Kapitel 16

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Irgendwann starrte ich abwesend in der Gegend rum und dachte nach. Als ich meinen Blick wieder auf Magnus richtete, sah ich, dass Magnus mir direkt in die Augen schaute. Ich schaute ihm auch direkt in die Augen und ich wollte nicht derjenige sein, der als Erstes wegschaute. Er würde nicht gewinnen! Ich reckte mein Kinn und starrte ihn weiter an. Was wollte er damit bezwecken? Nachdem wir uns eine Weile einfach nur angestarrt hatten, drehte er seinen Kopf zur Seite und so unterbrach er den Blickkontakt. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, da er wirklich der Erste von uns beiden gewesen war, der weggeguckt hatte. Doch als er aufstand und in meine Richtung lief, verschwand mein Grinsen sofort. Was hatte er jetzt vor? Er kam weiter auf mich zu und ich zog eine Augenbraue hoch. Nun stand er nur wenige Zentimeter von mir entfernt und blickte mir erneut in meine Augen. Als ich diesmal derjenige war, der den Blickkontakt beendet, fragte mich Magnus grinsend: „Wieso wehrst du dich so dagegen?" Ich sah ihn verwirrt an, er meinte doch nicht das, was ich dachte oder? Er konnte doch nichts davon wissen? Ich hatte es niemandem erzählt. Als er mein Gesichtsausdruck sah, schmunzelte er und flüsterte: „Du solltest dir nicht den Kopf darüber zerbrechen, woher ich es weiß." Wieso flüsterte er? Meinte er wirklich das Gleiche wie ich? „Woher weißt du was?", flüsterte ich vorsichtig. Wieso flüsterte ich jetzt auch? Ich hasste es, wenn Menschen flüsterten. Mich machte das aggressiv. „Das ist sowas von offensichtlich Alexander.", antwortete er mir. Er hatte meinen vollen Namen benutzt. Das tat sonst keiner. Doch irgendwie störte mich das nicht. Er hatte mir aber nicht beantwortet, was er meinte. Ich hatte zwar schon so eine Ahnung, doch ich wollte es nicht wahr haben. Ich spürte, wie er seinen Blick über mein Gesicht gleiten ließ. Erneut schaute ich ihm in die Augen und stellte fest, dass er mir nicht in die Augen schaute. Er schaute auf meine Lippen. Ich ging einen Schritt zurück, doch ich kam nicht weit, da ich an die Wand stoß, an der ich vorhin noch gestanden hatte. Im nächsten Moment spürte ich seine weichen Lippen auf meinen. Was ich dann tat, bereute ich danach sehr. Ich schloss meine Augen und erwiderte den Kuss. Magnus begann sanft seine Lippen gegen meine zu bewegen. Er schmeckte verführerisch. Sollte ich Magnus nicht eigentlich von mir wegstoßen? Doch das tat ich nicht, im Gegenteil, ich legte meine Hände an Magnus Hüfte und zog ihn näher zu mir.
Wir wurden unterbrochen, als wir die Haustür zugehen hörten und Izzy laut durchs Haus rief: „Hallo." Ich schaute Magnus kurz an und sah, dass er grinste. Mein Gesichtsausdruck war wieder kalt und abweisend geworden. Schnell stieß ich Magnus von mir, warf ihm ein letztes Mal einen bösen Blick zu und lief dann eilig die Treppe hoch in mein Zimmer. Wieso hatte ich das getan? Er spielte doch sowieso nur mit mir? Am liebsten würde ich mir selber eine reinhauen. Was sollte ich jetzt machen? Ich musste dringend mit jemandem darüber reden, aber mit wem? Konnte ich Izzy davon erzählen? Ich war mir nicht sicher, da sie ja sehr gut mit Magnus befreundet war. Kurzerhand beschloss ich joggen zu gehen, da ich dringend Energie loswerden musste. Ich wollte gerade die Haustür aufmachen, als sie aufging und meine Mutter von der Arbeit kam. Na toll, die hatte mir wirklich noch gefehlt. „Hallo Alec, wo willst du denn hin?" „Joggen.", antwortete ich ihr einfach nur. Sie sah mich für einen Moment geschockt an uns sagte: „Lauf aber nicht schon wieder gegen eine Laterne. Hinterher sehen das noch die Nachbarn." Ich nickte nur und lief an ihr vorbei aus dem Haus. Sie hatte wirklich Probleme. Als ob ich nochmal gegen eine Laterne laufen würde. Obwohl heute war ich schon wieder abgelenkt und um ehrlich zu sein, würde ich gerne meinen Kopf gegen irgendetwas schlagen. Wieso hatte ich mich auf ihn eingelassen?
Nachdem ich vom joggen wiederkam, war ich ziemlich erschöpft, da ich recht lange unterwegs gewesen bin. Zum Glück war Magnus schon gegangen, doch Izzy grinste mich dumm an. „Was?", fragte ich sie genervt. Sie lachte und meinte: „Du weißt, was los ist." Wieso sagt das Jeder? Genervt verdrehte ich die Augen und ging hoch, um zu duschen. Leider konnte ich meine Problem nicht einfach so weg duschen, weshalb ich danach genauso schlechte Laune hatte wie davor. Das Schlimmste war aber, dass mir der Kuss sogar gefallen hatte und ich mehr wollte.

Malec - New NeighbourWo Geschichten leben. Entdecke jetzt