
Marc versuchte die Stimmung auf zu lockern. Ich sah hoch und nickte. Traurig begriff ich, dass es wohl keinen anderen weg gab... Gretchen kam wieder hinein. Sie schüttelte den Kopf und zog ihre Schuhe aus.
"Mensch, Gigi spinnt jetzt völlig! Sie hat Mehdi sitzen gelassen und ist mit einem jüngeren Kerl durchgebrannt. Und weißt du was als Highlight oben drauf kommt? Sie ist schwanger. Von Mehdi."
Ungläubig schaute Marc sie an.
"Ernsthaft jetzt?"
"Jahaa."
Ich verkniff mir ein Lächeln. Diese Gigi war wohl eine besondere Ausreißerin. Ich hörte Gretchen noch Sätze wie: 'das nennt sie gute Nachricht' & 'der arme Mehdi' murmeln. Dann verzogen wir drei uns ins Wohnzimmer, um die nächsten 4 Tage zu planen. Nach langer Diskussion kamen wir zu dem Entschluss, dass wir morgen nach der Schule schwimmen gehen, am Mittwoch in den Freizeitpark gehen - und Marc zwingt mich zum Schule schwänzen -, am Donnerstag fahren wir in den Zoo und gehen essen. Nun ja, dann ist schon Freitag. Da muss ich packen & werde abgeholt. Leider. Am nächsten frühen mittag nach der Schule fuhren wir drei ins Schwimmbad. Es war ein riesen Spaß und Marc hat die ganze Zeit Quatsch gemacht. Auch der nächste Tag verging rasend, sodass ich donnerstags merkte, dass es mein letzter Tag war. Es war schon spät abends und ich lag mit meinem riesen Teddy (den Papa mir im Freizeitpark geschossen hatte) eingekuschelt in meinem kleinen Bett. Ich dachte über die letzten Wochen mach und mir kamen die Tränen. Es war furchtbar, dass diese wundervolle Zeit sein Ende gefunden hatte. Ich fühlte schmerzen in meiner Brust, wenn ich an Abschied dachte.
"Mach das es aufhört!"
Ich flüsterte die Worte ins Nichts. Jetzt konnte ich meine Emotionen nicht mehr verdrängen. In Bächen, nein, Seen rannen mir die Tränen die Wangen herunter. Ich schluchzte und wurde von heftigen stößen erschüttert. Die nächsten paar Stunden weinte ich weiter und doch schaffte in es irgendwann mich zu beherrschen und einzuschlafen. Am nächsten morgen wurde ich früh geweckt, da ich morgends um 10 abgeholt wurde. Wir frühstückten ein letztes mal gemeinsam, dann machten wir uns ans packen. Die Zeit verginh wie im Flug. Halb neun, neun, halb zehn... Dann waren wir fertig. Ich seufzte und sah das letzte mal mein Zimmer, dass so liebevoll hergerichtet war. Dann klingelte es. Ich wollte die Tür öffnen. Meine Mutter lächelte mir entgegen. An der Hand hatte sie Lilli. Sie stürzte auf mich und drückte mich fest.
"Oh mein Spatz, du hast mir soooo gefehlt."
"Warum hast du mich dann weggeschickt?" - ich fuhr sie etwas zu hart an. - "sorry"
Sie nickte und blickte an mir vorbei. Zu Gretchen und papa. Sie lächelte.
"Komm wir gehen. Lilli muss noch zu Ballett & ich will nicht, dass sie zu spät kommt."
Genau das machte mich sauer. Lilli. Immer Lilli. Am liebsten würde ich meiner Mutter die Meinung geigen, aber ich hielt mich zurück. Ich drehte mich um und fiel Marc um den Hals.
"Du bist der beste Papa, den man sich wünschen kann. Danke, dass ich bleiben darf. Ich liebe dich."
Ich flüsterte die Worte unter einer Tränendecke hervor.
"Ich liebe dich auch."
Er drückte mir ein Kuss auf die Wange und ich sah, dass auch er ein paar Tränen verlor. Ich umarmte auch Gretchen. Danach gesellte ich mich zu meiner Mutter.
"Darf ich wiederkommen?"
Ich fragte vorsichtig, aber die beiden lächelten.
"Natürlich! Wann du willst. Solange es deine Mutter erlaubt."
Jetzt musste auch ich schmunzeln. Dann wandten wir uns zum gehen. Gretchen und Marc folgten uns bis zum auto. Ich stieg ein und winkte ihnen nach bis wir um die Ecke gefahren waren. Ja, ich hatte meine wahre Familie gefunden und es war nicht Lilli & Mama, sondern Gretchen und Marc, die beiden tollsten Menschen die es gibt!
Und mit den Gedanken fuhren wir ins nirgendwo. Da, wo mein anderes Zuhause war...
~Ende~
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Papa Marc? (doctor's diary)
FanfictionWäre Marc Meier ein guter Vater? Gretchen und Marc haben geheiratet. Ihrer Liebe kann nichts mehr im Weg stehen, bis vielleicht ein uneheliches Kind? Eines Tages steht ein fremdes Kind vor Marc & Gretchens Wohnung und möchte bei ihnen wohnen. Sie be...