Kapitel 15

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Als ich meinen Wecker am nächsten morgen klingeln hörte, war meine Laune endgültig im Keller. Scheiß Montage! Wofür gab es diesen Tag? Jeder Mensch hasst ihn, zurecht. Missmutig stand ich auf und machte mich schnell fertig. Müde lief ich in die Küche, um eine Kleinigkeit zu essen bevor ich in die Schule musste. Ich machte den Kühlschrank auf und musste leider feststellen, dass sich nichts darin befand, auf was ich Lust hatte. Scheißdreck! Mit noch schlechterer Laune, als davor schnappte ich mir einen Apfel und setzte mich an den Esstisch, da stehen um diese Uhrzeit zu anstrengend war. Wieso musste die Schule auch schon so früh anfangen? Mein Vater kam ins Esszimmer und sagte fröhlich: „Guten Morgen." Ich grummelte nur als Antwort. Meine Familie war es schon gewöhnt, dass ich kein Morgenmensch war und ließ mich einfach in Ruhe. Als ich fast meinen Apfel fertig gegessen hatte, rief mein Vater von der Haustür aus: „Tschüss." Ich grummelte nur wieder, was er wahrscheinlich nicht einmal gehört hatte. Ich schmiss gerade die Überreste meines Apfels in den Mülleimer, als Izzy und Jace redend in die Küche liefen. „Na großer Bruder, freust du dich auf die Schule?", fragte Izzy provozierend an mich gewandt. Ich verdrehte die Augen, lief Richtung Haustür und drehte mich nochmal zu Izzy um und sagte monoton: „In fünf Minuten fahre ich los und wer dann noch nicht fertig ist muss laufen." Ich zog meine Schuhe und Jacke an, nahm mein Rucksack und wartet im Flur an meinem Handy auf die Anderen.
Als ich aus unserer Ausfahrt hinausfuhr, sah ich einmal kurz zu Magnus Haus und stellte fest, dass schon Licht brannte. Was machte er eigentlich beruflich? Wie alt war er eigentlich? Mir fiel auf, dass ich eigentlich gar nichts über ihn wusste. Wieso interessierte ich mich dafür? Hatte ich für mich nicht festgestellt, dass er ein Arschloch war und dass ich ihn nicht beachten sollte? Während der Autofahrt unterhielten sich Izzy und Clary. Letztere hatte ich auf dem Weg zur Schule eingesammelt. Sie redeten lautstark über Klatsch und Tratsch an unserer Schule. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Wer aber noch viel anstrengender war, war Jace, der wild an meinem Radio hantierte. Dauernd wurde die Musik leise, dann mal wieder laut. Wenn Jace nicht bald damit aufhören würde, dann würde ich ihn aus meinem Auto schmeißen! Ich hatte dafür jetzt echt keinen Nerv.
Völlig entnervt stieg ich aus meinem Auto aus, als wir an der Schule ankamen. Ich verabschiedete mich von den Anderen, da ich jetzt einen anderen Kurs hatte als sie. Izzy hatte Biologie vierstündig gewählt, ich dagegen hatte Physik vierstündig gewählt. Physik wäre wahrscheinlich zu schwer für Izzy gewesen, nicht dass sie dumm wäre, aber sie war einfach nur faul. Biologie war noch einer der einfachsten Fächer. Der Lernaufwand war auch nicht so groß, da man nur auswendig lernen musste.
Als ich den Physiksaal betrat, saßen schon einige Schüler auf ihren Plätzen. Einige Mädchen drehten den Kopf zu mir und lächelten mich zuckersüß an. Ich zeigte keine Reaktion auf die vielen Blicke, sondern lief zu meinem Platz und setzte mich. Kurze Zeit später kam der Lehrer auch schon und er begann der Unterricht. Leider hatten viele dumme Schüler Physik vierstündig gewählt und so kamen wir nicht wirklich mit dem Stoff voran und der Lehrer musste die ganze Zeit das Gleich erklären. Ich saß still an meinem Platz und hörte zu, was ich mir eigentlich hätte sparen können, da ich bereits alles verstanden hatte. Es klingelte nach gefühlten Stunden und gerade als ich den Raum verlassen wollte rief mein Lehrer: „Alec könntest du noch einen Moment hierbleiben?" Was wollte der denn von mir? Ich nickte und lief ans Pult, an dem mein Lehrer stand. Ich sah ihm in die Augen und er begann zu reden: „Alec, du bist einer meiner besten Schüler, wie sich in den Arbeiten gezeigt hat. Leider lässt deine mündliche Note zu wünschen übrig. Ich weiß, wie motiviert du bist und ich möchte dir ein Angebot machen, um deine mündliche Note zu verbessern. Du könntest Lydia Branwell Nachhilfe geben und somit würde sich deine Note verbessern. Also was sagst du dazu?" Mir war selbst aufgefallen, dass meine Leistung in der Schule abgenommen hatte. „Ja ich würde sehr gerne auf ihr Angebot eingehen.", sagte ich, da ich wusste, dass meine Eltern sonst nicht zufrieden sein würden. Er nickte und teilte mir mit: „Sehr gut. Ich habe schon mit Lydia geredet, sie wird einfach auf dich zukommen und dann könnt ihr euch besprechen." Ich nickte und gab ein: „Okay.", von mir. Mein Lehrer drehte sich um und rief über sein Schulter: „Du kannst jetzt gehen Alec." Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und lief eilig aus dem Klassenzimmer. Lydia Branwell, die hatte mir wirklich gefehlt. Sie war wahrscheinlich nicht sehr erfreut, was ich auf ihrer Party getan hatte. Da wir Pause hatten, ging ich nach draußen und stellte mich zu Izzy, die noch mit Jace, Clary, Raphael und zu meinem Bedauern Simon dastand. Er nervte mich immer noch. „Wieso kommst du jetzt erst?", fragte mich Jace, der gegenüber von mir stand. „Ich wurde von meinem Lehrer aufgehalten. Ich darf Lydia jetzt Nachhilfe in Physik geben." Izzy und Jace fingen an zu lachen, da sie ganz genau wussten, dass ich Lydia nicht leiden konnte.
Der restliche Schultag ging zu meinem Glück sehr schnell rum. Nun wartete ich mal wieder auf Izzy und Jace, der wahrscheinlich Clary mitbringen würde, an meinem Auto. Nach nicht allzu langem Warten, kam Jace auf mich zu, der wie ich es mir bereits gedacht hatte Clary dabei hatte. „Izzy geht Mittagessen mit einer ihrer Freundinnen.", sagte Jace, als er in mein Auto einstieg.
Zuhause angekommen, kochte ich für uns drei und machte dann den Abwasch. Meine Eltern waren noch arbeiten und würden wahrscheinlich erst gegen Abend kommen. Ich setzte mich an den Küchentisch, um Hausaufgaben zu machen, was aber nicht ganz so gut klappte, da Jace und Clary wild auf der Couch rummachten. Bevor ich noch Zeuge von etwas nicht ganz so Jugendfreien wurde, gingen die Zwei hoch in Jaces Zimmer. Was sie jetzt dort machten, wollte ich nicht wissen. Dadurch, dass sie weg waren konnte ich mich besser konzentrieren. Doch das hielt nicht lange, da es plötzlich an der Tür klingelte und ich mich ziemlich erschrak. Wieso musste Izzy auch immer vergessen ihren Schlüssel mitzunehmen? Ich stand auf, um die Tür aufzumachen. Als ich die Tür aufmachte und sah, dass es nicht Izzy, sondern Magnus war, wurde ich nervös. Wieso wurde ich nervös? Monoton fragte ich: „Was willst du?" „Ich habe mich mit Izzy verabredet.", antwortete er mir. Grinsend sagte ich: „Sie ist noch nicht da. Vielleicht hat sie ja keine Lust auf dich. Wundern würde es mich nicht." Er zog eine Augenbraue hoch und meinte: „Dir macht es sicherlich nichts aus, wenn ich drinnen auf sie warte." Doch, eigentlich schon. Bevor ich ihm das aber sagen konnte, hatte er sich schon an mir vorbei gedrückt und lief ins Wohnzimmer. Er setzte sich einfach aufs Sofa und wartete. Ich stand an einer Wand gelehnt und starrte ihn einfach nur böse an. Was mich aber am meisten Beschäftigte, dass ich ihn noch nicht rausgeschickt hatte. Vor ein paar Wochen, hätte ich ihn einfach vor die Tür geschleppt. Hatte ich mich wirklich so stark verändert? Ich schrieb Izzy an und fragte, wann sie kommen würde. Kurze Zeit später schrieb sie mir zurück, dass ich Magnus sagen sollte, dass sie ihn 15 Minuten da sei. Na toll! 15 Minuten mit Magnus. Juhu!

Malec - New NeighbourWo Geschichten leben. Entdecke jetzt