Auch Luke und ich verlassen den Platz. Als ich mich umdrehe sehe ich wie die junge Frau aufhört zu weinen. Sie sieht mir in die Augen. Dann verdrehen sich ihre Augen. Ihr Körper beginnt zu schimmern und wird zu Wasser, dass sich in alle Richtungen verteilt. Ich schlucke heftig.
Die sonst vollen Straßen sind wie leergefegt. Luke, der neben mir läuft, ist viel ruhiger als sonst. Doch wenn man ihn schon etwas länger kennt, weiß man, dass er sehr wütend ist. Und dass er in diesem Stadium dazu neigt, gewalttätig zu werden. Aber warum er das tut, weiß keiner. Luke gibt auch sehr wenig von sich Preis. Ich weiß nur, wo er wohnt, aber ich bin noch nie bei ihm gewesen. Er ist ziemlich geheimnisvoll.
Kaum fällt die Tür ins Schloss, schlägt Luke mit der blanken Faust auf die Wand ein. Ich versuche aus dem Flur zu entkommen und in mein Zimmer zu flüchten, bevor Luke seine Wut an mir auslässt. Sicherheitshalber schließe ich die Tür ab. Trotzdem höre ich, wie Luke die ganze Wohnung auseinander nimmt. Nach gut 10 Minuten wird es ruhig und es klopft jemand an die Tür. Wer da?, frage ich. Ich weiß natürlich, dass es Luke ist, aber da ich nicht weiß, ob ich, wenn ich die Tür öffne als menschlicher Boxsack benutzt werde, lasse ich die Tür noch zu. Ich bin's, Luke., kommt es von der anderen Seite. Luke hat sich etwas beruhigt. Ich schließe die Tür auf. Vor der Tür sitzt Luke auf dem Boden und lehnt seinen Kopf gegen die Wand. Seine rechte Hand blutet. Ich setze mich zu ihm. Am Ende des Flures klafft ein großes Loch in der Wand.
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Meerestiefen
FantasyBei einem Tauchausflug mit seinem besten Freund Luke, entdeckt Ben, dass Luke im Wasser über eine Delfinflosse anstatt Beine verfügt. Durch Zufall finden sie eine Organisation, bei der sowohl Delfinmenschen, als auch deren Gefährten, genannt Schwimm...