Taddl setzt sich neben mich auf die Bank. ,,Manu.. Das was du gesagt hast... Das musst du dir nochmal überlegen... Ja, deine Mutter ist die letzten Tage scheiße zu dir, aber du musst auch überlegen, was sie alles für dich getan hat..", versucht Taddl zu mir durchzudringen. ,,Weißt du was sie alles für mich getan ist? Das einzige, wofür ich ihr dankbar bin, ist dass sie mich Schmerzen spüren lassen hat, als ich es unbedingt wollte", sage ich. ,,Sie hat nichts für mich gemacht. Genauso wenig für Peter", erkläre ich ihm. ,,Wenn irgendwer anderes zu Besuch war, hat sie auf Scheinheilige Mutter gemacht, genauso wie mein Dad. Sie haben nur so getan, als wäre unsere Familie perfekt, Taddl..", füge ich hinzu.
,,Okay, dann brauchst du es dir doch nicht zu überlegen..", stimmt er mir zu. ,,Die einzige Person, die sich um mich kümmert in der Familie ist Peter. Er ist der einzige, der mir jeden Tag was zu Essen und was zu Trinken bietet. Bei meinen "Eltern" musste ich mir das alles selbst machen. Sogar trotz der Schule, musste ich einkaufen gehen, kochen, putzen, alles mögliche. Ich musste sogar arbeiten gehen, damit ich das alles überhaupt machen konnte", erkläre ich. ,,Und was ist mit Youtube? Hast du das freiwillig gemacht, oder hast du das nur angefangen, damit ihr noch mehr Geld habt?", fragt mich Taddl leise, damit Ardy und Patrick davon nichts mitbekommen.
,,Das hab ich praktisch als Zuflucht benutzt, um auf andere Gedanken zu kommen", erkläre ich ihm. ,,Aber weißt du, wie es ist, von der eigenen Familie jeden Tag belogen zu werden? Jeden Tag geschlagen zu werden? Und dann noch in der Schule nichts anderes hört, als Beleidigungen oder irgendwelche dummen Kommentare von Lehrern? Weißt du wie es sich anfühlt, von dem besten Freund 2 Tage lang ignoriert zu werden? Verprügelt zu werden, ohne das es ihm auffällt? Ich weiß, dass du nicht weißt, wie sich das anfühlt. Du machst das ja nicht durch. Oder sonst irgendjemand von euch", sage ich, stehe wieder auf und will wieder gehen.
Doch ich werde aufgehalten. Von Patrick. ,,Hey Manu. Beruhig dich.. Du hast es jetzt besser. Bald musst du das in der Schule nicht mehr durchmachen, du musst nur noch 3 Wochen aushalten. Und jetzt wohnst du auch nicht mehr bei deinen "Eltern" du wohnst jetzt bei deinem Bruder. Und Taddl.. Der wird dich ganz sicher nicht mehr ignorieren", sagt er. Ich atme einmal tief ein und aus. ,,Das mag vielleicht sein. Das jetzt alles besser ist. Aber der Schaden, der hinterlassen wurde, wird nicht so schnell weg sein. Das ist das, was vielleicht für immer bleibt. Dieser Schaden, wird nicht so schnell repariert wie dass, was passiert ist, Patrick", erkläre ich ihm und den anderen.
,,Manu, jetzt beruhig dich. Du bekommst das alles hin. Wir bekommen das hin. Wir alle gemeinsam", versucht Ardy mich zu beruhigen. Ich nicke. ,,Okay, wir versuchen es. Aber ich kann nichts versprechen", sage ich. ,,Ja, das verstehen wir auch, aber du musst versprechen, dass du es versuchst, mit uns, darüber hinwegzukommen", sagt Taddl und schaut mich an.
Ich nicke. ,,Das kann ich Versprechen", sage ich und schaue ihn auch an. Plötzlich klingelt es zur 2. Pause. Ich beobachte die Menschenmenge, die aus dem Gebäude kommt. Unter anderem sehe ich auf Felix, Alexander und Marley. Patrick schaut die drei an. Die drei laufen an uns vorbei ohne uns auch nur anzuschauen.
,,Ich bin gespannt, ob sie gelernt haben", sagt Patrick. ,,Was gelernt? Was meinst du damit?", fragt Ardy. ,,Ich hab ihnen versucht zu erklären, dass sie damit nicht weiterkommen, was sie gemacht bzw. was wir gemacht haben. Und das es falsch ist, was wir gemacht haben", erklärt er.
,,Ja, das kann manche Menschen sogar in den Tod befördern", sage ich. Taddl nickt. ,,Das stimmt...".
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Kürbistumor ~Nach den Hausaufgaben //PAUSIERT//
FanfictionManu ist ein ganz normaler Schüler, der anderen Schülern Nachhilfe in Englisch oder Mathe gibt. Er bekommt einen ganz besonderen Schüler zugeteilt. Patrick. Er geht in die Parallelklasse und ist sehr beliebt, nicht so wie Manu, welcher sehr unbelieb...