Luke kenne ich seit einigen Jahren. Wir sind uns zum ersten Mal in der Tauchschule begegnet. Damals haben wir uns kaum beachtet. Doch irgendwann mussten wir Tauchpartnerschaften bilden und sowohl ich als auch Luke hatten keinen Partner. So hatten wir den ersten richtigen Kontakt zueinander. Irgendwann waren wir mehr als nur Tauchpartner. Wir sind beste Freunde geworden. Luke ist ein gutes Jahr älter als ich, ist vergleichsweise groß und hat rotes Haar. Mittlerweile schwärmen die kleinen Mädchen von ihm.
Am Hafen ist es keine schwere Aufgabe Luke zu finden. Er lehnt lässig am Schutzgeländer und schaut auf das Meer hinaus. Ich bleibe neben ihm stehen. Als er mich bemerkt, grüßt er mich und wir beide gehen zum Boot. Doch heute steht eine Yacht am Hafen. Und es ist nicht irgendeine Yacht. Es ist die Yacht von dem Typen, dem ich gestern den Mittelfinger gezeigt habe. Und kaum habe ich das bemerkt, kommt der Besitzer dieser Yacht an Deck. Kaum sieht er mich, brüllt er über den ganzen Hafen, dass ich jetzt Ärger bekommen würde. Doch ich ignoriere ihn eiskalt. Nichts und niemand wird mich an dem gemeinsamen Tauchausflug mit Luke hindern. Wir betreten das Boot und legen ab. Ich beschließe mit Luke zum Riff zu fahren. Dort angekommen legen wir beide unsere Tauchausrüstung an und springen ins Wasser.
Allein ist es unter Wasser schon schön, aber wenn man mit seinem Tauchgefährten taucht, ist es noch schöner. Man fühlt sich nicht ganz so allein, sondern hat jemanden mit dem man, zumindest über die Hände, quatschen kann. Wir tauchen bis zum Felsvorsprung, wo wir uns kurz niederlassen. Fischschwärme ziehen an uns vorbei. Wir tauchen auf, denn man sollte auch etwas essen.
Oben holen wir unseren Proviant heraus und mustern die Klippen und dass, was vom Riff über Wasser zu sehen ist. Die Sonne erreicht gleich ihren Höhepunkt. Wir warten noch etwas. Die Sonne steht genau über uns als wir wieder unsere Ausrüstung anlegen. Ich springe zuerst in das Wasser und warte auf Luke. Kurz darauf kommt er. Doch plötzlich ist das Wasser um ihn sehr unruhig, man könnte fast sagen stürmisch. Sein Körper beginnt zu leuchten. Das Leuchten ist so hell, dass ich nicht hinsehen kann, ohne blind zu werden. Nachdem das Leuchten aufgehört hat, drehte ich mich langsam zu Luke um und mustere ihn. Sein Kopf und seine Brust sahen genauso aus wie vorher. Doch als ich genauer hinschaue, sehe ich ein Tattoo auf Höhe seines Herzen prangen. Es ist ein sehr komplexes Tattoo und es sieht trotzdem cool aus. Als ich ihn weiter mustere, merke ich, dass er keine Beine hat. Denn dort wo seine Beine hätten sein sollen, ist jetzt die Flosse eines Delfins.
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Meerestiefen
FantasyBei einem Tauchausflug mit seinem besten Freund Luke, entdeckt Ben, dass Luke im Wasser über eine Delfinflosse anstatt Beine verfügt. Durch Zufall finden sie eine Organisation, bei der sowohl Delfinmenschen, als auch deren Gefährten, genannt Schwimm...