Kapitel 18

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Ich redete noch eine Weile mit Izzy über unwichtiges Zeug und beschloss danach duschen zu gehen, da mich das beruhigte und ich dann besser nachdenken konnte.
Ich spürte das warme Wasser auf meiner Haut und entspannte mich sofort. Warum musst das alles denn nur so kompliziert sein? Seit Tagen konnte ich an nichts anderes als Magnus und den Kuss denken. Warum machte er das mit mir? Wollte er etwa, dass ich Gefühle für ihn entwickle, um mich danach zu verletzten? Er hatte eine Freundin, also was sollte das?
So sehr ich ihn auch hassen möchte, seine Strategie hat geklappt. Ich habe tatsächlich Gefühle für ihn entwickelt...
Nach einer halben Ewigkeit stellte ich das Wasser aus und trat aus der Dusche. Ich trocknete mich ab, band mir das Handtuch um die Hüfte und betrachtete mich im Spiegel. Ich hatte seit dem Kuss nur noch schlecht geschlafen, was man meinen tiefen Augenringen ansah. Seufzend verließ ich das Bad und ging in mein Zimmer. Ich zog mir eine Boxershorts an und darüber eine Jogginghose. Ich hielt es nicht für nötig mir ein T- Shirt anzuziehen, da ich nicht vorhatte heute noch irgendwo hinzugehen, geschweige denn jemanden zu empfangen. Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen und sah aus dem großen Fenster gegenüber von mir. Von hier aus konnte man Magnus Haus sehen und sogar in einige Zimmer hinein sehen. Ich ließ meinen Blick durch die einzelnen Zimmer wandern und im obersten, sah ich Magnus der wie gebannt auf meinen Oberkörper starrte. Wie lange stand er da schon und vor allem, was hatte er alles gesehen? Schnell stand ich vom Bett auf und lief zum Fenster. Magnus grinste mich an, woraufhin ich die Vorhänge vor zog und ihm damit die Sicht versperrte. Auch wenn ich Gefühle für ihn hatte, war immer noch der belastende Gedanke, dass er nur mit mir spielte, in meinem Hinterkopf. Vielleicht sollte ich mal mit ihm darüber reden.
Den restlichen Tag verbrachte ich in meinem Bett, wo ich las, den einen oder anderen Film schaute und viel nachdachte. Schon irgendwie traurig, dass ich mich selber ein wenig bemitleidete.

Da ich sehr früh eingeschlafen war, wachte ich am nächsten Tag vor meinem Wecker auf. Jedoch blieb ich noch im Bett liegen, bis der schrille und äußerst nervige Ton meines Weckers mich aus meinen Gedanken riss. Genervt schaltete ich ihn auf, stand auf und ging ins Bad um mich fertig zu machen. Fertig angezogen ging ich die Treppe herunter, um auf direktem Weg in die Küche zu gehen. Doch als ich den Flur entlang lief, standen dort drei große Koffer, die meinen Eltern gehörten. Verwirrt setzte ich meinen Weg fort und traf in der Küche auf meine Eltern die Kaffee tranken und sich über ihre Geschäftsreise unterhielten. "Ihr geht schon wieder?", frage ich sie überrascht. Sie schienen mich erst jetzt bemerkt zu haben und lächelten mich freundlich an. "Ja, wir dachten eigentlich, dass wir erst nächste Woche los müssten, doch es hat sich etwas geändert und wir fliegen heute schon in die Schweiz.", antwortete mir meine Mutter. "In die Schweiz? Das ist ja unglaublich weit weg. Wie lange bleibt ihr dort?", fragte ich daraufhin. Diesmal begann mein Vater zu reden und sagte: "Wir werden zwei Wochen dort sein." Zwei Wochen, das konnte man mit Jace und Izzy alleine aushalten. Ich nickte meinen Eltern zu, die sich kurz darauf verabschiedeten und von einem Taxi zum Flughafen gebracht wurden. Ich machte mir einen Kaffee und belegte ein Brötchen, das ich überraschenderweise gefunden hatte, mit Käse. Während ich aß kamen Izzy und Jace in die Küche und machten sich ebenfalls etwas zu essen. Izzy setzte sich mir gegenüber an den Tisch und fragte: "Na, wie geht's dir so nach deiner gestrigen Erkenntnis?" Noch komplizierter hätte man es wirklich nicht formulieren können. Ich gab als Antwort nur ein genervtes brummen von mir, was Izzy kichern ließ.
Nachdem wir alle aufgegessen hatten, fuhren wir zur Schule und ließen einen weiteren scheiß Tag über uns ergehen.

Malec - New NeighbourWo Geschichten leben. Entdecke jetzt