Malec - New Neighbour

Kapitel 7

Am Mittag saß ich in meinem Zimmer und las das Buch, welches ich gestern schon gelesen hatte. Meine Schwester hatte Glück gehabt, denn ihr Kater war nicht ganz so schlimm. Und zu meinem Erstaunen, war Jace überhaupt nicht betrunken gewesen, was eher selten vorkam, wenn er auf Partys ging. Leider konnten sich beide an alles was passiert war erinnern und nervten mich damit. Jace sagte mir die ganze Zeit, was das für eine coole Nummer gewesen war und Izzy war sauer, da sie meinte es wäre ihre Entscheidung, wer sie anfässt und wer nicht. Doch insgeheim war sie mir dankbar, da Raphael ja auch da gewesen war und wer weiß wo das geendet hätte, wenn ich nicht eingegriffen hätte. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie die zwei sich ein ruhiges Plätzchen gesucht hätten. Gedankenverloren legte ich mein Buch auf den Nachtisch, da ich mich nicht so richtig darauf konzentrieren konnte. Mir fiel ein, dass meine Eltern mich und Jace gebeten hatten noch etwas einkaufen zu gehen, da uns einige Sachen fehlten. Wie Izzy sich davor gedrückt hatte, war mir ein Wunder. Ich stand auf und suchte Jace, der nicht in seinem Zimmer war. Es wunderte mich nicht, als ich ihn im Wohnzimmer vor dem Fernseher entdeckte. Er sollte lieber Bücher lesen, anstatt immer fernzusehen. Oh mein Gott ich klang schon wie Eltern, die ihr Kind zum Lesen bewegen wollen. Gemein wie ich war, stellte ich mich vor den Fernseher, sodass Jace nichts mehr sehen konnte. Er sah mich genervt an und pampte mich wütend an: „Verdammt Alec verschwinde. Das ist meine Lieblingsserie." Ich blieb stehen und sagte: „Wir müssen noch einkaufen gehen und ich will jetzt los." „Dann geh doch alleine, wenn es dir so wichtig ist, einkaufen zu gehen.", meinte Jace. Daraufhin ging ich seufzend aus seiner Sicht, setzte mich neben ihn und murmelte leise: „Dann muss ich wohl warten."
Gelangweilt saß ich neben ihm und sah mir gezwungenermaßen diese scheiß Serie an. Die Serie, ich glaube sie hieß „It's a Love Story", ging um irgendein Liebesdrama, welches sich in einem Internat abspielte. Was für eine Scheiße. Am schlimmsten waren die Schauspieler, die sie wahrscheinlich auf der Straße aufgegabelt hatten... und hässlich waren sie auch noch.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam der Abspann, welcher alles was ich davor gesehen hatte toppte. Eine der Schauspielerinnen sagte leise in die Kamera: „It's a love Story." und fuchtelte komisch mit ihrer Hand rum. Cringe
Nachdem diese schreckliche Serie zu Ende war, konnten wir endlich los. Meine Laune war jetzt schon im Keller. Während der Autofahrt erzählte Jace mir die ganze Zeit irgendwelche Storys von der Schule. In dem Punkt waren Jace und Izzy sich sehr ähnlich, sie redeten gerne über Klatsch.
Im Supermarkt angekommen, holten wir uns einen Einkaufswagen, welchen Jace unbedingt schieben wollte. Da merkte man, dass ich der Älteste von uns dreien war. Hoffentlich würde er nicht nach Sachen betteln, die nicht auf der Einkaufsliste draufstanden. Wir besorgten alle Sachen, die auf der Liste standen und stellten uns dann an der Kasse an. Als wir in der Schlange warteten, fragte ich Jace: „Die Serie von vorhin kann doch nicht wirklich deine Lieblingsserie sein oder? Sowas würde sich vielleicht Izzy anschauen. Aber du?" Er schaute kurz weg und sagte wenig überzeugend: „Doch ich mag diese Serie." Ich verdrehte die Augen und sagte: „Und jetzt bitte die Wahrheit." Er seufzte und fing an zu erzählen: „Das ist Clarys Lieblingssendung. Sie meinte einmal, dass sie diesen einen Schauspieler gutaussehend findet. Du kennst mich ja, das hat meinen Stolz verletzt." Als ich das hörte musste ich kurz lachen. Jace und unsicher was sein Aussehen betraf, das war noch nie vorgekommen. „Du musst dir da keine Sorgen machen, die männlichen Schauspieler sahen allesamt hässlich aus.", merkte ich grinsend an. Er sah mich verschwörerisch an und meinte: „Wenn du das sagst." Hä, was war das denn? Hab ich irgendwas verpasst? Hatte ich irgendetwas komisches gemacht?
Die ganze Rückfahrt ließ mich nicht los, was er gesagt hatte. Es war um genauer zu sein nicht das was er gesagt hatte, sondern wie er es gesagt hatte. So als wüsste er etwas, was ich nicht weiß.