Kapitel 28

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Etwa eine halbe Stunde lagen Magnus in meinen Armen, während ich ihn beim Schlafen beobachtete. Allerdings wurde sein Schlaf immer unruhiger und er zucke ab und zu. Bevor ich irgendetwas dagegen unternehmen konnte, schreckt Magnus hoch und sah sich flach atmend im Raum um. Dann sah er zu mir und entspannte sich sofort etwas. Er fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht und lehnte sich wieder an mich. Sein Blick war starr geradeaus gerichtet und er wirkte traurig. Vorsichtig legte ich meine Hand an seine Wange und drehte seinen Kopf zu mir. "Was ist passiert, Magnus?", fragte ich ihn besorgt. Magnus wendete seinen Blick ab und antwortete leise: "Ist nicht so wichtig." Erneut drehte ich seinen Kopf zu mir und erwiderte: "Doch Magnus, das ist es. Ich möchte dir helfen, aber das kann ich nicht, wenn du mir nicht sagst was vorgefallen ist." "Ich... Es ist wegen meinem Vater. Ich war vorhin bei ihm und es ist nicht ganz so gut gelaufen.", sagte er dann traurig. "Was ist nicht so gut gelaufen?", fragte ich vorsichtig. Magnus seufzte und antwortete leise: "Dafür müsste ich weiter ausholen." Er atmete tief durch und man sah im an, dass er eigentlich nicht darüber reden wollte. Vielleicht hätte ich nicht so aufdringlich sein sollen. "Als ich noch sehr klein war ist meine Mutter an einer schlimmen Krankheit gestorben. Seit dem habe ich mit meinem Vater zusammen gelebt und schon da hatten wir nicht das beste Verhältnis zueinander. Er hat nie auch nur ein kleines Bisschen Liebe zu mir gezeigt und ich wusste nicht wieso. Manchmal kam er betrunken nach Hause und hat mich angeschrien. Mit ungefähr vierzehn Jahren, hab ich meine Sexualität entdeckt und habe es meinem Vater gesagt. Von da an wusste ich warum er davor so gehandelt hatte. Er ist der Meinung, dass ich am Tod meiner Mutter Schuld bin. Er hat mich eine Missgeburt genannt und mich geschlagen. Ich musste mir das fünf Jahre anhören, bis ich dann mit neunzehn ausgezogen bin und bis heute, also 3 Jahre, keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt habe. Jetzt im Nachhinein frage ich mich wirklich warum ich zu ihm gegangen bin, aber ich wollte ihn einfach sehen und schauen, ob sich seine Meinung geändert hatte. Es war leider nicht der Fall.
Er hat mich einfach allein gelassen.", beendete Magnus seine Erzählung und sah mich traurig an. Ich hatte keine Ahnung was für eine schlimme Vergangenheit Magnus hatte. Was wäre wenn meine Eltern mich so behandeln würden, wenn ich ihnen erzählte, dass ich schwul war?
"Magnus?", fragte ich in die entstandene Stille. Magnus gab ein fragendes Geräusch von sich und wendete sich wieder mir zu, da er wohl in Gedanken versunken war. "Du bist nicht allein. Ich bin für dich da.", sagte ich. Auf sein Gesicht  schlich sich ein leichtes Schmunzeln und er erwiderte: "Danke. Womit habe ich nur so einen tollen Freund verdient?" Er lehnte sich zu mir und legte sanft seine Lippen auf meine. Er hatte mich seinen Freund genannt. Ein Gefühl von Glück breitete sich in meinem Körper aus und ich zog Magnus näher zu mir. Magnus lächelte, ohne unsere Lippen zu trennen, in den Kuss hinein und intensivierte ihn, indem er mit seiner Zunge über meine Lippen fuhr und sie kurz darauf in meinen Mund wandern ließ.

Malec - New NeighbourWo Geschichten leben. Entdecke jetzt